Schauspielerin Olivia Marei ist Mama von zwei Kindern.© Foto: Anna Riedel
Schauspielerin Olivia Marei ist Mama von zwei Kindern.

Zur Person: Olivia Marei

Olivia Marei ist 1990 in Wiesbaden geboren, aufgewachsen ist sie in Wien. Doch auch in den USA, in Singapur und London hat die Schauspielerin schon gelebt und gearbeitet. Seit 2018 spielt sie in der Soap "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" (GZSZ) die Rolle der Kriminalkomisssarin Antonia Ahrens (Toni).

Mit ihrem Mann Johannes hat Olivia zwei gemeinsame Söhne, der erste kam 2017 auf die Welt. Am 22. Oktober 2022 folgte der kleine Bruder.

Update 1. November 2022: Olivia Marei musste mit ihrem neugeborenen Sohn noch einmal stationär im Krankenhaus aufgenommen werden. "Alles halb so schlimm, wir kuscheln einfach hier weiter", so die erstaunlich entspannte Mama. Natürlich wäre sie lieber mit dem Kleinen, der am 22. Oktober 2022 das Licht der Welt erblickte, zu Hause geblieben, doch sie war dankbar, dass er im Krankenhaus engmaschig überwacht werden konnte. Wie sie in ihrer Instagram-Story mitteilte, waren die Bilirubin-Werte zu hoch. Dies kann bei Neugeborenen vorkommen. Wird der Gallenfarbstoff nicht schnell genug abgebaut, kann es zu einer Gelbfärbung der Haut kommen, was dann als Gelbsucht bezeichnet wird. Sie kann mit einer Lichttherapie behandelt werden. Inzwischen sind die beiden wieder zu Hause.

Oktober 2022: Olivia Marei ist ungeduldig, jeden Moment könnte die Geburt ihres zweiten Kindes losgehen. Kurz vor knapp haben wir noch einmal mit der Schauspielerin über Werte in der Erziehung, veraltete Rollenbilder und ihre Reisepläne mit der vierköpfigen Familie gesprochen.

Liebe Olivia, wie geht es dir so kurz vor der Geburt? Euer Baby hat sich ja gerade wieder aus der Beckenendlage in die Normallage gedreht ...

Mir geht es wirklich gut und ich strotze voll Vorfreude und etwas Ungeduld ... Die gesamte Schwangerschaft verlief sehr komplikationslos und auch jetzt bin ich noch fit genug, um weiterhin meinen Nestbautrieb auszuleben und die kostbare Zeit mit meinem Sohn zu verbringen, bevor er ein großer Bruder wird. Und ja – wir haben uns tierisch gefreut, dass sich unser Baby entgegen aller Erwartungen und Wahrscheinlichkeiten doch so spät noch mal in die Schädellage gedreht hat. Normalerweise ist eine vaginale Geburt bei Beckenendlage natürlich möglich, aber mein Krankenhaus bietet sie bei vorhergegangenem Kaiserschnitt leider nicht an. Ich bin also sehr glücklich, dass ich jetzt eine vaginale Geburt anstreben kann. Ich will an dieser Stelle allerdings noch mal betonen, dass natürlich ein Kaiserschnitt keine "minderwertige" Geburt ist, wie oft Frauen suggeriert wird. Ich bin wahnsinnig froh darüber, dass wir die medizinische Möglichkeit eines Kaiserschnitts haben und so Frau und Kind schützen können. Ich hatte allerdings schon einmal die Erfahrung einer "Bauchgeburt", wie ein Kaiserschnitt ja oft gerne genannt wird, und möchte jetzt gerne die Erfahrung einer vaginalen Geburt erleben dürfen.

Wisst ihr denn schon, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird?

Lange Zeit waren wir uns nicht sicher, ob es ein Junge oder Mädchen wird, weil der Ultraschall nie eindeutig genug war. Seit Kurzem haben wir jetzt doch die überzeugte Meinung meiner Frauenärztin zum Geschlecht des Babys. Wir werden es trotzdem bis nach der Geburt für uns behalten – man weiß ja nie.

Und freut sich euer Sohn auf sein kleines Geschwisterchen?

Ja, total. Er fragt immer ganz ungeduldig, wann es endlich so weit ist. Es ist jetzt schon so schön mit anzusehen, wie er sich mit einbringt – zum Beispiel beim Sortieren seiner alten Babykleidung, die wir an das zweite Kind weitergeben. Natürlich wird es sicherlich eine große Umstellung auch für ihn sein, wenn er nicht mehr das einzige Kind ist, aber wir sind sehr transparent und offen mit ihm seit Beginn der Schwangerschaft und sind uns sicher, dass wir auch als vierköpfige Familie gut zusammenwachsen werden.

Nach dem Abschied vom GZSZ-Set Ende August hast du dich gleich auf den Weg gemacht: Von Potsdam ging es Richtung Österreich – wieso habt ihr euch für die Geburt und die erste Zeit mit Baby für Wien entschieden?

Wien fühlt sich am ehesten nach unserem Zuhause an: Mein Mann und ich sind (in meinem Fall großteils) hier aufgewachsen und haben die meisten unserer Familie und Freunde in Wien. Unser großer Sohn kam auch hier zur Welt, und irgendwie fühlt es sich richtig an, wieder in diesem heimischen Umfeld zu gebären. Und ganz ehrlich: Uns haben die Berge gefehlt!

Damit geht einher, dass du kein Elterngeld bekommst, ist das richtig?

Das ist etwas komplizierter. In unserer Situation kommen viele Faktoren zusammen, warum ich kein Elterngeld beziehen darf, aber mein Mann schon. Jetzt ist er eben der alleinige Elterngeld-Empfänger, aber wir sind ja sowieso ein Team und teilen uns alles. Nur die Auszahlung der Partnerschaftsmonate gehen uns leider verloren.

Wie sehen denn eure Pläne generell für die Elternzeit aus?

Mein Mann und ich haben uns beide gleichzeitig Elternzeit genommen, damit wir uns gemeinsam voll auf die Kennenlern- und Kuschelzeit fokussieren und als vierköpfige Familie zusammenwachsen können. Wenn wir alle bereit dazu sind, wollen wir die restlichen Monate zum Reisen nutzen. Mein Mann und ich sind richtige Weltenbummler und lieben es, auch unserem Kind (beziehungsweise bald Kindern) verschiedene Kulturen und Landschaften nahezubringen. Wer Interesse hat, unsere Reisen als Familie zu verfolgen, kann das auf meinem Instagram Account @oliviamarei tun, wo ich die Reisenetappenziele und Highlights sicherlich teilen werde.

Du und dein Mann reist beide gerne, gibt es schon Pläne, welche Orte ihr als vierköpfige Familie besuchen wollt?

© Foto: privat
Bald ist Olivia Marei mit zwei Kids on Tour.

Tatsächlich haben wir schon einen groben Plan für unsere Reisen im Kopf, aber haben noch nichts gebucht, damit wir spontan ohne Druck entscheiden können, ob wir uns schon zu so einer großen Reise bereit fühlen. Wenn alles nach Plan verläuft, wollen wir in Südostasien unsere Reise beginnen. Ich habe mehrere Jahre in Singapur gewohnt und möchte meiner Familie gerne diesen Teil meiner Vergangenheit zeigen. Wer weiß, vielleicht schaffen wir es danach weiter nach Australien. Ich will ihnen auch meine Wohnorte und Ausbildungsstätten in den USA und London zeigen. Ich habe es geliebt, in vielen verschiedenen Ländern zu wohnen und kann meine Kinder so vielleicht inspirieren, sich nicht eingeschüchtert von anderen Kulturen und Völkern zu fühlen, sondern der Welt in all ihren verschiedenen Facetten mit Interesse und Wohlgefallen zu begegnen. Der Norden Kanadas und Alaska reizen uns sehr, und natürlich müssen wir nach Texas, wo mein Schwiegervater wohnt ... Ihr seht, wir haben große Pläne – ob und wie wir die wirklich umsetzen können, werden wir erst in ein paar Monaten entscheiden.

Auf welche Werte legst du in der Erziehung besonderen Wert?

Toleranz, Ehrlichkeit und Optimismus.

Auf Instagram machst du dich auch für die LGTBQ+ Community stark und thematisierst, dass wir als Gesellschaft veraltete Stereotypen überwinden und die Gleichberechtigung aller Geschlechter durchsetzen müssen. Wie gibst du deinem Sohn, und zukünftig deinen beiden Kindern, Werte, die dir wichtig sind, mit auf den Weg?

Mir ist es wichtig meinen Kindern zu zeigen, dass alle Menschen gleich viel wert sind – egal welche Hautfarbe, Religion, sexuelle Orientierung oder welches Geschlecht. Ein alltägliches Beispiel dafür ist, dass es bei uns keine geschlechterspezifischen Farben gibt. Wenn mein Sohn einen rosa Autositz haben möchte, dann bekommt er ihn auch. Was die Toleranz gegenüber der LGBTIQ+ Community angeht, so kommunizieren wir ganz transparent, dass manche Kinder auch zwei Mütter oder zwei Väter als Elternteile haben. Es gibt auch viele tolle Kinderbücher, in denen veraltete Rollenbilder und Familienstrukturen neben dem Haupthandlungsstrang ganz subtil aufgebrochen werden.

Und was sind eure drei wichtigsten Regeln zu Hause?

Ausreden lassen und zuhören, gemeinsam am Tisch essen und ganz viel Liebe zeigen und verbalisieren (ohne Gute-Nacht-Kuss geht nix!).

Welche Eigenschaft haben deine Kinder definitiv von dir geerbt?

Das Baby ist schon mal sehr aktiv – kommt nach uns beiden. Unser Sohn kommt definitiv mehr nach seinem Papa (er mag aufräumen!?), aber wenn er dann manchmal Menschen nachahmt oder im Auto lauthals seine Lieblingslieder mitsingt, entdecke ich schon auch mich in ihm wieder.

Das Interview führte Anna Ludewig

Lade weitere Inhalte ...