
Sowohl die Zangenentbindung als auch die Saugglockengeburt zählt man zu den operativen Entbindungen. Sie werden angewandt, wenn es in der Schlussphase der Geburt während des Pressens zu einem plötzlichen Sauerstoffmangel, Geburtsstillstand oder anderen Notfällen kommt. Wichtig ist dabei natürlich, dass ein erfahrener Arzt eine solche Maßnahme durchführt.
Unterschied zwischen Zangengeburt und Saugglockenentbindung
Bei der Zangengeburt ist das richtige Anlegen der Zange, das heißt die richtige Lageeinschätzung des Kindes wichtig. Bei der Saugglocke ist es besonders wichtig, in der richtigen Richtung am kindlichen Köpfchen zu ziehen. Gefährlich bei der Saugglocke ist der hohe Unterdruck, der aufgebaut wird, durch den die Glocke letztlich am Kopf auch befestigt ist. Durch diesen Unterdruck können Blutungen in der Schädelhaut auftreten. Schwerere Verletzungen am kindlichen Köpfchen bis zu Hirnblutungen sind in seltenen Fällen bei der Saugglockengeburt möglich. Sie sind allerdings eine große Ausnahme.
Warum macht man das?
Trotzdem ist es in vielen Kliniken üblich, dass bei jedem Kind, bei dem eine Zangen- oder Saugglockenentbindung durchgeführt wurde, eine Ultraschalluntersuchung des Schädels durchgeführt wird. Wenn diese in Ordnung ist, kann man völlig beruhigt sein. Eigentliche Hirnschäden sind an sich auszuschließen. Allerdings muss man immer bedenken, dass ein solches Instrument nur im Notfall eingesetzt werden wird. Dieser Notfall kann auch einmal ein Sauerstoffmangel sein, der wiederum Ursache einer späteren Hirnschädigung ist.