Ein Vater bringt seine Tochter per Auto zur Schule. © iStock/bluecinema
Per Elterntaxi zur Schule? Ist komfortabel, aber trotzdem nicht immer die beste Option. 

Das neue Schuljahr hat begonnen. Und wieder taucht das Thema auf: Wie kommen unsere Kinder am besten und vor allem am sichersten zur Schule? Experten sind sich da ziemlich einig und auch viele Eltern: Am besten gehen Kinder zu Fuß, fahren mit dem Fahrrad oder Roller. Sollte der Schulweg zu lang sein, auch gern mit dem Bus. Aber das sogenannte Elterntaxi wird kritisch bewertet. Und trotzdem wird ein Viertel der Grundschüler an mehr als der Hälfte aller Tage von den Eltern zur Schule gefahren. Im Herbst und Winter steigt die Zahl noch mal um fünf Prozent. Das ergab nun die Umfrage "Sicherer Schulweg" der ADAC-Stiftung. 

Die Gründe fürs Elterntaxi: hauptsächlich Bequemlichkeit

Unsichere Schulwege führen übrigens die wenigsten Mütter und Väter, die ihre Kinder zur Schule fahren, als Grund dafür an. Für die meisten Familien ist es schlichtweg praktischer. 

Folgende Gründe wurden von den Auto fahrenden Eltern genannt:

  1. Anschlusstermine des Kindes (39 Prozent)
  2. schlechtes Wetter (38 Prozent)
  3. Schule liegt auf dem Arbeitsweg (30 Prozent)
  4. Zeitaufwand fürs Kind (23 Prozent)
  5. Bequemlichkeit (18 Prozent)

Lediglich 11 Prozent derjenigen Eltern, die ihre Kinder regelmäßig zur Schule fahren, tun dies aus Gründen der Verkehrssicherheit. Mehr als die Hälfte der befragten Eltern stuft den Schulweg des eigenen Kindes sogar als sicher bzw. sehr sicher ein. 

Warum Elterntaxis nicht förderlich sind ...

Experten warnen vor dem allzu regelmäßigen Chauffeur-Dienst zur Schule. Und tatsächlich fürchten laut Umfrage auch die Eltern selbst das höhere Verkehrsaufkommen: 62 Prozent aller befragten Mütter und Väter finden, dass sich vor Schulbeginn und nach Schulende zu viele Autos in unmittelbarer Nähe des Schulgebäudes befinden. 56 Prozent sagen, dass durch Elterntaxis gefährliche Verkehrssituationen entstehen. 55 Prozent der Befragten wünschen sich räumlich abgetrennte Hol- und Bringzonen für Elterntaxis.

Neben den negativen Effekten der Elterntaxis sind auch die positiven Seiten eines autarken Schulwegs für Kinder nicht zu unterschätzen. Wenn Kinder diesen Weg gemeinsam mit Freunden zurücklegen, verbessert sich durch frische Luft, Bewegung und Kommunikation automatisch ihre Konzentrationsfähigkeit für den Unterricht, die körperliche Fitness und das Sozialverhalten.

Gespür für den Straßenverkehr und seine Gefahren entwickeln Kinder als aktive Teilnehmer, nicht auf der Rückbank eines Autos. Der Fußweg oder die Fahrt mit dem Rad zur Schule sind ein wichtiges tägliches Training, um sich sicher und eigenständig im Straßenverkehr zu bewegen.

Christina Tillmann, Vorständin der ADAC Stiftung