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Für viele Eltern scheint eine Schwimmhilfe für Babys und Kleinkinder essenziell zu sein. Und mehr noch: ein sicheres Hilfsmittel gegen das Ertrinken im Schwimmbad oder Pool. Aber sind Schwimmflügel und Co. wirklich sinnvoll?
- Schwimmflügel, -gürtel und -kissen – von Stiftung Warentest gecheckt
- Das sind die schlechtesten unter den Schwimmflügeln und Co.
- Diese Schwimmflügel und Co. sind für Kinder sinnvoll
- Was ist eigentlich eine Schwimmhilfe?
- Wichtig: Schwimmhilfen bzw. Auftriebshilfen dieser Art bieten keinen zuverlässigen Schutz vor dem Ertrinken.
- Bitte nicht auf Schwimmhilfen verlassen
- Schwimmhilfen-Kennzeichnungen: Auf diese Merkmale solltet ihr achten!
- Sicherheit von Schwimmhilfen im Überblick
- Was ist besser: Schwimmweste oder Schwimmflügel?
Update 18. Juli 2024:
Schwimmflügel, -gürtel und -kissen – von Stiftung Warentest gecheckt
Im aktuellen Test von Stiftung Warentest für die Mai-Ausgabe 2024 dürfen Schwimmlernhilfen zeigen, ob sie erfüllen, was sie versprechen. Wir fassen die Ergebnisse für euch zusammen. Was zunächst erstaunt: Kaum Produkte befinden sich im Mittelfeld – nur eine der zwölf getesteten Schwimmhilfen erhält die Gesamtnote "befriedigend". Alle anderen sind entweder super oder überhaupt nicht gut.
Das sind die schlechtesten unter den Schwimmflügeln und Co.
Ganze vier Schwimmhilfen schneiden im Test mit mangelhaft ab – aufgrund von Schadstoffen und Sicherheitsmängeln. Es handelt sich dabei um die folgenden Produkte, die ihr euren Kindern bitte nicht geben solltet:
- "Nabaiji Schwimmflügel Kinder 15-30 kg" von Decathlon – Mängel im Bereich Schadstoffe. Der Anbieter sieht keinen Handlungsbedarf.
- "Schwimmflügel Minti" von Edwekin – Mängel im Bereich Schadstoffe. Das Unternehmen bittet aufgrund des Tests darum, alle zwischen Oktober und Dezember 2023 gekauften Produkte zurückzugeben. Betroffene haben die Wahl zwischen Erstattung des Kaufpreises und neuen Flügeln.
- "Sima Schwimmhilfe Größe 0" von Fashy – Mängel im Bereich Funktion und Sicherheit. Der Hersteller hat jetzt entschieden, die Schwimmflügel zurückzurufen und reagiert damit auf das Testurteil. Im Test kam heraus, dass die Ventilklappe zu leicht abreißen kann und kleine Kinder sie dadurch verschlucken und schlimmstenfalls daran ersticken könnten. Es geht dabei um die folgenden Größen:
00 (für Kleinkinder 12–24 Monate, 11–15 Kilogramm)
0 (für Kinder 2–6 Jahre, 15–30 Kilogramm)
1 (für Kinder 6–12 Jahre, 30–60 Kilogramm)
Es seien laut Hersteller aber nicht alle Chargen betroffen. Eltern können sich bezüglich der Rückgabe unter der Rufnummer 071 50/92 06-77 oder per E-Mail an ksc@fashy.de wenden.
Diese Schwimmflügel und Co. sind für Kinder sinnvoll
Eine bessere Gesamtnote als 2,0 erhielten die folgenden Produkte:
- "Flipper Swimsafe Schwimmhilfen mit PE-Schaumkern", Note 1,5
- "Bema Schwimmflügel Größe 0 von 11-30 kg", Note 1,7
- "Schlori Schwimmkissen", Note 1,8
- "Beco Sealife Schwimmhilfe Armrings Größe 0", Note 1,9
Übrigens: Wenn ihr andere Schwimmhilfen habt, lohnt es sich, den Test genauer zu studieren. Denn es haben noch weitere Produkte mit "gut" abgeschnitten.
Hier haben wir euch diese Top-4-Produkte verlinkt:
Was ist eigentlich eine Schwimmhilfe?
20. Juli 2022: Eine Schwimmhilfe gibt dem Kind im Wasser einen positiven Auftrieb. Aus diesem Grund ist auch häufig von sogenannten "Auftriebshilfen" die Rede. Für Babys und Kleinkinder gibt es beispielsweise folgende Möglichkeiten:
Und was ist mit Luftmatratzen, Schwimmtieren oder Schwimmreifen? Dabei handelt es sich um simple Spielzeuge. Nicht um Schwimmhilfen für kleine Kinder. Trotz alledem gilt IMMER: Niemals sollte sich euer Kleinkind – auch mit einer geeigneten Schwimmhilfe – unbeaufsichtigt im Wasser aufhalten.
