Übergänge

Laut Psychologe: Auf diese 9 Minuten mit deinem Kind kommt es jeden Tag an!

Klingt fast albern, schließlich besteht eine Eltern-Kind-Beziehung doch wohl aus mehr als nur neun Minuten. Und doch ergibt diese Erkenntnis Sinn: Es gibt jeden Tag Schlüsselmomente, auf die es ganz besonders ankommt.

Mutter kuschelt in der Küche mit ihren beiden Kindern.© Getty Images/Catherine Delahaye
Manchmal reichen schon ein paar Minuten Nähe, um den Mama-Kind-Speicher wieder aufzufüllen. 

Aufstehen. Frühstück. Ab zur Kita. Abholen. Spielplatz. Hobbys. Abendbrot. Ab ins Bett. Manchmal habe ich im Alltag das Gefühl, dass die wirklich bewussten Momente mit meinen Kindern ein bisschen zu kurz kommen. Geht euch das auch so? 

Natürlich kommt es in einer Eltern-Kind-Beziehung nicht ausschließlich auf neun konkrete Minuten innerhalb von 24 Stunden an. Jedoch konnte der amerikanische Neurowissenschaftler und Psychologe Dr. Jeff Panksepp, der sich zeitlebens auf die Erforschung von Emotionen konzentriert hat, feststellen, welche Momente besonders stärkend für das Vertrauen und die Verbindung zwischen Mama, Papa und Kind sein können. 

Die wichtigsten 9 Minuten für Kinder

Entdeckt habe ich diesen spannenden Ansatz in einem Reel. Eine Mama postete es auf ihrem Instagram-Kanal und es hat mich direkt angesprungen. In diesem Video erklärt sie: "Laut Wissenschaft gibt es neun Minuten am Tag, die auf Kinder den größten emotionalen Einfluss haben". Sie besinnt sich auf den Wissenschaftler Panksepp und dröselt die Minuten folglich auf: 

  • die drei Minuten nach dem Aufwachen am Morgen
  • die drei Minuten nach der Kita/Schule
  • die drei Minuten vor dem Schlafen

Und warum genau diese drei Mal drei Minuten? 

Es handelt sich hierbei um Übergänge, in denen Kinder oftmals besonders emotional sind. 

  • Morgens, wenn sie noch müde sind, vielleicht einen Albtraum hatten, noch nicht ganz in der Welt angekommen sind. Und erstmal nur kuscheln wollen.
  • Nach der Kita, wenn alles mal wieder unendlich anstrengend war und sich der kleine Mensch über Stunden "vorbildlich" zusammengerissen hat. Ja, dann poltern schon mal eine ganze Menge Gefühle auf einmal heraus.
  • Und am Abend, wenn Kinder zur Ruhe kommen, wollen sie nicht selten nochmal den kompletten Tag auf ihre Art und Weise reflektieren, ja manchmal fast schon philosophische Fragen stellen und vor allem ganz ganz viel Geborgenheit suchen. 

Alle Eltern kennen das Durch-den-Tag-Gehetze

Ich gestehe: Auch ich hetze morgens viel zu oft, wenn alle trödeln oder zu spät aufgestanden sind, aber Kita und Job rufen. Oder bin manchmal beim Abholen total gestresst, weil ich mal wieder kurz vor knapp erst Feierabend gemacht habe, um gerade so noch den Zug zu erwischen und das Mittagessen lediglich aus einem labberigen Bahnhofs-Sandwich bestand. Und abends bin ich dann auch nur noch froh, wenn nach einem stressigen Tag das Licht ausgeht und sich alle kleinen und großen Lider schließen. Dabei weiß ich es doch eigentlich besser. 

Was jetzt wichtig ist?

In genau diesen Momenten – beim Aufwachen, Abholen und Einschlafen – sind wir Eltern gefragt. Natürlich nicht nur, aber vor allem. Hört euren Kindern zu, wenn sie morgens von ihren Träumen erzählen, mittags von ihren Kita-Sorgen und abends von ihren Abenteuern. Widmet ihnen die volle Aufmerksamkeit, wenn sie aus der Kita auf euch zustürmen. Legt das Handy beiseite, haltet den Blickkontakt, drückt sie ganz fest an euch und sagt ihnen, wie sehr ihr sie liebt. Denn das können Kinder nicht oft genug hören. Wie sagte der Emotionsforscher Panksepp, der mittlerweile verstorben ist, so schön treffend: "Je größer der Einflussbereich der positiven Emotionen, desto wahrscheinlicher wird das Kind ein produktives und glückliches Mitglied der Gesellschaft."