
Wer von uns Eltern kennt das nicht?! Es gibt Momente, in denen wir nicht sicher sind, ob wir gleich die Kontrolle verlieren. Genau in diesen Momenten ist es wertvoll und für alle Beteiligten hilfreich, wenn ihr vorab mit eurem Partner ein Safeword vereinbart habt. Was es damit auf sich hat, lest ihr hier.
Safeword zwischen Partnern
Ein Safeword ist so etwas wie ein Code, ein Sicherheitswort, das ihr mit eurem Partner vereinbaren könnt. Mit ihm könnt ihr signalisieren, dass ihr in einer Situation mit den Kindern nicht mehr weiter wisst, nicht mehr könnt und Hilfe vom Partner braucht. Er kann dann einspringen, ohne dass die Kinder die Notsituation ausleben müssen. Ein solches Safeword kann auch aus einem unauffälligen Satz bestehen, zum Beispiel "Die Milch ist alle." Wählt einfach einen Ausdruck, bei dem ihr beide sofort Bescheid wisst. Diese Methode kann euch enger zusammenschweißen, da ihr als Team agiert, sensibel aufeinander eingeht und euch gegenseitig unterstützt. Dadurch kann sie sogar dabei helfen, eure Beziehung zu intensivieren und zu festigen. Sie ist also nicht nur im Hinblick auf die Erziehung sinnvoll, sondern auch bezüglich eurer Paarbeziehung.
In diesen Situationen kann ein Safeword zwischen Partnern helfen:
- Ihr seid wahnsinnig erschöpft und könnt einfach nicht mehr. Mit nur einem Wort könnt ihr euren Partner um Hilfe bitten.
- Im Umgang mit dem Kind wisst ihr nicht weiter, wie ihr eine bestimmte Situation auflösen sollt.
- Ihr braucht Unterstützung dabei, schnell eine Entscheidung zu treffen.
- Es gibt eine Streit- oder Stresssituation mit dem Kind, und ihr habt Angst, überzureagieren.
Safeword für Kinder – zu ihrem Schutz
Schon früh in der Kita lernen viele Kinder das Wort "Stopp" und werden ermutigt, es einzusetzen, wenn sie etwas nicht möchten, was jemand anderes tut. Genauso werden sie angehalten, dieses Stopp zu respektieren, wenn jemand es äußert und entsprechend aufzuhören, wenn dieser Jemand etwas nicht möchte. So erfahren Kinder schon früh ihre Selbstwirksamkeit und lernen, eigene Grenzen und die anderer wahrzunehmen und zu akzeptieren.
Auch Eltern können mit ihren Kindern ein Safeword vereinbaren. Die Kinder können es dann beispielsweise unterwegs einsetzen, um euch zu sagen, dass sie sich unwohl fühlen. Hier ist ein Safeword ein Code, den andere nicht verstehen. Auch in der Kita kann ein Safeword eingesetzt werden, diesmal wie eine Art Passwort, wenn jemand anderes als die Eltern euer Kind abholt. Auch wenn ihr mit eurem Kind telefoniert, kann es ein vorher vereinbartes Safeword verwenden, wenn es sie unwohl fühlt und beispielsweise von euch abgeholt werden möchte – wo auch immer es ist.
Woher Safewords ursprünglich kommen
Schon gewusst? Ursprünglich kommt der Begriff "Safeword" aus dem Bereich der Sexualität/BDSM. Hier wird es vorab vereinbart, um es einsetzen zu können, wenn man will, dass das Gegenüber mit einer bestimmten Praktik augenblicklich aufhört.