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Was machen wir denn Ostern? Diese Frage stellt sich alle Jahre wieder. Anders als Weihnachten beantwortet sie sich nicht von selbst. Ostereier färben und suchen, mal raus ins Grüne – klar, das gehört dazu. Doch so was richtig Tolles, etwas das wir nie vergessen werden? Das unsere Kinder später einmal an unsere Enkel weitergeben? Haben wir nicht!? Wir schieben das gerne aufs Wetter. Mal sehen, wenn die Sonne scheint, machen wir den besonderen Ausflug. Und wenn nicht?
Ostern: Vier freie Tage, die etwas ganz Besonderes sind
Erziehungsexperten sind sich einig: Zum Kinderglück ist kein pädagogisches Super-Programm an Ostern nötig. Viel besser sind kleine Erlebnisse, die alle Sinne ansprechen. Denn Kinder brauchen Rituale. Dazu gehören Ereignisse, auf die sich alle freuen und für die jeder etwas tut. Bräuche, Sitten, Familientraditionen – alles, was wiederkehrt, vermittelt Kindern Geborgenheit und gibt ihnen Sicherheit. Sie verstehen die Welt besser, entwickeln Verständnis für Jahreszeiten und Abläufe. Die kulturelle Identität, die dadurch aufgebaut wird, festigt Seele und Selbstbewusstsein.
Kleine Kinder lieben alles, was aus ihrer Sicht "wie immer" ist. Das geht viele Jahre auf wunderbare Weise gut. Erst wenn die Sprösslinge größer werden, kann es sein, dass sie die einst so heißgeliebten Traditionen reichlich uncool finden. Dann sollten Eltern sie ihnen auf keinen Fall aufdrängen, sondern einfach drauf verzichten. Später werden die Kinder ihr eigenes Leben gestalten und die guten alten Rituale mit großer Wahrscheinlichkeit vermissen – und wieder einführen.
8 Oster-Bräuche, die das Gemeinschaftsgefühl als Familie stärken
1. Zauberhafte Oster-Kiste
Die meisten Familien haben Weihnachtskisten, in denen die Deko von Januar bis November schlummert. Eine solche Kiste passt auch zu Ostern. Was kommt rein? Die schönsten Basteleien der Kinder und die Lieblingsdeko. Der erste gemalte Osterhase oder der gehäkelte Eier-Wärmer – solche kleinen Erinnerungen sind auch in zehn Jahren noch schön.
2. Selbst gemachtes Ostergedeck
Wenn nicht schon vorhanden, kauft weißes Geschirr (Teller, Tassen, Eierbecher), das mit Porzellanmalfarbe (gibt’s auch extra für Kinder) verziert wird. Jeder malt, was ihm zu Ostern einfällt: Hasen, Lämmer, bunte Eier, Blumen, Huhn und Hahn oder – das gilt für die ganz Kleinen – einfach Farbkleckse in bunten, warmen Frühlingsfarben, die auf der festlich gedeckten Tafel leuchten. Dann kommen die Kunstwerke ebenfalls in die Osterkiste und werden nächstes Jahr wieder herausgeholt und gewürdigt.
3. Ostereier suchen
Ob drinnen im Haus oder draußen im Wald – damit das Ostereier-Suchen kein dramatischer Wettkampf wird, hat sich eine Regel bewährt: Alle suchen für alle. Wer etwas findet, legt es ins Gemeinschaftskörbchen, das am Ende geteilt wird.
4. Oster-Picknick
Osterhasen schmecken auch prima, wenn sie nicht aus Schokolade sind: Einfach zum Picknick draußen ein mit Käse oder Wurst belegtes Brot mit einer Osterhasen-Form ausstechen. In Hasenform schmeckt jede Stulle gleich noch ein bisschen besser!
5. Wer ist der beste Eierläufer?
Für dieses Familienspiel brauchst du Ostereier und Kochlöffel. Mit dem Ei auf dem Löffel laufen alle um die Wette. Wer zuerst mit einem heilen Ei am Ziel ist, hat gewonnen. Das Spiel klappt mit zwei etwa gleichstarken Mannschaften als Staffellauf auch im Team.
