Spielplätze stehen bei Eltern und Kindern hoch im Kurs. Und bestimmt habt ihr auch schon einmal gesehen, dass Eltern ihr Baby oder Kleinkind beim Rutschen auf den Schoß nehmen, da es noch nicht alleine rutschen kann. Oder macht es sogar selbst? Doch: Hierbei drohen leider schlimme Verletzungen ...
Mit Kind rutschen? Bitte nicht!
Die Idee, zusammen mit dem Kind zu rutschen, ist natürlich gut gemeint. So kann das Elternteil das Baby festhalten, damit es nicht alleine die Rutsche heruntersaust. Doch immer wieder kommt es dabei zu schweren Verletzungen, wie eine Untersuchung der Amerikanischen Akademie für Pädiatrie zeigt. Dabei wurden über 350.000 Rutsch-Unfälle von Kindern bis zu fünf Jahren ausgewertet. Das Ergebnis: Die häufigsten Verletzungen treten in Form von Brüchen der unteren Extremitäten auf.
Charles Jennissen, der leitende Forscher der Studie, erklärt, dass es sich bei den Verletzungen meistens um Schienbeinbrüche handelt, die durch das Hängenbleiben des Beines an der Rutsche verursacht werden. Rutscht ein Erwachsener mit, erhöht sich das Gewicht und damit auch die Geschwindigkeit – was unmittelbar auf das kleine Beinchen übertragen wird, das seitlich an der Rutsche hängenbleibt. Eine weitere Gefahr droht am Ende der Rutsche, wenn der Erwachsene auf dem Kind landet. Beide Unfallszenarien gelten übrigens auch für (Geschwister-)Kinder. Auch sie sollten nicht mit einem anderen Kind auf dem Schoß rutschen.
Im folgenden Video seht ihr den typischen Fehler, den Eltern beim Rutschen machen, wenn sie ihr Kind auf den Schoß nehmen. Die Beine des Kindes werden rechts und links über die eigenen Beine gelegt und bleiben so an der Außenseite der Rutsche hängen.
Ab wann können Kinder alleine rutschen?
Wenn Kinder alleine rutschen, sei die Verletzungsgefahr um ein Vielfaches niedriger, so Jennissen. Grundsätzlich gilt, dass Kleinkinder alleine auf die Rutsche können, sobald sie selber aufrecht sitzen können. Eltern können dann am Rand stehen und ggf. den Rücken noch mit einer Hand ein wenig stützen. Gegen das Hängenbleiben am Rand kann es helfen, die Schuhe auszuziehen. Inke Ruhe, die Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft "Mehr Sicherheit für Kinder", hat einen weiteren Tipp für ein sicheres Rutschvergnügen: "Lasst euer Kind in Bauchlage mit den Füßen zuerst rutschen. So kann es sicher auf den Beinen landen."
Achtung: Bei Nässe oder Hitze kann die Rutsche rutschiger oder heißer sein!