
Keine Frage: Elternschaft ist körperlich. Das fängt in der Schwangerschaft an, setzt sich fort im Stillen, beim Tragen, Kuscheln, Streicheln, Trösten. Vor allem in der ersten Zeit gilt: Die Bindung zwischen Eltern und Kind ist nicht nur emotional, sondern vor allem auch ganz klar physisch. Mindestens eine Hand ist gefühlt immer am Baby. Und manchmal nimmt diese körperliche Verbundenheit Züge an, auf die man irgendwie in keinem Ratgeber hingewiesen wird ...
Spätestens am Ende des ersten Babyjahrs können wohl alle Eltern bilanzieren: Elternschaft ist ein wahrer Knochenjob. (Körperliche) Grenzen werden noch mal ganz neu definiert. Overtouched ist das Stichwort.
Hier sind 6 Arten, auf die Mamas (und Papas) Körper gern mal zweckentfremdet werden:
Schlafunterlage
Das perfekte Babybett auszusuchen, war für uns während der Schwangerschaft eine Art heiliger Akt. Braucht es Rollen? Unbedingt! Einen Rausfallschutz? Klaro! Dummerweise diente die sorgsam ausgewählte ergonomische, atmungsaktive Matratze schließlich vor allem als Klamottenablagefläche im Schlafzimmer. Denn unser Baby bevorzugte zum Schlafen den Arm – der Klassiker. Wahlweise schlummerte es auf der Brust, auf dem Bauch ... Hauptsache am Körper.
Transportmittel
Wie so viele Eltern machten wir aus der Not eine Tugend und eroberten uns ein wenig Bewegungsfreiheit mittels Trage zurück. Kinderwagen? Fand unser Sohn im ersten Jahr nur so mittel. Wenn wir also von A nach B wollten, dann ging das nur mit Baby vorm Bauch. Schön war das. Manchmal auch schön anstrengend ...
Spielmatte
So manch teure Spielzeug-Anschaffung hätten wir uns sparen können, hätten wir gewusst, worauf unser Sohn am liebsten spielt. Die besten Straßen für seine Spielzeugautos sind die elterlichen Beine, der beste Parkplatz ist in den Haaren ...
Klettergerüst
Kletterdreiecke werden sehr gelobt. Es scheint aber mindestens genauso viel Spaß zu machen, sich an Mamas Beinen hochziehen, vom Arm aus zu versuchen, auf den Kopf zu klettern und ähnlich gewagte Manöver durchzuführen.
Kauknochen
Und dann gab es da noch die Zeit, in der die Zähne kamen. Wir hatten jede Menge Zahnungshilfen und Beißringe in allen Formen und Farben parat. Fand unser Sohn auch alles ganz nett – aber wo er wirklich gern reingebissen hat, waren unsere Finger. Das war ganz niedlich – bis die ersten spitzen Schneidezähne kamen ...
Körperstudienobjekt
Ohren, Zähne, Nase, Augen – eine Zeitlang war nichts mehr sicher vor kleinen Kinderfingern, die diese merkwürdigen Ausprägungen an Mamas und Papas Gesicht erkundeten. Dann hieß es stillhalten, bis der kleine HNO-Arzt in spe seine Studien abgeschlossen hat …