Ich sehe was, was ich eigentlich nicht sehe(n will)

Habt ihr schon mal von einem "birthing mirror" gehört?

Zu sehen, was untenrum während der Geburt passiert, ist wahrscheinlich nichts für schwache Nerven. Anscheinend kann ein "birthing mirror" bei der Entbindung aber einige Vorteile haben. In den USA kommt der Spiegel auf Rollen regelmäßig im Kreißsaal zum Einsatz.

Ob eine Frau sich die Geburt mit Hilfe eines Spiegels ansehen möchte oder nicht, ist eine individuelle Entscheidung.© Foto: iStock/FilippoBacci
Ob eine Frau sich die Geburt mit Hilfe eines Spiegels ansehen möchte oder nicht, ist eine individuelle Entscheidung.

Jep, "birthing mirror" ist genau das, woran ihr jetzt denkt: Ein Spiegel, in dem Frauen GENAU dabei zusehen können, wie sie ihr Baby zur Welt bringen. Ihr denkt jetzt "NO way"? Wir auch, als wir das erste Mal davon gehört haben. Tatsächlich könnte das Hilfsmittel allerdings durchaus viele Vorteile für eine leichtere mit sich bringen, wenn man Befürwörtern glaubt. 

Drei mögliche Vorteile des "birthing mirrors" oder Geburtsspiegels

In Deutschland sind "birthing mirrors" (bisher) nicht gang und gäbe. Besonders Hebammen in den USA versuchen, Schwangeren allerdings schon vor der Geburt mögliche Ängste zu nehmen und sie davon zu überzeugen, sich zu trauen, dem Spiegel auf Rädern eine Chance zu geben. Die Vorteile, durch den Perspektivwechsel, die häufig betont werden, sind:

  1. Effizienteres Pressen: Wenn Frauen sehen können, was vor sich geht, könne das für die Mitarbeit förderlich sein. 

  2. Verbessertes Kontrollgefühl: Beobachten Schwangere, was passiert, sollen sie das Geschehen aktiver kontrollieren können. 

  3. Motivationsschub: Es sei etwas anderes, gesagt zu bekommen, dass die Geburt Fortschritte mache, als diesen selber zu sehen.

 

Etwas Überwindung kostet es schon ...

Hand aufs Herz, der "birthing mirror" ist ein Hilfmittel, bei dem wohl die Wenigsten sofort sagen: "Klar, probiere ich aus!" Etwas Überwindung kostet der Blick in den Spiegel sicherlich. Die Kommentare unter Posts zu dem Thema gehen weit auseinander. Von Frauen, die einen "birthing mirror" kategorisch ablehnten (und froh darüber sind), über jene, die sich im Kreissaal zum Beispiel aufgrund des Geburtsstillstands darauf eingelassen haben, und Mamas, die es genossen haben, von Beginn an den Prozess zu verfolgen, sind alle Meinungen vertreten. 

Laut einer amerikanische Studie aus den Jahren 2013 und 2014 bei der 500 Frauen stichprobenartig befragt wurden, gaben 39 Prozent an, während der Geburt einen Spiegel angeboten und genutzt zu haben. 53 Prozent von ihnen sagten, dass der "birthing mirror" ihnen dabei half, sich auf das Pressen zu konzentrieren und ganze 58 Prozent empfanden die Geburt mit dem Spiegel als positive Erfahrung.

Ein "birthing mirror" KANN, wie die meisten Praktiken, zu einer leichteren Geburt verhelfen, das MUSS allerdings nicht bei jeder Frau der Fall sein. Und wie immer ist es etwas ganz Individuelles, ob man sich das vorstellen kann oder nicht.

Was die Mama im "Geburtsspiegel" sieht ...

Wenn ihr sehen möchtet, wie es aussieht, wenn ein "birthing mirror" bei der Entbindung zum Einsatz kommt, scrollt weiter nach unten. Triggerwarnung: Nach drei Artikel-Vorschlägen folgt die explizite Darstellung einer Geburt.

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