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Zielsicher werfen oder rückwärts auf einer Linie balancieren: Das schaffen heute viel weniger Kinder als vor 20 Jahren, stellten Sportärzte der Würzburger Universitäts-Kinderklinik bei Tests mit 726 Drei- bis Fünfjährigen fest. "80 Prozent der Kinder scheiterten an den Übungen", sagt Projektleiter Professor Dr. Helge Hebestreit.
Zu wenig Bewegung und die Lebensumstände seien die Ursachen für die mangelnden motorischen Fähigkeiten. Um Fitness und Beweglichkeit der Kleinen zu fördern, entwickelte das Ärzteteam ein 30-minütiges Bewegungsprogramm für Kindergärten. Im Vordergrund standen dabei natürlich Spiel und Spaß, außerdem erhielten die Kinder wöchentliche "Bewegungshausaufgaben“.
Der Erfolg der Aktion: Nach einem Jahr zeigten die Kinder deutliche Fortschritte bei Sprungkraft, Koordination und Gleichgewicht. Zudem waren sie ausgeglichener und konzentrierter. Hüpfen, rennen, balancieren und werfen können Kinder aber natürlich auch prima zu Hause üben. Mit diesen Spielen bringt ihr euer Kind zu mehr Bewegung im Alltag.
Bewegungsspiele für Kinder bis drei Jahre

- Schaumstoff-Bausteine: Ein Kita-Klassiker macht sich auch super im heimischen Wohnzimmer! Aus den weichen Bausteinen lassen sich super Höhlen, Türme, Rutschen und Parcours bauen! Zum Beispiel 6er-Set Soft-Bausteine von Costway*, ca. 98,99 Euro.
- Topfschlagen: Der Kindergeburtstags-Klassiker ist ein lustiges Bewegungs- und Koordinationsspiel – auch für den Alltag.
- Ein Kletterdreieck oder Piklerdreieck ist trotz des recht hohen Preises eine super Anschaffung: Klettern, Höhlen bauen, fantasievolles Spielen, Rutschen (mit der entsprechenden Ergänzung) und vieles mehr stehen an der Tagesordnung. Gibt es zum Beispiel hier: Kletterdreieck aus Buchenholz*, Ehrenkind, 199 Euro.
- Tiere raten: Geht ab zwei Spielern. Einer sucht sich ein Tier aus und macht seinen Gang, Geräusche, etc. nach – der andere muss raten, welches Tier es ist.
- Verstecken: Versteckt Kuscheltiere/ Schleichtiere/ Gummibärchen überall in der Wohnung. Stellt ein Körbchen auf, in das alle Fundstücke zurückgebracht werden muss. Es muss immer dort stehen bleiben und darf nicht bewegt werden! Funktioniert auch alleine, bei mehr Teilnehmern wird ein kleiner Wettbewerb daraus.
Bewegungsspiele für Kinder bis sechs Jahre

- Kletterwand: Viele Kinder wünschen sich eine eigene Sprossenwand im Kinderzimmer. Auch aus Elternsicht ist das eine gute Idee! Sprossenwände sind platzsparend und passen so selbst in die kleinste Großstadtwohnung. Sie schulen Koordination, Geschick und sorgen für jede Menge Bewegung im Alltag. Gibt's zum Beispiel hier: Sprossenwand inkl. Ringen und Strickleiter*, 199,90 Euro.
- Ball-Party: Man nehme einen Karton und viele kleine Bälle (zum Beispiel Tischtennisbälle, Softbälle oder auch einfach zusammengeknüllte Zeitungsseiten). Das Kind bekommt den Karton und muss sich auf den Teppich oder an eine Linie stellen. Mama bzw. Papa werfen nun die Bälle, euer Kind muss diese mit dem Karton auffangen. Ehrensache, dass ihr nicht besonders gut zielen könnt und die Kleinen ordentlich flitzen müssen!
- Lasershow: Bastelt aus Krepppapier-Streifen* (10 Stk., ca. 5,25 Euro) und Klebeband einen wilden Parcours durch den Flur. Anschließend müssen eure Kinder versuchen, diesen zu durchqueren, ohne die "Laserstrahlen" zu berühren.
- Trampolin-Ersatz: Kaum etwas sorgt gleichzeitig für so viel Spaß und Sport wie ein Trampolin. Um die Nerven eurer Nachbarn sowie Sofa/Bett zu schonen, gibt es praktische Hüpfmatten für zu Hause. Zum Beispiel hier: Hüpfpolster von traturio, 129 Euro*.
