
Janine Kunze – zur Person
Janine Kunze (geboren 1974), bekannt als Tochter Carmen in der Sat.1-Comedyserie "Hausmeister Krause“, lebt mit ihrem Ehemann Dirk Budach, der als Unternehmer in der Diskothekenbranche tätig ist, in Köln. Die beiden haben zwei Töchter und einen Sohn. Janine Kunze ist auch bekannt durch die TV-Serien "Frech wie Janine“ und "Die dreisten Drei“.
Sie standen schon als Zehnjährige auf der Bühne. Welche Beziehung haben Ihre Kinder zur Schauspielerei?
Janine Kunze: Unsere Große spielt schon Theater und macht Ballett. Meine Kinder wissen, was ich beruflich mache, meine Serien dürfen sie aber nicht im Fernsehen sehen, da sie für Kinder nicht geeignet sind. In Ausnahmefällen sehen sie mal eine Moderation von mir. Das finden sie spannend, vor allem, weil meine Tochter auch in der Schule hört, wenn ich im Fernsehen war. Ich erkläre ihr, dass ich alles auf DVD habe und sie es später anschauen darf. Das versteht sie schon ganz gut.
Sind Rollenspiele wichtig für die kindliche Entwicklung?
Ja, die sind ganz wichtig, es werden in Kitas und Schulen ja auch viele Theatergruppen angeboten. Man kann durch Rollenspiele viel über eigene Gefühle und die anderer Menschen lernen. Darum geht es letztendlich: Kindern Gefühle beizubringen. Welche Gefühle es gibt, wie ich sie äußern und sie zeigen kann. Das ist ein ganz wichtiger Aspekt auch in der Erziehung.
Ihre Tipps für Nachwuchs-Schauspieler?
Man sollte generell nur Dinge machen, hinter denen man steht. Man darf sich nicht verbiegen, sondern muss sich selber treu bleiben. Und es ist wichtig, in der Freizeit nicht in der Rolle zu bleiben, sondern sich in einem normalen, gesunden Umfeld zu bewegen. Ich rede mit meiner Familie und meinen Freunden über alles Mögliche, dabei steht mein Job nicht an erster Stelle.
Wofür setzen Sie sich als Patin der Hilfsorganisation World Vision ein?
Mit einem Projekt haben wir in Kindergärten das Bewusstsein für die Armut in den Entwicklungsländern geschärft: Wir haben mit den Kindern gebastelt und gemalt und die entstandenen Dinge verkauft. Den Erlös haben wir gespendet. Die Resonanz war überwältigend – "unsere" Kinder haben sich wirklich für die Kinder in armen Ländern interessiert. Für World Vision habe ich ein Aids-Waisenheim in Afrika besucht, das wir unterstützen. Ein anderes Mal habe ich mit Kollegen einen Steiff-Teddy designt, der dann versteigert und dessen Erlös gespendet wurde. Jeder, dem es gut geht, sollte tun, was ihm möglich ist.
Man sieht Sie häufig in Comedys. Fällt es nicht schwer, immer wieder auf Abruf komisch zu sein?
Nein, eigentlich nicht. Man weiß ja, was auf einen zukommt, wenn man sich auf eine solche Rolle einlässt. Aber tatsächlich ist es zum Beispiel nach einem Schicksalsschlag schwieriger, komisch zu sein, als umgekehrt eine traurige Rolle zu spielen, wenn es einem gut geht. Das wird an der Comedy in Deutschland oft unterschätzt.
Gibt es in Ihrem Leben Parallelen zur Sat.1-Serienfigur, der Haumeistertochter Carmen Krause?
Nein, überhaupt nicht. Mit der Carmen habe ich nichts gemeinsam. Weder mit ihrer Art zu leben und zu sprechen, noch was ihre nicht vorhandene Intelligenz angeht (lacht). Es ist sehr einfach, sich in sie hineinzuversetzen, denn sie ist zwar dumm und prollig, aber dabei sehr liebenswert. Es hat mir Spaß gemacht, mich über elf Jahre in dieser Rolle auszutoben und dabei laut, schrill und verrückt zu sein.
Sie haben in den Filmen "Knockin’ on Heaven’s Door" und "Barfuß" mitgespielt. Wie ist es, mit Til Schweiger zusammenzuarbeiten?
Ich finde das klasse. Eine Zeit lang haben wir auch privat einiges zusammen unternommen. Ich schätze ihn sehr und finde, er ist ein großartiger Regisseur und Schauspieler. Er ist ruhig am Set und hat ganz genaue Vorstellungen, die er wunderbar vermitteln kann. Er ist lustig und angenehm normal geblieben.
Mit wem würden Sie gerne einmal gemeinsam vor der Kamera stehen? Was wäre Ihre Traumrolle?
Robert de Niro und Anthony Hopkins bewundere ich sehr, aber die sind für mich unerreichbar. Es ist utopisch, dass ich mal mit ihnen vor der Kamera stehe, darüber müssen wir nicht reden. Ich habe keine spezielle Rolle, die ich unbedingt mal spielen will. Kostümfilme finde ich allerdings toll, so eine Verwandlung würde ich gerne einmal mitmachen.