
Es kommt zwar nicht häufig vor, kann aber durchaus passieren: Innerhalb der ersten zwei Wochen nach der Geburt, meist sogar zwischen Tag 3 und 5, "menstruieren" manche Babys bereits – und zwar wirklich nur die Mädchen. Das Wort "menstruieren" ist bewusst in Anführungszeichen gesetzt, denn natürlich handelt es sich nicht um die echte Menstruationsblutung, die die Fortpflanzungsreife bei jungen Frauen einläutet. Aber die Blutung ist trotzdem hormonell bedingt – und noch eine Parallele: Die Gebärmutterschleimhaut wird verdickt und baut sich dann wieder ab. Interessant! Hier folgen weitere Details ...
Was passiert bei dieser "falschen Periode" in Babys Körper?
Auf der Website Frauenärzte im Netz erfahren wir Genaueres: "Die Schleimhaut der Gebärmutter wird in der Zeit vor der Geburt durch Hormone der Mutter stimuliert und verdicke sich dadurch", erklärt hier Babett Ramsauer, Oberärztin am Vivantes Klinikum in Berlin und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), und entwarnt gleichzeitg: "Alles ungefährlich." Dabei handelt es sich um das Hormon Östrogen. Wenn das Baby dann auf der Welt ist, abgeschnitten von der mütterlichen Hormonzufuhr, stößt es die Schleimhaut wieder ab und eine Art Abbruch-Blutung entsteht. Einmalig! Und in einer wirklich überschaubaren Dosis. Nur bei ca. zwei bis drei Prozent aller geborenen Mädchen landet überhaupt eine mit dem bloßen Augen erkennbare Menge an Blut in der Windel. Bei einem Viertel wird die Blutung zwar ausgeschieden, ergab eine Studie an 350 Neugeborenen, ist aber nur unter dem Mikroskop zu sehen.
Wie lange dauert die Blutung?
Höchstens eine Woche, versichert die Oberärztin. Wenn sie länger andauert oder man als Eltern unsicher ist, ob es sich wirklich um die "falsche Periode" handelt, sollte man vorsichtshalber beim Kinderarzt vorbeischauen oder es direkt bei der U-Untersuchung ansprechen. Riecht das Blut unangenehm, kann das ein Anzeichen für eine Infektion sein.