
Es gibt gewisse Situationen, die wohl alle Eltern kennen. Häufiger Schauplatz: der Spielplatz. Es ist schon spät (eigentlich schon Abendbrot-Zeit!) und das Kind will einfach nicht nach Hause gehen. Schnell kommt Eltern dann – wenn der Geduldsfaden kurz vor dem Reißen ist – der Satz "Ich zähle bis drei!" über die Lippen. Schön ist dieser Satz aber wirklich nicht. Hinterher fühlt man sich immer ein wenig mies, oder? Doch es gibt auch alternative Wege, um solche oder ähnliche Konflikte zu lösen – ohne auf diese berühmte "Drohung" zurückgreifen zu müssen.
1. Frühes Ankündigen
Überlegt euch vorher, wann ihr spätestens los müsst oder wollt – und kündigt euren Plan RECHTZEITIG an. So kann sich euer Kind schon mental auf den Heimweg vorbereiten. Zum Beispiel so: "Wir werden in 10 Minuten nach Hause gehen. Solange kannst du noch spielen." Das Akzeptieren fällt so häufig viel leichter.
2. Eigenes Befinden ehrlich wiedergeben
Sagt eurem Mini ganz ehrlich, wie es euch geht. "Weißt du, Schatz, ich bin super müde und ich habe Hunger. Es ist schon so spät und wir haben so viel gespielt. Jetzt freue ich mich aufs Abendessen mit dir."
3. Klare, deutliche Sätze verwenden
Redet nicht um den heißen Brei herum. Wählt viel lieber klare, deutlich verständliche Sätze, die keine Missverständnisse aufkommen lassen. "Wir fahren jetzt los!": So versucht euer Frechdachs vielleicht auch weniger zu diskutieren.
4. Keine Fragen stellen
Wenn ihr Fragen stellt, ist alles verloren. Quatsch, nein, nicht alles, aber in den allermeisten Fällen fängt dann die große Diskussion an. Stellt keine Fragen wie etwa "Hast du Hunger und willst zu Hause essen?" oder "Willst du mit dem Roller nach Hause fahren oder im Buggy sitzen?". Gebt Mini am besten gar keine Auswahlmöglichkeiten. Es geht nach Hause. Punkt.
5. Konsequenzen ehrlich aufzeigen
Anstatt mit dem Satz "Ich zähle bis drei!" zu drohen, könnt ihr eurem Nachwuchs auch die natürlichen Konsequenzen aufzeigen. Erklärt ihm, welche logischen Folgen sein Handeln haben kann. Zum Beispiel könntest du sagen: "Wenn du jetzt nicht mitkommst, können wir doch gar nicht zusammen Abendbrot essen." Oder (passend für eine andere bekannte Situation): "Wenn du dein Zimmer nicht aufräumst, findest du deine Spielsachen doch gar nicht mehr." So ermöglicht ihr es eurem Kind, selbstständig Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen.
6. Nicht lügen!
Erfindet keine Gründe, warum ihr jetzt gehen müsst. Schiebt keine "Schließzeiten" vor oder Dinge wie "Sonst müssen wir hier auf dem Spielplatz schlafen – ohne Hasi!".