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Es ist die wohl größte Entscheidung im Leben: Möchte ich Kinder – ja oder nein? Klar, dass Paaren im Vorfeld unendlich viele Fragen durch den Kopf gehen. Wie möchten wir als Eltern sein? Wie vereinbaren wir Kind und Job? Wie bereiten wir uns auf die Geburt vor? Wo wollen wir leben? Wie machen wir das mit den Finanzen? Um nur einige zu nennen.
Diese Fragen sind alle gut und wichtig, und es ist sinnvoll, wenn werdende Eltern die Antworten darauf kennen. Schließlich sind sorgfältige Vorbereitung und Organisation entscheidend, damit der Start ins Leben als kleine Familie möglichst reibungslos abläuft. Aber: Nur weil das Organisatorische geklärt ist, heißt es noch lange nicht, dass ein Paar wirklich emotional bereit ist, ein Kind zu bekommen.
Zwei wichtige Fragen für werdende Eltern
Aliza Pressman, Psychologin und Autorin ("The 5 Principles of Parenting: Your Essential Guide to Raising Good Humans") rät Paaren, sich zwei grundsätzliche Fragen zu stellen, bevor sie Kinder bekommen:
- Was ist mir wichtig?
- Welche Werte hat unsere Familie?
"Wenn wir unsere Werte nicht definieren, sind wir und unsere Kinder viel anfälliger für Gruppenzwang und den Einfluss sozialer Medien", so Aliza Pressman. "Mit festen Werten hingegen können wir Entscheidungen sicherer und klarer treffen."
Logisch: Wer eine klare Lebensphilosophie hat, verfügt über einen inneren Kompass, der Orientierung gibt und hilft, Klarheit bei wichtigen Entscheidungen zu bekommen – beispielsweise bei der Frage, ob man sich wirklich aus tiefstem Herzen ein Kind wünscht. Und auch, wenn es um die Kindererziehung geht, helfen die Familienwerte dabei, Regeln und Grenzen zu definieren.
Werte für die Erziehung festlegen
Doch was sind eigentlich meine wichtigsten Werte im Leben? Um das herauszufinden, eignet sich folgendes Vorgehen:
1. Priorisieren
Sich über die eigenen Werte klarzuwerden, ist oftmals nicht ganz einfach – und braucht Zeit. Die Psychologin empfiehlt, ruhig mehrere Tage darüber nachzudenken, bis man sich festlegt. Falsche Antworten gibt es nicht. Gutes Benehmen, Intelligenz, Ehrgeiz – alle Werte, die einem einfallen, sind erstmal in Ordnung und dürfen notiert werden.
Wer Schwierigkeiten hat, seine Werte zu definieren, kann sich an folgenden Fragen orientieren:
- Denke an die wichtigsten Lebensentscheidungen, die du je getroffen hast. Was hat dich zu diesen Entscheidungen bewogen?
- Denke an drei Menschen, die du besonders bewunderst. Was schätzt du an ihnen am meisten?
- Wie sollen deine Kinder dich beschreiben, wenn sie später mit ihren eigenen Kindern über dich sprechen?
Wie viele Werte am Ende definiert werden, ist unerheblich. Es können drei bis fünf sein – oder auch viel mehr. Die Psychologin rät, alle Werte aufzuschreiben und eine Liste anzulegen.
2. Analysieren
Die Liste der eigenen Werte ist fertig – großartig. Jetzt folgt der nächste Schritt: herausfinden, was die eigenen Werte über mich aussagen. Wer beispielsweise großen Wert auf Reisen und Restaurantbesuche legt, hat vermutlich ein starkes Bedürfnis nach einem autonomen Leben und wünscht sich auch für die eigenen Kinder, dass sie offen sind und viele neue Erfahrungen machen. Wem hingegen Geld und Wohlstand am wichtigsten sind, der legt im Grunde seines Herzens möglicherweise Wert auf Komfort und Sicherheit. Wichtig ist, nun auch die Werte, die auf einer tieferen Ebene liegen, zu benennen.
Die Psychologin betont, dass sich Werte im Laufe des Lebens ändern können – erst recht, wenn Kinder ins Spiel kommen. "Nichts ist in Stein gemeißelt", erklärt sie. "Es geht uns nur darum, Richtlinien zu schaffen, die für uns in einer Welt voller lauter und oft widersprüchlicher Meinungen sinnvoll sind."