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Luftballons sind toll – vielen Kindern macht schon das Aufpusten Spaß. Jedenfalls, wenn vorher schon mal ein Erwachsener die Vorarbeit geleistet und sie etwas gedehnt hat. Denn oft ist es nicht leicht, die Luft aus eigener Kraft hineinzubekommen ... Auch auf Kindergeburtstagen ist beispielsweise der "Ballontanz" sehr beliebt. Und mein Sohn (9 Jahre) kann sich lange Zeit alleine mit einem Luftballon beschäftigen, indem er ihn einfach im Flur umherkickt, ohne dass der Ballon den Boden berühren darf ... Das schönste Spielzeug! Doch genau solche Luftballons sollen für Kinder gefährlich sein? Wir haben für euch nachrecherchiert ...
Luftballons sind kein Kinderspielzeug
Egal ob aufgeblasen oder nicht: Luftballons sind kein Spielzeug für kleine Kinder! Aus gutem Grund steht auf der Verpackung, dass sie für Kinder unter acht Jahren nur unter Aufsicht geeignet sind. Denn es kann passieren, dass ein Kind beispielsweise beim Platzen oder Zerbeißen ein Stückchen des Gummis einatmet: Kleinkinder in der oralen Phase stecken bekanntlich alles in den Mund. Zerplatzt ein Ballon beim Aufblasen, erschrecken sie, wobei sie reflexartig einatmen und möglicherweise ein Stückchen des Ballons in den Hals gerät. Das Verschlucken kann auch beim Spielen mit einem nicht aufgeblasenen Luftballon passieren. Das kleine Gummiteil blockiert dann mitunter die Atemwege, indem es sich über die Luftröhrenöffnung legt. Das Kind bekommt keine Luft mehr und kann im schlimmsten Fall ersticken. Darauf weist auch Larissa, auf ihrem Insta-Kanal "erstehilfekind" hin.
Zerplatzender Luftballon: Gefahr (nicht nur) für die Ohren
Zumindest die meisten Erwachsenen von uns kennen es vermutlich: den ohrenbetäubenden Knall, wenn ein Luftballon in unmittelbarer Nähe (zum Beispiel beim Aufblasen) zerplatzt. Da kann man schon mal ein Summen, Piepen oder ein Taubheitsgefühl in den Ohren bekommen. Dieser Knall kann laut Kinder- und Jugendärzten im Netz bis zu 168 Dezibel (dB) erreichen und ist damit ähnlich laut wie ein Böller oder ein Gewehrschuss. Wenig mehr könne ausreichen, um das Gehör bei einmaliger Exposition – bei Kindern UND Erwachsenen – langfristig zu beeinträchtigen. Neue Ballons, die vorher noch nie aufgeblasen wurden, knallen am lautesten, da das Gummi noch nicht vorgedehnt war. Am lautesten knallen Luftballons übrigens, wenn sie beim Aufpusten zerplatzen. Sticht man mit einer Nadel hinein oder zerplatzt er durch Zerdrücken, ist es nur ein bisschen weniger laut (und der Abstand zu den Ohren ist ggf. etwas größer). Dauerhaft könne schon Lärm ab 85 db zu Hörverlust führen. Je öfter man Lärm ausgesetzt ist und je lauter dieser ist, desto gefährlicher. Darum ist es sinnvoll, in lauter Umgebung wie bei Veranstaltungen, Konzerten und Co Ohrenstöpsel zu tragen.
Luftballons sind auch für Erwachsene nicht ohne – wie die Erfahrung der Moderatorin Sandra Kuhn zeigt
Übrigens: Unfälle mit einem Luftballon passieren nicht nur Kindern. Moderatorin und zweifache Mama Sandra Kuhn (geboren 1981) berichtete Anfang 2020, dass sie einen Hornhautriss im Auge von einem geplatzten Luftballon davongetragen habe. Den Luftballon wollte sie zum Geburtstag ihrer Schwiegermutter aufpusten, wobei dieser zerplatzte und ihr Auge verletzte. Außerdem hatte sie kurzzeitig ein Taubheitsgefühl, als könne sie nicht mehr hören. Wie vip.de berichtete, war sie zu dem Zeitpunkt des Unfalls mit ihrem kleinen Sohn Carl Leo (geboren im Oktober 2019) alleine zu Hause und hatte Angst, ohnmächtig zu werden. Doch dann konnte ihre Mutter vorbeikommen und sie zum Augenarzt fahren. Das Auge verheilte zum Glück wieder gut, da die Iris nicht betroffen war. Sandra Kuhn hatte also noch Glück im Unglück.
Tipp: Um Unfälle wie diesen zu vermeiden, wäre für die nächste Party eine Ballonpumpe möglicherweise eine lohnenswerte Anschaffung.
Bitte kein Helium einatmen
Übrigens sollten Kinder (und Erwachsene) auch keinesfalls wiederholt oder in größeren Mengen Helium, das oft für die wunderbar schwebenden Ballons eingesetzt wird, einatmen. Man mag sich zwar kurzfristig über die wie Micky Maus klingende Stimme freuen, doch kann das schnell gefährlich werden, wie Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), erklärt: "Das Tückische daran ist, dass ohne Vorwarnung Bewusstlosigkeit eintreten kann, da das Gas für Betroffene unbemerkt Sauerstoff aus den Lungen verdrängt. Insbesondere wenn Helium aus Gasflaschen eingeatmet wird, kann es rasch zu einer lebensbedrohlichen Situation kommen, da das Gas dort mit hohem Druck austritt."