Gewusst, wie

4 Schritte, mit denen du dein Kind bei einem Wutanfall beruhigst – und was du NICHT sagen solltest

Manchmal erscheint es uns Eltern unmöglich, ein wütendes Kind zu beruhigen. Und manchmal muss es das auch einfach ausleben. Hier kommen Tipps, was du aber tun kannst, um die Situation zu erleichtern – und ein Satz, den du in solchen Situationen keinesfalls sagen solltest ...

Wütendes Kleinkind.© iStock/mofles
Ein bestimmtes Vorgehen kann helfen, wenn Kinder einen Wutanfall haben.

Erst einmal vorweg: Jedes Gefühl darf sein, und das sollten wir auch unseren Kindern vermitteln. Es gibt keine guten und schlechten Gefühle – auch wenn sie sich so anfühlen –, denn alle gehören zum Menschsein dazu und wollen von uns gesehen werden. Denn wenn man sie wegdrückt, bahnen sie sich bei anderer Gelegenheit umso stärker ihren Weg. Gefühle haben einen Sinn und wollen uns etwas zeigen. 

Kinder beim Wutanfall unterstützen

Dennoch kann es Situationen geben, in denen ein Kind sich so in eine Situation hineinsteigert, dass wir einfach helfen wollen. Kinder lernen noch, ihre Emotionen zu regulieren. Manchmal können wir sie dabei unterstützen. Und natürlich auch, wenn die Situation es gerade verlangt. 

Im obigen Video seht ihr einen Vier-Schritte-Plan, der bei vielen Wutanfällen erfolgreich ist. 

  1. Aufmerksamkeit. Höre auf mit dem, was du gerade machst, und schenke deinem Kind Aufmerksamkeit. Finde den Grund für den Trotzanfall heraus.
  2. Augenhöhe. Dein Kind wird dir besser zuhören, wenn du ihm auf Augenhöhe begegnest. Und das ist in zweierlei Hinsicht zu verstehen – rein physisch, dass sich eure Augen auf derselben Höhe befinden, und im übertragenden Sinn, dass du altersgerecht auf dein Kind eingehst und mit ihm sprichst in Worten, die es gut verstehen kann. So vermittelst du ihm, dass du sein Problem ernst nimmst.
  3. Ausatmen. Einmal tief ein- und wieder ausatmen. Das beruhigt nicht direkt dein Kind, aber dich selbst. Rede mit ruhiger Stimme und lächle dein Kind authentisch an (wenn das möglich ist). So steigen die Chancen, dass es sich beruhigt. 
  4. Ablenken. Wenn nichts mehr zu helfen scheint, versuche es mit leisem Singen. Wie auch bei Schlafliedern beruhigen bekannte Melodien dein Kind.

Dein Kind hat einen Wutanfall – dann sag DAS besser nicht!

Es gibt einen Satz, den du bei einem Wutanfall lieber nicht zu deinem Kind sagen solltest – vielleicht hast du das auch selbst schon festgestellt. Dieser Satz besteht nur aus zwei Wörtern und lautet:

Beruhig dich!

In den meisten Fällen geht dieser Satz nach hinten los. Dein Kind fühlt sich dadurch nämlich nicht ernst genommen, und das macht die Situation noch schlimmer. Tatsächlich kennen wir das doch sogar selbst: Wenn wir uns über etwas aufregen, provoziert uns dieser Satz eher noch mehr. Besser ist etwas wie: "Ich verstehe, dass dich das wütend macht, lass uns nachher noch einmal darüber sprechen. Aber jetzt müssen wir los."