
Wenn im Kindergarten die Bastelscheren glühen und die Blumenläden abgegrast sind, ist unverkennbar: Der Muttertag steht vor der Tür. Jedes Jahr am zweiten Sonntag im Mai werden Land auf, Land ab Mütter mit Blumen, Pralinen und Selbstgebasteltem überhäuft. Schöner Klassiker: der Gutschein über einmal aufräumen, staubsaugen, Frühstück ans Bett bringen – der dann für alle Ewigkeit sein Dasein in der Versenkung fristet …
Aber woher kommt eigentlich dieser Brauch? Wir alle feiern ihn – aber den Ursprung des Muttertags kennen tatsächlich wenige ...
Woher kommt der Muttertag?
Er ist schon 250 Jahre vor Christus entstanden, als die alten Griechen der Göttin Rhea huldigten, die für Fruchtbarkeit und Mutterschaft stand.
Der moderne Muttertag hat seinen Ursprung 1907 in den USA. Hier ließ Kirchenfrau Anna Marie Jarvis ihrer Mutter zum Todestag eine Andacht widmen, die viel Anklang fand. Das sogenannte "Memorial Mother’s Day Meeting" fand daraufhin jedes Jahr am zweiten Sonntag im Mai statt.
Anna Marie Jarvis setzte sich dafür ein, einen offiziellen Mutter-Feiertag zu etablieren, was ihr 1912 gelang. In den Folgejahren schwappte der neue Feiertag aus Übersee auch nach Europa. Wir griffen ihn schließlich 1923 auf. Den deutschen Muttertag gibt es dieses Jahr also seit 100 Jahren.
Zuerst sprangen die Blumenhändler hierzulande auf den Zug auf und warben in ihren Schaufenstern mit "Ehret die Mutter"-Plakaten.
Während der NS-Zeit wurde der Muttertag ab 1933 zum offiziellen Feiertag erklärt, nach 1945 wurde er als Feiertag jedoch wieder abgeschafft.
Muttertag ist Blumentag
Laut einer 2019 vom Handelsverband Deutschland durchgeführten Umfrage werden in Deutschland gut 850 Millionen Euro für Geschenke ausgegeben. Allein 234 Millionen Euro flossen in die Kassen der Blumenverkäufer. Auf Platz zwei der beliebtesten Geschenke liegen Parfüm und Kosmetik mit 181 Millionen Euro, gefolgt von Uhren und Schmuck mit 139 Millionen Euro.
Irgendwo ist immer Muttertag
Ein Muttertag im Jahr reicht dir nicht? Kein Problem, dann feiere doch einfach international! In Deutschland begehen wir ihn am zweiten Sonntag im Mai, genauso wie in Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Dänemark, Finnland, der Türkei, Japan, Kanada, Australien, Brasilien und Australien. All diese Länder halten sich an die Vereinigten Staaten, dem Ursprungsland des Brauchs.
In Frankreich und Schweden wird der Muttertag am letzten Sonntag im Mai gefeiert. Und irgendwie ist auf der Welt fast immer Muttertag – angefangen am 2. Februar (Norwegen) bis zum 22. Dezember (Indonesien).
Der Muttertag betrifft fast alle Frauen
Klar ist der Muttertag ein Grund zum Feiern. Dennoch sollte man achtsam sein, denn für viele ist dieser Tag auch ein Anlass für Traurigkeit. Deshalb denken wir an diesem Tag auch an Frauen, die ein Kind verloren haben, die ihre Mutter verloren haben, ein angespanntes Mutter-Kind-Verhältnis haben und an die Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch. Denn Muttertag ist für alle da!