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Ich menstruiere seit mittlerweile 23 Jahren. Minus zwei Schwangerschaften plus folgende Stillzeiten. Macht rund zwei Jahrzehnte, die ich nun schon mit meiner Periode zu tun habe. Zum Glück kann ich sagen, dass ich nie sonderlich viele Menstruationsprobleme hatte. Mein Zyklus war meist sehr regelmäßig und verlief ohne riesengroße Stimmungsschwankungen, PMS oder Regelschmerzen. Und ja, auch ich feiere die fortlaufende Enttabuisierung unserer monatlichen Blutung und die damit einhergehende Vielfalt der Menstruationsprodukte. Für jede ist etwas dabei: von der oldschool Binde, über den all-time-favorite Tampon bis hin zu den Newcomern Menstruationstasse und Periodenunterwäsche. Letztere habe ich in den letzten Monaten etwas genauer unter die Lupe genommen. Und ich muss sagen, ich bin Fan geworden. Nicht zu 100 Prozent. Aber ich würde sagen, zu 90 Prozent bin ich auf Periodenunterwäsche umgestiegen. Hier kommen meine persönlichen Gründe, warum ich Menstruationsslips ziemlich praktisch finde und wie genau sie überhaupt funktionieren.
So funktioniert Periodenunterwäsche:
Periodenhöschen sehen aus wie ganz normale Slips. Es gibt sie mittlerweile in den unterschiedlichsten Ausführungen, von verschiedensten Marken. Selbst Drogerien bieten sie schon als günstigere Modelle an. Sie alle eint die Funktion: In der Mitte, da wo normalerweise eine Binde sitzen würde, ist eine Verstärkung eingearbeitet. Die besteht aus drei bis vier Schichten, die das Menstruationsblut aufsaugen. Sie können somit andere Periodenprodukte (Tampons oder Menstruationstassen) ersetzen – oder ergänzen. Nach einigen Stunden, je nach Stärke der Regelblutung, muss der Periodenslip gewechselt werden. Dann riecht auch nichts oder wird unangenehm feucht. Kurz mit kaltem Wasser ausgespült kann er dann in der Waschmaschine gewaschen werden. Bei 40 bis 60 Grad je nach Herstellerangabe. Plus: Für unterwegs gibt es kleine, tropfdichte Beutel von einigen Firmen, damit ihr das Auswaschen nicht in der Büro-Toilette erledigen müsst. ;-)
Kein Gang zur Drogerie mehr!
Mist, mal wieder vergessen, rechtzeitig Tampons zu kaufen!? Das kann euch mit Periodenunterwäsche nicht mehr passieren. Die wartet einfach brav in der Wäscheschublade auf ihren monatlichen Einsatz.
Viel weniger Müll!
Mit Periodenpanties entsteht so gut wie kein Müll. Außer natürlich die ursprüngliche Verpackung. Und ja, irgendwann muss man die Slips natürlich entsorgen und durch neue ersetzen, aus hygienischen Gründen. Hersteller raten nach etwa zwei Jahren dazu. Aber in der Zeit hätte Frau bereits bis zu 500 Tampons verbraucht ...!
Keine blutigen Unfälle mehr VOR den Tagen ...
Euer Zyklus kommt nicht immer überpünktlich? Sondern auch gern mal früher? Dann kann ein Menstruationsslip einfach schon angezogen werden. Provisorisch. Tampon oder Menstruationstasse auf Glück reinschieben? Eher weniger ratsam.
Gemütlich für die leichten Tage
Kein drückender Tampon, kein unangenehmes Einführen. Gerade für die leichteren Tage ist Menstruationswäsche super praktisch, da sie so schön komfortabel ist. Da zwickt und zwackt nichts.
Hübsche Styles
Von wegen bieder! Mittlerweile gibt es so viele Firmen, die Periodenunterwäsche auf den Markt gebracht haben. Mit Spitze oder ohne. In allen erdenklichen Farben, sogar Nude! Schnitte und Styles sind so vielfältig, von High-Waist bis hin zu Strings. Und wusstet ihr, dass es sogar Badeanzüge und Bikinis mit eingebauter Periodenfunktion gibt (zum Beispiel von Modibodi)?
Mehr Kontrolle über den eigenen Körper
Klingt vielleicht erst mal gewöhnungsbedürftg, aber ich spüre mit Periodenpanties viel besser, wann, wie und wie viel ich blute als mit Tampon oder Tasse. Denn wusstet ihr zum Beispiel, dass die Farbe der Regelblutung sehr viel über euren Gesundheitszustand aussagen kann? Kräftig rotes Blut ist zum Beispiel ein gutes Zeichen. Leicht bräunlich ist es meist am Anfang und am Ende der Tage. Sieht es hingegen orange-gräulich aus, kann das ein Indiz für eine Infektion sein und ihr solltet unbedingt beim Frauenarzt vorbeischauen.
Kein Risiko durch das TSS!
TSS steht für Toxisches Schocksyndrom, eine Infektionserkrankung, die zwar selten auftritt, aber wenn dann oft im Zusammenhang mit Tampons oder Menstruationstassen. Denn die Erreger gelangen über das Einführen in den Körper der Frau. Ist dessen Immunsystem nicht durch ausreichende Antikörper geschützt, kann die Infektion mitunter einen schwerwiegenden Verlauf nehmen. Typische Symptome: Kopfschmerzen, Schwindel, Blutdruckabfall, hohes Fieber und manchmal auch sonnenbrandähnlicher Hautausschlag. Mehr Infos zu TSS findet ihr auf der Website des Berufsverbands der Frauenärzte.
Periodenslips lassen sich gut kombinieren
An den wirklich starken Tagen kann ich nur zur Kombi raten: Wer auf Nummer sicher gehen will, und wenn es nur fürs Gefühl ist, sollte zusätzlich einen Tampon oder ein Menstruationstasse nutzen. Vor allem nachts ist das an den zwei stärksten Tagen eine gute Idee. Dann ist auch kein Bettenwechsel nötig.
Sau(g)stark
Ein normaler Periodenslip ist so saugstark wie zwei bis drei normale Tampons. Die saugstärksten Panty-Varianten halten sogar so viel wie fünf Tampons. Ein Tag im Büro kann also auch ohne Wechseln locker überstanden werden.
Alternative fürs Wochenbett
Selbst wusste ich zu der Zeit leider noch nicht von dieser nachhaltigen Alternative, aber gebe sie hier gern an Schwangere bzw. Neu-Mamis weiter: Saugstarke Periodenunterwäsche kann auch für den Wochenfluss benutzt werden. So habt ihr keine Massen an Wegwerfprodukten im Müll! Aber: Es ist natürlich auch ein To-do mehr, sie zu waschen. Schaut am besten, wie fit ihr euch in den ersten Tagen fühlt. Es ist vielleicht eher eine Idee für die spätere Zeit im Wochenbett, wenn die Blutung auch nicht mehr so stark ist.
Bei Inkontinenz nach der Geburt
Nicht wenige Frauen leiden nach der Schwangerschaft unter Blasenschwäche. Fast jede fünfte Frau hat nach der Geburt Schwierigkeiten, den Urin zu halten. Für das "Nummer-sicher-Gefühl" empfehlen viele Periodenunterwäschen-Hersteller ihre Höschen auch für dieses Problem.
Achtung vor Bioziden!
Wer Periodenunterwäsche als nachhaltige Alternative zu Tampons oder Wegwerfbinden sieht, sollte bei dem Stichwort Biozide (Silberchlorid und Zinkpyrithion) genauer hinschauen. Sie stecken häufig in der antibakteriellen Schicht und sollen dort eine potenzielle Keimbildung verhindern. Das Problem: Sie töten Keime ab, aber eben auch die guten. Die Folgen: Die Vaginalflora kann gestört werden, mit allergischen Reaktionen, es können sich Resistenzen bilden, und Biozide sind sogar in Verruf geraten, die Fruchtbarkeit negativ zu beeinflussen. Ausgespült im Abwasser gelangen sie außerdem in die Umwelt und können hier das natürliche Ökosystem aus dem Gleichgewicht bringen. Also: schlechte Voraussetzungen für unseren Intimbereich und unser grünes Gewissen. Aber es gibt auch biozidfreie Periodenunterwäsche, von diesen Herstellern beispielsweise: