Vaterschaft bestimmen

Die Kosten für einen Vaterschaftstest – und wer sie trägt ...

Wenn unklar ist, wer der leibliche Vater eines Kindes ist, kommt ein Vaterschaftstest in Frage. Wer die Kosten dafür übernimmt und mit welchem Betrag man rechnen muss, erklären wir hier. 

Das sind die Kosten für einen Vaterschaftstest© iStock/Nikola Stojadinovic
Die Kosten für einen Vaterschaftstest? Relativ überschaubar.

Wichtig! Was ihr vor einem Vaterschaftstest wissen müsst:

  • Ein Vaterschaftstest darf in Deutschland laut Gendiagnostik-Gesetz nur mit der schriftlichen Einwilligung aller Beteiligten unternommen werden – also der des Kindes, der Mutter und allen vermeintlichen Vätern. Erziehungsberechtigte unterschreiben für ihre nicht-volljährigen Kinder, ggf. kann auch das Jugendamt stellvertretend agieren.
  • Achtung: Wird der Test heimlich durchgeführt, handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit, die mit hohen Bußgeldern geahndet wird (bis zu 5000 Euro).
  • Willigt zum Beispiel die Mutter dem Vaterschaftstest nicht zu, kann der Vater diesen vor dem Familiengericht einklagen. 
  • Der Vaterschaftstest kann natürlich rein privat in Auftrag gegeben werden. Soll er aber vor Gericht Bestand haben, muss ein unabhängiger Sachverständiger als Zeuge auftreten, zum Beispiel ein Arzt, Apotheker oder ein Mitarbeiter des Jugendamts.
  • Das Test-Labor muss von der DAKKS (Deutsche Akkreditierungsstelle) anerkannt sein, die für die Qualitätsüberprüfung von Laboren zuständig ist.

Wie hoch sind die Kosten für einen Vaterschaftstest?

Die Kosten für einen Vaterschaftstest rangieren in Deutschland bei den einzelnen Anbietern zwischen durchschnittlich (!) 150 Euro und 600 Euro. Es kommt darauf an, was genau getestet wird. In der Regel handelt es sich um DNA-Analysen (durch Speichelentnahme im Mund der potenziellen Väter, des Kindes und ggf. der Mutter), da sie am sichersten sind. Je mehr sogenannte Gen-Orte auf gleiche Merkmale getestet werden, desto genauer das Ergebnis und desto teurer auch der Vaterschaftstest. Plus: Je mehr Beteiligte überprüft werden, desto höher die Kosten.

Das Speichelproben-Set kann entweder online erworben werden oder in einer Arztpraxis bzw. einem Krankenhaus durchgeführt werden, um dann zu einem zertifizierten Labor geschickt zu werden. Das Ergebnis kommt in der Regel nach wenigen Tagen. Erkundigt euch dafür genau bei dem betreffenden Labor. Für Express-Ergebnisse und die Beglaubigung durch einen Sachverständigen muss extra gezahlt werden. 

Bei den Kosten für einen DNA-Vaterschaftstest bestimmen also folgende Faktoren den Preis:

  • Genauigkeit der DNA-Analyse
  • Anzahl der getesteten Personen
  • Lieferzeitpunkt des Ergebnisses
  • Beglaubigung vor Gericht – oder nicht

Wer übernimmt die Kosten?

In der Regel übernimmt logischerweise der bzw. die Auftraggeber*in die Kosten des Vaterschaftstests. Wenn allerdings eine Vaterschafts-Anfechtungsklage im Raum steht – wenn beispielsweise ein Mann ein Kuckuckskind vermutet – muss am Ende der leibliche Vater die Kosten des Vaterschaftstests tragen. Das zuständige Jugendamt springt in der Regel temporär für die Kostenübernahme ein. 

Wichtig: Das Kind muss nie die Kosten übernehmen. 

Ist ein Vaterschaftstest überhaupt sicher?

Bei einem DNA-Vaterschaftstest kann eine Vaterschaft zu 100 Prozent ausgeschlossen werden. Oder aber zu 99,99 Prozent bestätigt werden. Somit handelt es sich um ein äußerst zuverlässiges Ergebnis. 

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