Wichtig: Schwimmhilfen bzw. Auftriebshilfen dieser Art bieten keinen zuverlässigen Schutz vor dem Ertrinken.
Diesen können im Endeffekt nur Rettungswesten (keine Schwimmwesten!) weitestgehend garantieren. Warum? Sie halten den Kopf über Wasser und bewahren das Kind vor dem Untergehen.
Bitte nicht auf Schwimmhilfen verlassen
Ob Schwimmflügel, -reifen oder -brett: Eine Schwimmhilfe ersetzt nie die Anwesenheit der Eltern. "Für die Sicherheit von kleinen Kindern im Wasser sind zu 100 Prozent die Eltern zuständig", sagt Dr. Harald Rehn von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Und um Schwimmen zu lernen, müssen Kinder das natürliche Verhalten ihres Körpers im Wasser erleben – ohne Auftrieb von außen. Deshalb dürfen sich Eltern von Schwimmhilfen weder Sicherheit noch Lerneffekt versprechen.
Schwimmhilfen-Kennzeichnungen: Auf diese Merkmale solltet ihr achten!
Ihr wollt euch eine Schwimmhilfe anschaffen? Dann heißt es beim Kauf: Safety first. Es ist wichtig, als Eltern unbedingt auf die Qualität der jeweiligen Schwimmhilfe zu achten. Auch der TÜV sagt, dass Kinder-Schwimmhilfen in jedem Fall eine spezielle Prüfnorm bzw. festgelegte Sicherheitsstandards erfüllen müssen. Achtet deshalb auf folgende Angaben:
- EN 13138-1: Hier könnt ihr in der Regel ziemlich sicher sein, dass es sich um eine Schwimmhilfe handelt, die schützt – und die keine zusätzliche Gefahr ist.
- GS (Gütesiegel): Auch die Schadstoffbelastung von Schwimmhilfen muss regelmäßig überprüft werden. Insbesondere im Visier der Prüfer: die Weichmacher DINCH und DEHT. Sie dürfen einen festgelegten Grenzwert nicht überschreiten. Tipp: Sollten die Schwimmhilfen extrem nach Plastik riechen, lasst lieber die Finger davon.
Ein gutes Produkt könnt ihr außerdem an folgenden Merkmalen erkennen:
- keine scharfen Kanten
- Aufblasventile mit Rückschlagkappen vorhanden
- mit mindestens zwei Luftkammern ausgestattet. Sollte eine Kammer defekt sein, kann die zweite das Kind noch über Wasser halten.
Sicherheit von Schwimmhilfen im Überblick
- Wasserbälle, aufblasbare Tiere: okay unter Aufsicht
- Pool-Nudeln: vielseitiges Spielzeug
- Schwimmbretter: okay. Auf passende Haltegriffe für kleine Kinder achten!
- Schwimmwesten (ohnmachtssicher, d. h. die Weste dreht das Kind bei einer Ohnmacht in sichere Lage): gut auf dem Boot, beim Spielen hinderlich
- Schwimmflügel: nie ohne Aufsicht!
- Schwimmreifen als Spielzeug im flachen Wasser: okay, am Körper: Kentergefahr
- Schwimmscheiben: bieten keine Sicherheit, hinderlich beim Spielen
- Schwimmgürtel (und "Schloris"): sinnvoll nur im Schwimmkurs
- Schwimmanzüge: störend beim Spielen
- Schwimmsitze: gefährlich, Kentergefahr
Was ist besser: Schwimmweste oder Schwimmflügel?
Schwimmflügel bieten zwar Auftrieb und eine höhere Wasserlage, aber leider gibt es auch einige negative Aspekte. Zum Beispiel: eine unnatürliche Wasserlage. Außerdem rutschen sie schnell vom Arm und sind anfällig für Defekte. Sie sind KEINE SchwimmLERNhilfe.
In einer Schwimmweste können sich eure Kinder deutlich besser bewegen. Sie bieten einen positiven Auftrieb und einen sicheren Halt (durch einen Steg). Negativer Punkt: Die Wasserbewegungen sind am Oberkörper nicht spürbar.
ABER: Weder Schwimmweste noch Schwimmflügel schützen vor dem Ertrinken!
Auch Larissa von erstehilfekind warnt auf Instagram vor gewissen Schwimmhilfen für Babys und Kinder: