Öko-Test prüft, ob sie auch hier belastet sind

Wie in den USA: Tampons mit Schwermetallen?

Unzählige Frauen nutzen sie Monat für Monat. Aus den USA hatten Tampons zuletzt Schlagzeilen gemacht, als Studien zeigten, dass sie mit Schwermetallen belastet sind. Ob das auch hierzulande der Fall ist, hat Öko-Test jetzt überprüft.

Frau mit Tampon in der Hand.© iStock/PeopleImages
Sind Tampons hierzulande mit Schwermetallen verseucht, oder können wir sie weiterhin unbesorgt nutzen?

Antimon, Blei, Cadmium, Nickel, Barium und Zink – was haben giftige Stoffe wie Schwermetalle und Co in Tampons zu suchen?! Aktuelle Studien, die diese Stoffe in amerikanischen Tampons nachwiesen, haben auch deutschen Verbraucherinnen Sorgen bereitet. Öko-Test gibt Entwarnung: In Deutschland werden die Grenzwerte mehr als eingehalten. 

Gehalt giftiger Stoffe in Tampons sehr gering

Öko-Test fand sogar heraus, dass die in Europa eingekauften Produkte, die in der US-Studie auftauchten, mit ihren Werten ebenfalls unterhalb der geltenden EU-Grenzwerte liegen. Dennoch wollten es die Tester genauer wissen. Schließlich kommen Tampons direkt mit der Schleimhaut in Kontakt – und sollen hier bitte keine Schadstoffe abgeben. Selbst wenn die Schadstoffbelastung unterhalb der Grenzwerte liegt, will man sichergehen.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gab ebenfalls Entwarnung. Selbst wenn sich die vorhandenen Schwermetalle komplett aus den Tampons herauslösen und von der Schleimhaut aufgenommen würden – kein sehr wahrscheinliches Szenario – läge der aufgenommene Gehalt im Vergleich zur Belastung aus anderen Quellen wie "Lebensmitteln, Trinkwasser, Hausstaub, Verkehr, Industrie etc." immer noch weit darunter.

Enthaltene Stoffe werden kaum von der Schleimhaut aufgenommen

Während in der US-Studie 16 Stoffe berücksichtigt wurden, untersuchte Öko-Test ebenfalls auf diese und zusätzlich auf Antimon. Dieses toxische Spurenelement kann in Polyester auftauchen, das bei Tampons (vor allem in konventionellen Produkten) häufig im Vlies vorkommt, das den Saugkern umschließt. Doch auch hier gibt Öko-Test Entwarnung. Bianca Puff, Öko-Test-Lebensmittelchemikerin sagt: 

Selbst, wenn sich das Antimon komplett herauslösen würde, müssten Frauen an jedem Tag ihrer Periode mehr als 180 der am höchsten belasteten Tampons verwenden, um den TDI* zu überschreiten.

Abgesehen von Quecksilber und Selen konnte Öko-Test zwar die anderen in der US-Studie beanstandeten Gifte in Tampons nachweisen, aber in verschwindend geringer Konzentration. 

* tolerierte tägliche Aufnahmemenge

23 Tampons getestet

Das erfreuliche Endergebnis: Alle getesteten Tampons, egal, ob bio oder nicht und egal, ob Marke oder Discounter-Produkt, schneiden im aktuellen Öko-Test mit "sehr gut" ab. Bei allen bis auf den Satessa Tampons von Aldi entsprachen die gemessenen Werte sogar den strengen Anforderungen für Windeln, Damenhygiene- und Inkontinenzprodukte des Siegels Blauer Engel. Und auch das Aldi-Produkt wurde im Testergebnis nicht abgewertet, da es als äußerst unwahrscheinlich gilt, dass sich Antimon aus dem Produkt herauslöst und dann über die Schleimhaut aufgenommen wird.