
"Be that house!", motiviert Jeremy Serrano in einem Tiktok-Video, das kürzlich viral ging: Sei das Haus! Was er damit meint? Bei ihm herrscht immer volle Bude, neben seinen drei Kindern (12, 15 und 17 Jahre alt) sind auch deren Freunde häufig bei ihnen zu Hause. "Wir haben wirklich hart dafür gearbeitet, das Haus zu sein, in dem die Freunde meiner Kinder abhängen wollen", erzählt er.
"Puh, jeden Tag volle Bude?", war mein erster Gedanke, als ich das Video sah. Meine Tochter und ihre Freundinnen sind fünf Jahre alt, da wird es oft laut, wild und nach spätestens einer Stunde wollen sie Kinderdisco spielen – mit mir. Doch mit einem Satz macht mich Serrano dann doch nachdenklich: "Meine Frau und ich sind in die Leben unserer Kinder involviert. Wir bieten ihnen einen sicheren Ort im Chaos dieser Welt." Und mal ehrlich, gibt es etwas Wertvolleres, was wir für unseren Nachwuchs (und den anderer) tun können?
Hinzu kommt: Indem die Freunde seiner Kinder oft bei ihnen zu Besuch sind, lernt er diese richtig kennen – etwas, was viele Eltern verpassen, vor allem wenn der Nachwuchs älter wird.
Aber wie wird man so ein beliebter Treffpunkt für Kinder? Mit Cola, Chips und Videospielen? Nicht ganz. Serrano erklärt im Video genau, worauf er im Alltag achtet.
So wirst du "das Haus":
- Zeige (und sage!) deinen Kindern und ihren Gästen, dass eure Tür immer für sie offen steht.
- Sorge für Beschäftigungsmöglichkeiten, z. B. Trampolin im Garten, Tischtennis und (je nach Alter) auch mal Videospiele.
- Frage deine Gäste, was sie gern essen und trinken und hab immer etwas davon im Haus. Nirgends fühlt man sich willkommener, als wenn man sich frei am Kühlschrank bedienen darf.
- Spreche auf Augenhöhe mit allen Kindern, egal wie alt sie sind.
- Kommuniziere offen die Grenzen in eurem Haus: Was ist erlaubt, was nicht? Jeremy Serranos Kinder sind schon im Teenager-Alter, deshalb ist ihm eine Regel wichtig: Alkohol und Drogen sind absolut tabu. Daran halten sich alle und genießen ansonsten alle Freiheiten.
Sheryl Ziegler, Psychologin, bezeichnet solche Familien in einem Interview mit Today.com als emotionale Container: Sie erlauben Kindern, selbstständig zu denken, Verantwortung für sich zu übernehmen und offen zu kommunizieren. Sie fühlen sich ernst genommen, egal ob sie fünf oder 15 Jahre alt sind.
"Es ist eines der besten Dinge, die wir je getan haben: Für unsere Kinder und ihre Freunde ein Ort zum Rumhängen zu sein", sagt Serrano. Indem wir Orte für Kinder schaffen, an denen sie sich sicher und gesehen fühlen, aber auch einfach mal ihre Ruhe haben können, öffnen sie sich. Manchmal ist alles, was Kinder brauchen, zu wissen, dass jemand für sie da ist. Und mal ehrlich, so ein Ort wollen wir doch alle für unsere Kinder sein, oder?