- Zeitungsschlacht: Teilt den Raum in zwei Hälften, auf jeder Seite steht mindestens ein Mitspieler. Jeder bekommt fünf (je nach Ausdauer auch mehr) Bälle (oder Kuscheltiere, Socken, zusammengeknüllte Zeitungen, etc.). Auf "LOS!" versucht ihr so schnell wie möglich eure Bälle ins gegenüberliegende Feld zu werfen – und zugleich euer eigenes von den gegnerischen Geschossen zu befreien. Wessen Feld zuerst komplett leer ist, der hat gewonnen!
Bewegungsspiele für jedes Alter

- Himmel und Hölle: Mit buntem Washitape könnt ihr das beliebte Straßenspiel auch super in die eigenen vier Wände holen. Klebt die Hüpffelder und Zahlen mit buntem Tape oder Kreppklebeband auf den Boden, schon kann das große Hüpfen beginnen!
- Luftballon-Tennis: Spannt ein Band durch den Raum – das ist euer Netz. Fliegenklatschen oder zusammengerollte Zeitungen dienen als Schläger, ein Luftballon als Ball. Klappt natürlich auch mit zwei Toren als Fußball!
- Balanceakt: Es gibt viele tolle Balance-Spiele für zu Hause, die Kindern in jedem Alter Spaß machen und immer wieder auf neue Weise bespielt werden. Besonders beliebt ist zum Beispiel das Wobbelboard von Wobbel*, 99,95 Euro, oder "Fluss-Steine", 6-tlg.*, 49,90 Euro.
- "Der Boden ist Lava": Müssen wir das noch erklären? Baut einen Parcours aus Kissen, Möbeln und allem, was ihr finden könnt. Dann kann das Abenteuer starten: Der Boden ist Lava und niemand darf ihn berühren!
- Stopptanz: Noch ein Klassiker! Dreht die Musik laut auf. Wenn sie stoppt, darf sich niemand mehr bewegen. Mama und Papa können in der Mittagspause gleich mitmachen – sorgt für gute Laune und Bewegung bei der ganzen Familie!
- Lappenlauf: Jeder Mitspieler bekommt zwei Haushaltslappen (oder Blatt Papier). Stellt euch mit beiden Füßen auf einen Lappen. Dann beginnt das Spiel: Legt den anderen Lappen vor euch und hüpft darauf. Nun hebt ihr den anderen auf, legt ihn wieder vor euch, hüpft drauf, usw. Wer zuerst die andere Raumseite erreicht ohne den Boden zu berühren, gewinnt!
Bewegungsspiele draußen (für den Frühling/Sommer)

Die Nervenzellen des Gehirns vernetzen sich durch die Kombination aus Bewegung und Sinneseindrücken immer dichter. Kinder lernen vor allem über ihren Tastsinn die Welt kennen – deshalb ist das Fühlen so wichtig. Das beste Spielzeug für dein Kind sind daher Erde und Sand, Gras und Blätter, Wasser und Matsch, Steine und Tannenzapfen. Diese Naturmaterialien stimulieren die Sinne in ganz besonderer Weise und schenken deinem Kind einen Schatz an Erfahrungen.
Diese Bewegungsspiele empfehlen wir für Kinder ab 1 Jahr:
- Lustige Reise: Nimm dein Kind an die Hand und rennt über die Wiese: tschu, tschu, tschu (wie eine Eisenbahn) und brumm, brumm, brumm (wie ein Auto). Dann seid ihr beide Flugzeuge: mit weit ausgestreckten Armen langsam anrollen, dann immer schneller laufen und die Arme auf und ab bewegen. Ein anderes Mal schleicht ihr wie eine Katze, galoppiert wie ein Pferd, hoppelt wie ein Hase oder hüpft wie ein Känadguru auf der Wiese herum.
- Kleiner Maulwurf: Kleine Kinder wühlen gern in der Erde: Schätze vergraben und ausbuddeln, Blätter in die Erde stecken – als Häuschen für Zapfenzwerge.
- Tastwege: Lass dein Kind an warmen Tagen mal barfuß über die Wiese laufen und erzählen: Wie fühlt sich das an? Ist das Gras weich oder pikst es? Ist es trocken oder eher feucht? Solche sinnlichen Erfahrungen prägen sich tief ins Gedächtnis ein.
- Blumentheater: Mama und Kind liegen auf der Wiese. Jeder steckt eine Blume zwischen die Zehen. Dann berühren sich die Füße und spielen Theater: Blumenfuß und Blumenfüßchen gehen auf die Reise, (Füße hin und her bewegen) Blumenfuß und Blumenfüßchen gehen nun ins Bett ganz leise. (Füße ablegen)
- Zip, zip, Gräslein: Mit den Händen Grashalme herauszuzupfen fördert die Feinmotorik deines Kindes. Mach mit und sprich dazu folgenden Vers: Zip, zip, Gräslein! Futter für mein Häslein. Futter für die Kuh, die macht so laut muh-muh! Futter für die Ziegeund die dicke Fliege. Futter für den Teddybär: Liebes Kind, ich danke sehr!
- Wo ist Teddy? Der Teddybär hat sich versteckt. Einmal thront er auf der Parkbank, ein anderes Mal sitzt er unterm Gebüsch, lugt hinter dem Baumstamm hervor oder turnt an einem tief hängenden Ast. Dein Kind soll ihn finden. Zum Schluss bewacht der Teddybär in seiner Höhle einen Gummibärchen-Schatz. Zur Bärenhöhle führt eine Spur aus Steinen oder Tannenzapfen.
- Hunde-Spaziergang: Dein Kind hält das Ende eines Tuchs in seiner Hand. Du fasst das andere Ende und lässt dich wie ein Hund an der Leine führen – geradeaus, im Kreis oder um den Baum herum. Dann überadnimmst du die Führung und dein Kind ist der Hund.
- Engelchen, flieg! Dein Kleines springt von der Parkbank in deine Arme und bestimmt, wo es dann landen möchte: am Blumenbeet oder vor seinem Lieblingsbaum?
- Seifenblasen pusten: Das ist ein tolles Vergnügen für draußen! Du produzierst in Augenhöhe deines Kindes Blasen. Es versucht, möglichst viele mit seinen Händen einzufangen.
Kleinkinder sind ebenso fasziniert, wenn sie Löwenzahn pusten und den davonadfliegenden Schirmchen nachadschauen dürfen: "Wohin mag die Reise gehen? Zum Blumenbeet oder zum Fliederadbusch? Komm, wir laufen ihnen ein Stück hinterher!" - Bunte Bänder: Das macht Kleine und Große fit: ein langes Band an einem Ende festhalten und über dem Kopf im Kreis herum schwingen oder es beim Laufen hinter sich her flattern lassen. Ein anderes Mal steckst du die Bänder in deinen Hosenbund. Dein Kleines nimmt die Verfolgung auf und versucht, dir die Bänder abzujagen. Oder: Du ziehst ein langes Band in schlängelnden Bewegungen hinter sich her. Dein Kind versucht, auf das Band zu treten.
Wieviel Bewegung ist wirklich wichtig für unsere Kinder, Herr Doktor?

Unsere Kinder bewegen sich zu wenig. Zu diesem Ergebnis kommt die Langzeitstudie "Motorik-Modul" des Karlsruher Instituts für Technologie. Wir haben Dr. Gerrit Lautner, Ärztlicher Direktor der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen befragt, wie viel Bewegung wirklich wichtig ist. Und wann der beste Augenblick ist, damit zu starten.
Herr Dr. Lautner, wie früh können Eltern beginnen, körperliche Bewegung und Bewegungsspiele in den Alltag ihres Nachwuchses einzubauen?
Bewegung und der Spaß daran beginnen im Mutterleib. Auch dort legt das Kind schon kleine Sporteinheiten ein. Das heißt: Nach der Geburt kann es durch die größere Bewegungsfreiheit auch mit dem Babysport richtig losgehen. Wichtig finde ich dabei, dass man dem Kind seinen natürlichen, durch die Neugier gesteuerten Bewegungstrieb lässt. Angeleitete Bewegungen oder später gar Hilfsmittel wie ein "Gehfrei" dienen nicht der besseren Bewegung. Sie sind sogar gefährlich. Mein Rat: Beobachten Sie Ihr Kind, und freuen Sie sich an der spontanen Bewegungsentwicklung.
Babys müssen das Krabbeln erst lernen, Kleinkinder das Laufen – kann man in diesem Alter überhaupt schon von "zu wenig Bewegung" sprechen, wenn der Körper die Bewegung selbst erst noch erlernen muss?
Natürlich kann man auch zu wenig Bewegung haben. Wenn das Kind zum Beispiel stundenweise in der Babyschale angeschnallt mit dem Familien-Van durch die Gegend kutschiert wird. Wichtig für die Bewegungsentwicklung ist eine freie, ungehemmte Bewegungsentfaltung. Also eine große Fläche, frei von gefährlichen Gegenständen, auf der das Kind seinem natürlichen Bewegungstrieb und Entdeckungsdrang folgend die Meilensteine der Bewegungsentwicklung frei entdecken und erreichen kann.
Was ist im Kindergarten-Alter die bessere Idee: das "freie" Austoben auf dem Spielplatz oder Sport in einem richtigen Kurs?
Ich persönlich finde das Austoben auf dem Spielplatz gelungener. Je niedrigschwelliger das Angebot ist, umso besser. Das heißt: Spielen im eigenen Garten, ohne sich vorher verabreden zu müssen, oder das Spielen auf dem Spielplatz ohne feste Zeiten führen auf jeden Fall zu häufigerer und regelmäßigerer Bewegung.
Zählt am Ende die "Wochen-Bilanz", oder sollte man dafür sorgen, dass der Sport und die Bewegung gleichmäßig über die Woche verteilt sind?
Im Kita-Alter ist die Woche noch nicht so stark rhythmisiert wie bei uns Erwachsenen. Da ist es ohne Weiteres möglich, die Bewegung auf alle sieben Tage der Woche annähernd gleichmäßig zu verteilen. Am besten ist es natürlich, wenn Samstag und Sonntag auch Mama und Papa mittoben. Also für mich ganz klar: besser die Bewegung gleichmäßig über die Woche verteilen.
Ab welchem Alter sagen Sie: Der Buggy muss weg, das Kind soll selbst laufen?
Wichtig ist, dass die Bewegungen im Alltag frühzeitig als selbstverständlich angesehen werden. Das heißt, wenn das Kind allein in der Lage ist zu laufen, kann der Buggy wegbleiben. Wenn wir ehrlich sind, wird der Buggy doch häufig benutzt, um den Alltag für die Eltern einfacher zu machen. Das Kind sollte so oft wie möglich selbst laufen. Es wird dann schon signalisieren, wenn es in den Buggy zurück will.
Welche Entfernungen kann ich im Kita-Alter zu Fuß "zumuten"?
Das ist vollkommen individuell verschieden. Es ist abhängig von Tageszeit, persönlicher Fitness und Gesundheit des Kindes. Wichtig ist: Dem Kind die Möglichkeit zur Bewegung anbieten, ihm aber auch bei Erschöpfung die Erholung, die es braucht, gewähren. Kinder haben in der Regel noch ein sehr gutes Gespür für ihre innere Leistungsfähigkeit.
Woran erkenne ich, dass ein Kind im Kita-Alter sich zu wenig bewegt?
Sicherlich wird hier der Vergleich zu Kindern von Freunden oder Verwandten eine wichtige Rolle spielen. Des Weiteren ist ein normales Gewicht ein guter Indikator für die Bilanz zwischen Kalorienzufuhr auf der einen Seite (Essen) und Kalorienverbrauch auf der anderen Seite (Bewegung). Ein dickes Kind bewegt sich sicherlich zu wenig, könnte aber viel effektiver sein Gewicht auch durch Reduktion der Kalorienzufuhr reduzieren. Abgesehen von krankhaften Formen des Bewegungsmangels (zum Beispiel durch Muskelschwäche oder andere muskuläre oder Nervenerkrankungen) ist das Bewegungsbedürfnis zwischen den einzelnen Kindern so unterschiedlich wie das Bedürfnis nach Schlaf.
Die sogenannten "Elterntaxis" stehen in der Kritik. Welchen Schulweg kann ich einem Grundschulkind als Fußweg zumuten? Gibt es einen Richtwert?
Diese Frage hätten wir vor 60 Jahren ganz anders beantwortet als heute. Damals war es ganz natürlich, dass die Kinder den Weg zur Schule zu Fuß zurücklegten und dabei auch Stunden unterwegs gewesen sind. (In vielen Ländern ist das heute noch so.) In Deutschland wird man heute sicherlich eine Grenze bei etwa 20 bis 25 Minuten einfacher Weg ziehen, sei es mit dem Fahrrad oder zu Fuß. "Zumutbar" wären aber auch längere Wegstrecken.
Welche Folgen für den Körper zeigen sich bei Bewegungsmangel bereits im Grundschul- oder Schulalter?
Mangelnde körperliche Fitness und Übergewicht, in der Folge dann leider auch schon Erkrankungen, die wir früher erst im (höheren) Erwachsenenalter gesehen haben wie Gelenkverschleiß, Störungen des Zuckerhaushaltes (Diabetes), Bluthochdruck und weitere chronische Erkrankungen. Eine weitere Folge von Bewegungsmangel ist eine erhöhte Ungeschicklichkeit und damit eine höhere Unfallhäufigkeit.
Zusätzlich zum Schulsport viele verschiedene Sportarten ausprobieren und "alles ein bisschen" machen oder einen ausgewählten Sport im Verein wirklich intensiv betreiben – was ist aus ärztlicher Sicht besser?
Ich persönlich finde das Ausprobieren verschiedener Sportarten deutlich besser. Irgendwann wird das Kind, der Jugendliche seine besonderen Stärken finden und kann dort einen Schwerpunkt legen. Je vielfältiger jedoch das Bewegungsangebot und damit auch die Bewegungen sind, umso mehr Fähigkeiten werden trainiert und umso abwechslungsreicher und spaßvoller wird auch die Bewegung. Das ändert sich natürlich spätestens dann, wenn man einen Sport leistungsmäßig betreiben möchte und auch national oder international erfolgreich werden möchte.
Welche Tipps geben Sie Eltern, damit sie mehr Bewegung zum Inhalt ihres Alltags machen können?
Das geht natürlich nur durch gutes Vorbild. Möglichkeiten dazu sind zum Beispiel der Weg zur Schule zu Fuß, gern auch mit Elternbegleitung. Wobei sich die Eltern der Schüler durchaus abwechseln können und mehrere Kinder dann an den Wochentagen von unterschiedlichen Eltern zur Schule begleitet werden. Das stärkt auch die Gemeinschaft zwischen den Schülern. In öffentlichen Gebäuden selbst auch die Treppe nehmen und nicht den Aufzug. Sein eigenes Fahrrad in Schuss halten, um mit gutem Beispiel voranzufahren. Freundschaften der Kinder zu anderen fördern, die sich gern bewegen. Fördern des natürlichen Wunsches des Kindes, sich eine Sportart im Verein etwas näher anzuschauen. Nicht immer wie selbstverständlich als "Taxi" bereitstehen.
Wie haben Sie es selbst geschafft, dass Ihre fünf Kinder sich immer ausreichend bewegt haben?
In unserer Familie haben wir uns immer gern gemeinsam im Freien auf Spaziergängen und Radtouren oder durchaus auch in Kinder- oder Babyturnkursen mit anderen bewegt. Gut gepflegte Fahrräder und gutes Sportschuhwerk haben den Spaß an der Bewegung auch gefördert. Die Kinder, die dazu Lust hatten, konnten zusammen mit ihrem Vater auch an dem einen oder anderen Laufevent teilnehmen. Zusammengefasst: Bewegung muss Spaß machen und ist am schönsten in der Gemeinschaft.
Welche Botschaft an alle Eltern da draußen für ein Leben voller gesunder Bewegung ist Ihnen wichtig?
Lasst euren Kindern den Bewegungsfreiraum, den sie brauchen. Engt Säuglinge und die jungen Kleinkinder nicht zu sehr ein. Begleitet sie auf ihrem von der Neugier getriebenen Weg in der motorischen Entwicklung vom auf dem Rücken liegenden Neugeborenen hin zum aufrechten Gang des Eineinhalbjährigen. Beobachtet, was euren Kindern Spaß macht, und lasst sie im wahrsten Sinne des Wortes im Kita-Alter los. Lasst sie auch auf Bäume klettern, sie sind geschickter als ihr Eltern und werden sich in der Regel nicht verletzen. Zwingt eure Kinder nicht zu Sportarten, die sie nicht mögen. Alles, was sie nicht mit Spaß machen, werden sie auf Dauer auch nicht richtig gut machen. Wenn es euch Eltern da draußen ums Gewicht eurer Kinder geht: Zum Abbau von Übergewicht ist es viel zeiteffektiver, eine Tafel Schokolade am Tag zu sparen, als sich eine Stunde lang die Kalorien wieder abzulaufen.