Das tut weh!

Attacke – wenn Kinder versehentlich ihre Eltern verletzen

Wer kennt das nicht? Ein schmerzendes Nasenbein oder ein Finger im Auge – Unfälle, bei denen Kinder aus Versehen ihre Eltern verletzen, passieren. Wir haben Anekdoten zusammengetragen, bei denen schon das Lesen wehtut.

Ein kleiner Unfall ist im Alltag schnell passiert. Hier landete der Kinderfinger im Auge der Mutter.© Foto: privat

Irgendwann fragte ich meine Mutter, warum sie einen kleinen Höcker auf der Nase hat. Ihre Antwort: "Von euch!" Meine drei Geschwister und ich haben die arme Nase offenbar mehrmals mit dem Hinterkopf so stark attackiert, dass sie gebrochen war. Natürlich unabsichtlich. So richtig nachvollziehen kann ich das erst, seitdem ich selbt Mutter bin. Sicher erinnert auch ihr euch noch daran, wie euer Baby sich in einem bestimmten Alter einfach unvermittelt nach hinten schmiss. Oder sogar noch früher: Wenn Babys ihren Kopf noch nicht alleine halten können, passiert so etwas auch oft unerwartet. Und wenn dann gerade eine Nase im Weg ist, kann das ganz schön schmerzhaft für den Betroffenen sein.

Auch die scharfen Fingernägel von Babys sorgen hier und da für Kratzer – sicherlich am unangenehmsten, wenn sie im Auge der Eltern oder Geschwister landen ...

Ich selbst habe vor einigen Monaten mit meinem Sohn auf dem Bett gerangelt (er war 7). Plötzlich rutschte er ab und sein Finger stach in mein rechtes Auge. Das hat ordentlich gezwiebelt. Da das Brennen gar nicht mehr aufhörte und mein Mann sogar eine Stelle in meinem Auge erkennen konnte, die dort nicht hingehörte, beschloss ich, in die Notfallpraxis zu fahren – natürlich war es ein Freitagabend.

Dank Corona war es zu der Zeit erstaunlich leer und ich musste nicht lange warten. Die Ärztin meinte, ich hätte Glück gehabt, es sei nur ein oberflächlicher Kratzer. Ich bekam eine Salbe und einen Augenverband für die Nacht. Salbe und Tropfen sollte ich noch für ein paar Tage weiternehmen, es war schnell wieder alles gut. Als ich an dem Abend nach Hause kam (mein Fahrrad habe ich dann einäugig lieber geschoben), schlief mein Sohn zum Glück schon. Ich hätte nicht gewollt, dass er ein schlechtes Gewissen hat, wenn er mich mit dem fetten Verband sieht, der aus meiner Sicht echt übertrieben war ...

Nicht ganz so glimpflich lief es bei einer Bekannten meiner Kollegin Jana ab: Sie hat von ihrer dreijährigen Tochter beim Malen den Stift ins Auge gerammt bekommen und musste in die Notaufnahme, weil die Netzhaut beschädigt war. Der Arzt meinte, es hätte nicht viel gefehlt und sie wäre blind geworden.

Und Jana selbst hat auch eine eigene Erfahrung gemacht: Ihr damals zweijähriger Sohn Levi hat ihr einmal so stark mit dem Schläger des Xylophons auf die Nase geschlagen, dass sie einen blauen Fleck bekam. Vor Schmerz hat sie ziemlich geflucht, obwohl sie wusste, dass es keine Absicht war.

Da kleine Kinder ihre Bewegungen noch nicht voll unter Kontrolle haben, sind solche Verletzungen gar nicht so selten. Dennoch sollte uns bewusst sein, dass sie es nicht mit Absicht tun. Wir können nur versuchen, sie dem Alter entsprechend einzuschätzen und etwas aufzupassen. Andererseits gehört es auch ein Stück weit dazu, dass Kinder wild und ungezähmt sind – diese ausgelassene Freude sollten wir ihnen, im Rahmen der Möglichkeiten und solange es nicht wirklich gefährlich ist, auch lassen.

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