Einfach magisch

Warum uns Kleinkinder so glücklich machen

Kleinkinder sind wild, laut und anstrengend. Und sie machen einfach wahnsinnig glücklich – und zwar nicht nur die eigenen Eltern. Was passiert, wenn man mit einem kleinen Kind unterwegs ist ...

Kleinkind von hinten zieht seinen Kipplaster.© iStock/Iuliia Zavalishina
Kleine Kinder verbreiten gute Laune.

Unterwegs mit Kleinkind: Das bedeutet in erster Linie komplizierte Vorbereitungen. Die richtigen Klamotten, die richtigen Snacks, Spielzeug, Schnuller, Ersatzschuller, Ersatz-Ersatzschnuller. Das bedeutet auch: Wutanfälle an den unmöglichsten Orten und totale Kooperationsverweigerung in den unpassendsten Momenten.

Unterwegs sein mit Kleinkind fordert maximale Flexibilität: Nie ist ein Wickeltisch da, wenn man einen braucht, gefühlt nirgends kommt man mit dem Kinderwagen rein, und überhaupt scheint die Welt irgendwie für Erwachsene gemacht.

Ich weiß schon. Der Alltag kann für Eltern verdammt anstrengend sein. Und dennoch: Wenn man einmal genau darauf achtet, ist einfach überall Magie ...

Die Magie der Kleinkinder

Denn unterwegs mit einem Kleinkind zu sein, bedeutet in erster Linie auch: Irgendwie passiert an jeder Ecke etwas Erstaunliches - im besten Sinne. Wer mit einem Kleinkind unterwegs ist, erlebt immer wieder regelrecht magische Momente. Ein Kleinkind kann einen Fremden im Vorbeigehen zum Lachen bringen, lässt Gespräche entstehen, schafft Verbindung, überwindet Berührungsängste. 

Ganz ehrlich: Wie (wildfremde) Menschen auf kleine Kinder reagieren, ist einer der überraschendsten Aspekte, die ich während meiner Elternschaft gelernt habe.

Beispiele?

Wenn der Zweijährige im Zug auf meinem Schoß eingeschlafen ist und sich die Mitreisenden förmlich überschlagen, um mir beim Aussteigen den Koffer zu tragen …

Wenn selbst auf dem überfüllten Großstadtbahnhof gehetzte Menschen kurz innehalten, um mit gerührtem Gesichtsausdruck auszurufen: "Ooh, da ist aber einer müde" …

Wenn Bauarbeiter gar nicht mehr aufhören können, den kleinen Bagger-Fan hinterm Bauzaun anzugrinsen …

Wenn Polizisten und Busfahrer fröhlich aus ihren Fahrzeugen winken und noch mal extra auf die Hupe drücken, weil der Zweijährige vom Kinderwagen aus aufgeregt in ihre Richtung zeigt …

Wenn der Verkäufer am Kiosk, der sonst nicht mal grüßt, beim Anblick eines Babys plötzlich von den eigenen Kindern erzählt und ungefragt Zahnungshilfen empfiehlt …

Wenn alte Menschen auf dem Fußweg plötzlich stehen bleiben und Sachen sagen wie "Ja, du kannst ja schon schnell Roller fahren", um dem kleinen Raser dann noch eine Weile gedankenverloren hinterherzuschauen …

Wenn größere Kinder ihr wildes Spiel unterbrechen, um dem Kleineren ganz geduldig beizubringen, wie man eine Sandburg baut …

Wenn fremde Menschen anhalten und lachend zusehen, wie der Zweijährige lautstark die Marken aller an der Straße parkenden Autos aufzählt …

Warum uns Kleinkinder so glücklich machen

Das Ganze ist sogar wissenschaftlich bewiesen: Beim Anblick von Babys und kleinen Kindern wird das Belohnungszentrum im Hirn aktiviert, der Körper schüttet Glückshormone aus. Vielleicht würden uns allen mehr Kinder-Begegnungen im Alltag also ganz guttun – auch wenn’s dann mal lauter und chaotischer werden kann. Denn ganz offensichtlich macht uns ja niemand so einfach so glücklich wie sie …