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Wenn wir mit unserem Nachwuchs im Auto unterwegs sind, ist eins ganz besonders wichtig: Die Sicherheit. Und auch mit Schadstoffen sollen unsere Kleinen am besten nicht in Kontakt kommen. Darum ist es gut und wichtig, dass Experten wie die vom ADAC, regelmäßig gängige auf dem Markt verfügbare Kindersitze untersuchen, und wir als Eltern dadurch einen Anhaltspunkt haben, welche Modelle wirklich halten, was sie versprechen. Die Ergebnisse des aktuellen Kindersitztests 2024 vom ADAC liegen jetzt vor. Wir fassen sie für euch zusammen.
Sitzerhöhungen, Kleinkindsitze und Babyschalen getestet
Insgesamt 24 Babyschalen, Kleinkindsitze und Sitzerhöhungen hat der ADAC aktuell untersucht. Die dafür angesetzten Maßstäbe sind höher, also strenger als die vom Gesetzgeber, daher sind die Sitze, die mit "gut" oder "befriedigend" abschnitten, auf jeden Fall empfehlenswert. Zwei Sitze versagen allerdings – im Crashtest und aufgrund von Schadstoffen, mit denen die Kinder direkt in Kontakt kommen können.
Diese Kindersitze solltet ihr NICHT kaufen:
- "Silver Cross Discover i-Size" für Kinder von etwa vier bis zwölf Jahre: Auch wenn die Sicherheit dieses Sitzes in Ordnung ist, enthält er Schadstoffe, die zu einer starken Abwertung in der Bewertung führen. Dieser Sitz erhält im Test die Gesamtnote 4,8 und gilt damit als "mangelhaft". Die Tester fanden im Bezugsstoff den Schadstoff DPHP, der die Schilddrüse und Hypophyse schädigen kann.
- "Peg Perego Viaggio Twist + Base Twist" für Kinder von etwa sechs Monaten bis vier Jahren: Dieses Modell versagt im Frontalaufprall komplett: Der Sitz löst sich aus der Basis und wird samt Dummy durchs Auto geschleudert. Das bedeutet eine akute Verletzungsgefahr. Zudem fanden die Tester im Bezugsstoff das giftige Flammschutzmittel TCPP, das vermutlich krebserregend ist. Das ADAC-Urteil lautet daher "mangelhaft", Gesamtnote 5,5.
Was tun, wenn ihr genau einen dieser beiden Sitze bereits gekauft habt? Der Hersteller Peg Perego hat den Verkauf bereits gestoppt. Wer den Sitz schon hat, kann sich an den Kundendienst wenden. Oft lohnt es auch, beim Händler nachzufragen, ob er einen Sitz mit einem schlechten Testergebnis aus Kulanz zurücknimmt.
Achtung: Nichts für schwache Nerven – im Instagram-Reel seht ihr diesen Sitz im Crash-Test (mit Dummy):
Empfehlenswerte Kindersitze
Die folgenden Kindersitze und Babyschalen könnt ihr bedenkenlos nutzen – sie sind sicher und gewährleisten unterwegs einen guten Schutz für euer Kind. Das sind die Top-3-Sieger im aktuellen ADAC-Kindersitztest 2024 – bei allen drei Modellen handelt es sich um eine Babyschale:
- "Nuna Pipa Urbn", ADAC-Testergebnis: 1,6
- "Cybex Cloud G i-Size+ Base G", ADAC-Testergebnis: 1,8
- "Lionelo Astrid i-Size + Astrid i-Size Base", ADAC-Testergebnis: 1,8
Auch viele weitere Sitze erreichten ein gutes oder befriedigendes Testergebnis. Zum Beispiel die folgenden (alle "gut", Gesamtnote 2,0 bis 2,3):
- "Avionaut Cosmo + IQ Base 2.0 C"
- "Avionaut Cosmo"
- "Avova Sora-Fix"
- "Cybex Cloud G i-Size"
- "Maxi-Cosi RodiFix Pro2"
- "Maxi-Cosi Pebble 360 Pro2 + FamilyFix 360 Pro"
- "Maxi-Cosi Pebble 360 Pro2"
- "Cybex Sirona G i-Size"
- "Lionelo Astrid i-Size"
- "Maxi-Cosi Mica 360 Pro"
- "Britax Römer Hi-Liner"
- "Cybex Sirona G i-Size + Base G"
Der Ingenieur Andreas Ratzek, Projektleiter vom ADAC-Kindersitztest, sagt in einem Video auf der ADAC-Website: "In Europa gilt ein Verkaufsverbot von Kindersitzen mit der alten ECE-44-Zulassung", ein Abverkauf der Bestände sei aber noch bis August 2024 erlaubt. Das habe zur Folge, dass für Kleinkinder dann fast ausschließlich Isofix-Sitze im Handel erhältlich seien, so der Experte. Familien mit Wohnmobil oder Autos ohne Isofix-Vorrichtung können nur ganz bestimmte Sitze nutzen. Andreas Ratzek schlägt für diesen Fall den kompatiblen "Britax Römer Kind Pro" vor, der sich mit dem Gurt befestigen lässt. Er weist auch darauf hin, dass es mit einem sicheren Sitz nicht getan ist – das Kind müsse immer auch richtig angeschnallt sein. Dabei seien vor allem die folgenden Dinge zu beachten:
- Die Gurte müssen auf Schulterhöhe des Kindes ansetzen.
- Der Hosenträgergurt muss ordentlich straff gezogen werden, sodass nur noch eine flache Hand zwischen Kinderkörper und Gurt hindurchpasst.
- Bei frontaler Mitfahrt muss ausreichend Platz zum Vordersitz gewährleistet sein.
- Bis mindestens zwei Jahre sollte das Kind rückwärts gerichtet im Auto sitzen, am besten länger.
In diesem Instagram-Reel fasst der ADAC die wichtigsten Testergebnisse noch einmal zusammen:
Quelle: ADAC