6. Experiment Frischetest
Zeige wissbegierigen Kindern den Eier-Frische-Check. Nimm ein etwa sechs Tage altes Ei und ein ganz frisches. Tauche beide in ein Wasserglas. Das ältere Ei wird aufsteigen, das frische unten bleiben. Die Erklärung: Eier bilden am stumpfen Ende Luftblasen – je älter sie sind, desto größer werden die Blasen.
7. Hintergrund-Gespräche kindgerecht führen
Rede ruhig mit deinem Nachwuchs über den religiösen Hintergrund anhand der Bibelgeschichte mit Kreuzigung und Auferstehung. Auch wenn das traurig stimmt, muss es nicht verdrängt werden. Bei kleineren Kindern sollten Erwachsene sparsam mit blutigen Details sein und das Happy End der Auferstehung in den Vordergrund stellen.
8. Erzählen, lesen, zuhören und gemeinsam singen
Ob Klassiker wie Goethes "Osterspaziergang" für Große, lustig Hintersinniges von Tucholsky für Schulkinder oder kurze Reime für die Kleinen – viele Texte eignen sich zum Vorlesen, die die ganze Familie in Osterstimmung versetzen. Wunderbar zum Hören und Mitschmettern bleibt der berühmte "Sängerkrieg der Heidehasen" von James Krüss (gibt's als Hörspiel und Kinderbuch). Die Kleinen lieben auch die Geschichten und Filme rund um Peter Hase.
3 extra Tipps für ein ganz besonderes Osterfest
Lernexpertin Cara Gaffrey von der Lernplattform sofatutor hat noch drei weitere Ideen, um das Osterfest abwechslungsreich zu gestalten:
Oster-Schnitzeljagd
Vorbereitung: Zuerst bastelt man große bunte Ostereier aus Pappe, die auf der Rückseite mit jeweils einer oster-typischen Frage bestückt werden. Das können Fragen zum Ursprung des Osterfestes sein oder zu Osterbräuchen anderer Länder. Oder für kleinere Kinder einfach Fragen über bestimmte Tiere, zum Beispiel wie das männliche Huhn heißt.
Die gebastelten Ostereier können nun – als Abwechslung zum heimischen Garten – in einem Park oder Waldstück versteckt werden. Beantworten die Kinder eine Frage richtig, erhalten sie einen Tipp, der sie zum nächsten Oster-Rätsel führt. Wenn sie mit ihrer Antwort daneben liegen, müssen sie ohne Hinweis auf die Suche nach dem nächsten Papp-Ei gehen. Ist das letzte Ei gefunden, gibt's zur Belohnung eine Schatzkarte, auf der die Oster-Süßigkeiten eingezeichnet sind.
Oster-Boccia
Da Boccia eines der beliebtesten Präzisionsspiele ist, eignet es sich besonders gut, um etwas Abwechslung ins Osterfest zu bringen. Und so geht's: Zunächst braucht jeder Mitspieler ein gekochtes Ei unterschiedlicher Farbe. Den Anfang macht der jüngste Spieler, indem er nun sein Ei mit einem vorsichtigen Wurf ins Spielfeld rollt. Dieses Ziel-Ei müssen die anderen Spieler nun treffen oder zumindest versuchen, so nah wie möglich heranzukommen. Gewinner ist derjenige, dessen Ei das Ziel-Ei berührt oder am dichtesten dran ist. Als Siegprämie erhält der Gewinner eine kleine Oster-Süßigkeit.
Osterei-Piñata
Für ein abwechslungsreiches Osterfest kann man sich ruhig auch mal Inspiration von Osterbräuchen anderer Länder holen, zum Beispiel aus Spanien. Dort ist es üblich, die Süßigkeiten der Kinder in einer Piñata zu verstecken. Die kann man entweder schön selbst basteln oder fertig kaufen. Die Piñata hängt man dann draußen an einen Ast oder drinnen an den Türsturz. Anschließend verbindet man den Kindern die Augen und lässt sie nacheinander auf die Piñata klopfen, bis die Süßigkeiten herausfallen.