Krebserregende Stoffe

Alarmierende Studie: Behörde warnt vor Fencheltee für Babys und Kleinkinder

Fencheltee, ein beliebtes Mittel bei Blähungen, könnte laut einer neuen Studie krebserregende Substanzen enthalten. Eltern sollten daher vorsichtig sein und alternative Methoden zur Linderung von Bauchschmerzen oder zum Einschlafen in Betracht ziehen.

Ein kleiner Baby-Junge trinkt liegend Fencheltee aus einer Nuckelflasche. © iStock/dima_sidelnikov
Fencheltee kann für Babys und stillende Mütter ein Risiko bergen.

Als ich klein war – so berichtet meine Mutter – gab es bei Bauchschmerzen immer Fencheltee. Und ich hatte oft Bauchweh. Deshalb riet uns Oma auch bei unserem Baby-Sohn dazu, ihm ab und zu mal ein bisschen Fencheltee zu geben. Nun, ich habe ihm keinen gegeben. Er mochte ihn nicht und außerdem wollte ich ihm so lange es ging, nur Wasser anbieten. Dazu riet uns auch unsere Hebamme: Babytees sollten wir frühestens ab der Beikosteinführung geben. Früher war eben vieles anders. Doch die Nachricht, dass Fencheltee, den viele tatsächlich auch noch heute gerne als Mittel gegen Bauchschmerzen bei Babys geben, krebserregend sein soll, fand ich wirklich erschreckend. Das ergab jetzt nämlich eine neue Studie.

Fencheltee für Babys: Beliebtes Mittel bei Verdauungs- und Schlafproblemen

Fencheltee galt früher und wird auch heute noch oft als beruhigendes und gesundes Getränk für Babys beworben. Es gibt immer noch viele Eltern, die ihren Babys Fencheltee geben, um Bauchschmerzen zu lindern oder sie beim Einschlafen zu unterstützen. ABER: Eine neue Studie hat nun besorgniserregende Ergebnisse zutage gebracht: Fencheltee kann krebserregend sein. 

Neue Studie: Fencheltee ist krebserregend

Die Studie wurde von renommierten Wissenschaftlern durchgeführt und untersuchte die Auswirkungen von Fencheltee auf den menschlichen Körper. Dabei wurden verschiedene Proben von Fencheltee analysiert und auf potenziell schädliche Substanzen getestet. Das Ergebnis war schockierend: Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat die Sicherheit von Tees, die Estragol enthalten, bewertet. Fencheltee beinhaltet Estragol, dieser Inhaltsstoff sorgt für den charakteristischen Anisgeruch. Dieser Stoff steht unter Verdacht, in hohen Dosen krebserregend zu sein.

Fencheltee: Nicht für Babys, Kleinkinder und Stillende

Die Stoffe wiesen in verschiedenen tierexperimentellen Versuchsreihen auf krebsauslösende und Erbgut verändernde Wirkungen hin. Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz warnt deshalb ausdrücklich vor dem Konsum von Fencheltee – insbesondere Babys, Stillende und Kleinkinder sollten aufpassen, dass sie nicht zu viel davon zu sich nehmen.

Die EMA empfiehlt sogar, bei Babys und Kindern unter 4 Jahren sowie stillenden Müttern komplett auf Fencheltee zu verzichten. Bis 11 Jahren sollte der Tee außerdem nur sehr selten und mit großen Abständen dazwischen konsumiert werden. Der Gehalt von Estragol kann besonders in Teeform extrem schwanken.

Babys und Kleinkinder besonders gefährdet

Es ist besorgniserregend, dass gerade Babys und Kleinkinder besonders empfindlich auf krebserregende Substanzen wie das in Fencheltee enthaltene Estragol reagieren. Kein Wunder, schließlich ist ihr Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt und ihre Organe befinden sich noch in einer sensiblen Phase des Wachstums. Der regelmäßige Konsum von Fencheltee könnte aus diesem Grund langfristige gesundheitliche Schäden verursachen. 

Fenchel ist auch in vielen Babybrei-Zubereitungen enthalten

Die EMA warnt explizit vor fenchelhaltigen Zubereitungen wie Tee und Brei. Moment, Brei? Ja! Die Ergebnisse der Studie werfen auch Fragen zur Sicherheit von Babybrei auf. Oder anderer Kräutertees. Denn nicht nur Fencheltee, sondern auch Brei- und andere Teesorten können Estragol enthalten. Schaut also im Zweifel einmal mehr auf die Zutatenliste.

Fencheltee für Babys und Stillende: Es gilt das Vorsichtsprinzip

Es gilt dementsprechend das Sicherheitsprinzip: Verhaltet euch zurückhaltend mit estragolhaltigen Produkten und greift erstmal lieber zu anderen Hilfsmitteln. Der Nutzen von Fencheltee in Bezug auf Blähungen und Bauchschmerzen wurde sowieso nie richtig nachgewiesen. Es ist daher ratsam, generell vorsichtig mit dem Konsum von Kräutertees umzugehen, insbesondere wenn es um Babys und Kleinkinder geht. 

Aber: Verfallt nun nicht gleich in Panik. Wie bei vielen anderen Themen: Die Dosis macht das Gift. Wenn ihr also in zeitlich begrenztem Umfang ab und an Fencheltee getrunken habt, ist das Risiko entsprechen sehr gering. So erklärt es auch ein bekannter Gynäkologe …

Auch bekannter Gynäkologe warnt vor Fencheltee

Auf seinem Instagram-Profil machte auch Dr. med. Konstantin Wagner auf dieses Problem aufmerksam. Schaut euch sein Reel an, darin erklärt er noch einmal sehr verständlich, warum genau Fencheltee für Babys und Stillende riskant sein kann …