
Alles scheint gut zu sein: keine Pestizide, keine Schimmelpilzgifte, keine Schwermetalle. Doch dann die Ernüchterung: hohe Werte von Bisphenol-A (BPA) – das Gift, welches in den letzten Jahren zum Glück aus den meisten Plastiktrinkflaschen etc. verbannt wurde, fanden die Öko-Tester in jedem untersuchten Dosenmais ...
Dosenmais: praktisch, aber nicht gesund
Konserven sind vor allem praktisch, wenn es schnell gehen soll: Dose auf, ab in den Topf oder auf die Pizza, und bald gibt es Essen. Doch ausgerechnet der beliebte Dosenmais schneidet im aktuellen Öko-Test für die Ausgabe 8/2024 ernüchternd ab. Während sämtliche der getesteten Maissorten aus dem Glas mit einem "sehr gut" abschneiden, schafft es kein Dosenmais auf eine Bewertung, die besser ist als "befriedigend" – darunter konventionelle und Bio-Marken. Insgesamt nahm Öko-Test 26 maiskonserven (die meisten davon Dosen, einige Gläser) unter die Lupe, darunter 15 Produkte aus Bio-Anbau.
Was es mit BPA auf sich hat
Aus den Lackierungen der Metalldosen kann sich in stark erhöhter Menge BPA lösen und in die Lebensmittel übergehen, wie Öko-Test herausfand.
Die EU stuft BPA offiziell als "wahrscheinlich reproduktionstoxisch" ein, zudem weiß man schon lange, dass es eine hormonelle Wirkung hat. Weitere Risiken wie ein Zusammenhang mit Übergewicht oder Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern werden diskutiert. Neuerdings trat ein weiteres mögliches Risiko in den Vordergrund: Bereits geringe Mengen können unser Immunsystem beeinträchtigen. Die als tolerabel eingestufte Tagesdosis an BPA überschreitet ein 60 Kilogramm schwerer Mensch schon mit dem Verzehr von 50 Gramm Dosenmais um ein Vielfaches.
Derzeit beraten die EU-Staaten über ein BPA-Verbot in Lebensmittelkontaktmaterialien. Ein Entwurf für eine Verordnung liegt bereits vor.