
Ja ja, die deutsche Bürokratie. Wie wir alle sie schon verflucht haben. Auch beim Thema Rente würden wir am liebsten auf Durchzug schalten – so lange es uns nicht aktiv betrifft. Oder!? Das ist allerdings eine ziemlich doofe Idee, weil uns dabei Geld durch die Lappen geht. Hier erklären wir euch, was genau die sogenannte "Mütterrente" ist, warum ihr euch damit schon jetzt beschäftigen solltet und wie und wo ihr sie beantragen könnt.
Kürzlich auf Instagram: Die Spiegel-Bestsellerautorin und Finanzkolumnistin Margarethe Honisch stellt seit 2017 Finanzplanungen speziell für Frauen auf. Darunter natürlich auch viele Mütter. Kein Wunder, dass das Thema "Mütterrente" (übrigens ein umgangssprachlicher Begriff) auch auf ihrem Kanal einen Platz gefunden hat:
Mütterrente, Kindererziehungszeiten ... was genau hat es damit auf sich?
Zuallererst: Die "Mütterrente" können nicht nur Mütter beziehen, sondern auch Väter. Statistisch betrifft es aber immer noch mehr Frauen als Männer, die sich um Kindererziehung und Care-Arbeit kümmern – und dafür auch im Job pausieren.
Konkret bedeutet das: Für diese Kindererziehungszeiten können sogenannte Rentenpunkte gesammelt werden, die auf die spätere Rente angerechnet werden:
- Für alle Elternteile von Kindern, die vor 1992 geboren worden sind, sind das bis zu zweieinhalb Jahre pro Kind.
- Für nach 1992 geborene Kinder sogar bis zu drei Jahre pro Kind, die gutgeschrieben werden.
In Zahlen heißt das: Ein Jahr Kindererziehung sind etwa 34 Euro Rente pro Monat. Plus: Wer Kinder erzieht und nebenbei arbeitet, erhält trotzdem Beiträge, zusätzlich zu dem, was man selbst in die Rentenkasse einzahlt. Aber nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze.
Bitte selbst drum kümmern!
Ganz, ganz wichtig ist aber – und so steht es auch auf der Website der Deutschen Rentenversicherung:
Die Erziehungszeiten müssen Sie selbst beantragen, sonst zählen sie nicht zur Rente!
Hinweis: Es kann allerdings immer nur ein Elternteil von den einzelnen Rentenpunkten profitieren. Überlegt euch also gemeinschaftlich, wem die Zeit für die spätere Rente angerechnet werden soll.
Noch ein guter Tipp für alle, die jetzt wie wild losgooglen: Der Antrag heißt V800 und ihr könnt ihn auf der Website der Deutschen Rentenversicherung herunterladen und per Hand ausfüllen – oder direkt online ausfüllen und absenden.
Für alle, die ihn noch nicht beantragt haben: ein gutes To-do fürs kommende Wochenende!
In diesem Film fasst das Bundesministerium für Arbeit und Soziales das Thema Mütterrente nochmal sehr anschaulich zusammen: