Zum Equal Care Day

98 Stunden pro Woche: Care-Arbeit ist immer noch Mutter-Sache – leider!

Auch im Jahr 2025 sind Kinder und Haushalt häufig leider noch immer noch Sache der Mutter! Und diese Care-Arbeit wird häufig nicht einmal bezahlt oder wertgeschätzt ...

Vormittags arbeiten, nachmittags Kinder bespaßen und aufräumen: Für viele Mütter Alltag! © Foto: Getty Images
Vormittags arbeiten, nachmittags Kinder bespaßen und aufräumen: So sieht für viele Mütter ein ganz normaler Alltag aus! 

Kochen, aufräumen, Wäsche waschen, Pausenbrote schmieren, bei den Hausaufgaben helfen, Geburtstagsgeschenke für die Kinder organisieren, Elternabende besuchen und so weiter und so fort ... die Liste von Dingen, die rund um Kinder und Haushalt anfallen, ist in vielen Familien lang. Sehr lang! Und leider ist es immer noch so, dass ein Großteil dieser Aufgaben von den Müttern organisiert wird. Auch im Jahr 2025! 

Wie viele Stunden arbeiten Mütter? 

Bei dieser Frage muss man erst einmal überlegen, ob vom eigentlich Beruf die Rede ist oder von der Sorgearbeit. Viele Und dabei kommen ganz schön viele Stunden zusammen. Im Schnitt arbeiten Mütter ganze 98 Stunden pro Woche. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des US-amerikanischen Unternehmens Welchs. Befragt wurden 2.000 Frauen mit Kindern zwischen fünf und zwölf Jahren. In diesen Familien beginnt der Tag durchschnittlich um 6.23 Uhr und endet um 20.31 Uhr. 

Mütter haben also eigentlich zwei Vollzeit-Jobs und machen auch noch Überstunden. Und das Woche für Woche, Jahr für Jahr ... ohne extra Bezahlung und große Anerkennung. Denn häufig wird dieses Engagement, die sogenannte Care-Arbeit, als selbstverständlich hingenommen.

80 Prozent der Care-Arbeit wird von Müttern geleistet

Natürlich lassen sich diese Aussagen nicht pauschalisieren. In vielen Familien ist es ja auch so, dass der Vater Vollzeit arbeiten geht und die Mutter daher anfallende Arbeiten zu Hause übernimmt. Und es gibt natürlich auch unzählige Papas, die sich nach ihrem Job gerne um die Kids kümmern und im Haushalt helfen. Oder Elternzeit nehmen. Oder im Job Stunden reduzieren, um mehr Zeit für die Familie zu haben. Dennoch: Studien zufolge wird die Care-Arbeit in Deutschland zu 80 Prozent von Müttern geleistet – neben Teilzeit- und Vollzeitjobs wohlgemerkt. Ein ganz schönes Ungleichgewicht! 

Equal Care Day macht auf die unbezahlte Care-Arbeit von Müttern aufmerksam

Genau deshalb gibt es seit 2016 den sogenannten Equal Care Day. Am 29. Februar bzw. 1. März will dieser Aktionstag die sonst so beiläufigen To-dos rund um Kinder und Haushalt in den Vordergrund rücken. Und fordert mehr Wertschätzung, eine gerechtere Rollenverteilung und eine faire Bezahlung für Mütter. 

Care-Arbeit-Liste: Findet heraus, wie eure Aufgaben verteilt sind

Vielen ist gar nicht bewusst, wie viel oder wie wenig Sorgearbeit sie selbst bzw. Menschen in ihrem Umfeld leisten. Auf der Webseite der Initiative "Equal Care Day" könnt ihr mit einem "Mental-Load-Selbsttest" genau das herausfinden und zusammen mit euren Partnern anhand einer Liste überprüfen, ob die Einschätzung zur Verteilung eurer Aufgaben wirklich stimmt. Und wenn nicht, ist das vielleicht die Chance, darüber zu sprechen, was ihr ändern wollt.