Nicht zu früh

Wann sollten wir bei unserem Baby mit Beikost anfangen?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, Babys sechs Monate lang ausschließlich zu stillen. Warum man nicht vorher mit Beikost anfangen sollte, oder ob man das doch darf, lest ihr hier.

Das Baby gibt oft klare Zeichen, wenn es noch zu früh für Beikost ist.© Foto: iStock/ozgurcankaya
Das Baby gibt oft klare Zeichen, wenn es noch zu früh für Beikost ist.

Laut WHO sollte jedes Baby die ersten sechs Monate seines Lebens ausschließlich gestillt werden. Tatsächlich trifft dies weltweit nur auf 44 Prozent der Babys zu. Zudem empfehlen die WHO und Unicef, jedes Baby innerhalb der ersten Stunde nach der Geburt zu stillen. Mit Beikost sollte man anfangen, wenn das Baby sechs Monate alt ist. Bis zum Alter von zwei Jahren oder darüber hinaus kann aber durchaus weiterhin gestillt werden, so die Empfehlung. Längeres Stillen ist gut für die Entwicklung und weitere Gesundheit eures Kindes und wird sogar mit einem höheren Intelligenzquotienten (IQ) in Verbindung gebracht.

Die Realität sieht anders aus: Viele fangen zu früh mit Beikost an

Natürlich ist jedes Baby anders und seine Entwicklung ganz individuell. Daher ist es klar, dass einige Babys früher etwas anderes essen wollen als Muttermilch (oder entsprechende Ersatznahrung) und andere Babys später. Daher sieht die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung den Zeitpunkt des Beikoststarts auch nich ganz so streng wie die WHO. Auf der Seite der Bundeszentrale, kindergesundheit-info.de, heißt es, Babys seien zwischen Beginn des fünften und siebten Monats bereit, mit dem Essen vom Löffel zu beginnen.

Gerade wenn ältere Geschwister in der Familie sind, kommt es leicht mal vor, dass diese dem Baby etwas von ihrem Essen abgeben wollen. Zum Glück zeigen Babys meist ganz genau, wann sie bereit für Beikost sind: Sie interessieren sich dann für unser Essen, strecken die Händchen danach aus und können in der Regel auch schon eigenständig sitzen.

Falsche Anzeichen für Beikostreife

Die dreifache Mama Elena weist auf ihrem Instagram-Account unter dem Namen "Ochsenglitter" darauf hin, dass es auch falsche Zeichen für Beikostreife gibt. So sei das bloße Fixieren einer Gabel oder eines Löffels kein klares Anzeichen, dass euer Baby schon bereit für feste Nahrung ist. Es übt einfach nur das Verfolgen von Gegenständen mit den Augen. Auch Schmatzen und die Hände in den Mund stecken haben nichts mit Beikostreife zu tun, sondern zeigen einfach nur, dass das Kind Hunger hat. Weitere falsche Zeichen zeigt euch Elena hier:

Warum es wichtig ist, nicht zu früh mit Beikost anzufangen

Der Darm eures Babys befindet sich noch in der Entwicklung und kann in den ersten Lebensmonaten feste Nahrung nicht oder nur schlecht verdauen. In Muttermilch (oder entsprechender Ersatznahrung) ist alles drin, was euer Baby in den ersten Monaten an Nahrung braucht. Und bitte gebt euren Babys auf keinen Fall Wasser zu trinken – denn dann droht eine Wasservergiftung.

Wirklich bereit für die Beikost?

Im Alter von etwa sechs Monaten brauchen Babys dann aber zusätzlich zur Muttermilch (oder Ersatzmilch) auch andere Nahrung. Für ihre rasante Entwicklung und ihr schnelles, altersgemäßes Wachstum brauchen sie nun auch weitere Nährstoffe. Babys dürfen jetzt eine große Auswahl an unterschiedlichen Geschmäcken und Lebensmitteln kennenlernen. Ob das in Form von Brei oder babygerechtem Fingerfood, wie beim sogenannten Baby-led Weaning, geschieht, entscheidet ihr selbst. Dabei stehen vor allem Obst und Gemüse im Vordergrund, und verzichtet möglichst auf industriell hochverarbeitete Produkte, die oft voll von unnötigen (mitunter sogar schädlichen) Zusatzstoffen sind. Zugesetzter Zucker und Salz sind anfangs tabu.

Was den genauen Beikost-Start eures Babys angeht, hört am besten auf euer Bauchgefühl und achtet auf die Zeichen, die euch euer Baby gibt. Ihr könnt auch bei eurer Hebamme nachfragen, wenn ihr unsicher seid.

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