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Disneyland Paris mit Kindern: 30 Tipps für Eltern

Vor drei Jahrzehnten eröffnete das Disneyland Paris – in diesem Frühling feiert der französische Freizeitpark seinen 30. Geburtstag. Unsere Autorin hat den Park gerade mit ihrer Familie besucht. Und hat passend zum Jubiläum 30 Tipps aufgeschrieben, die ihr euch durchlesen solltet, bevor auch ihr einen Tag bei Micky, Minnie, Goofy & Co. verbringt...

Eins ist sicher: Der Zuckerschock bleibt im Disneyland nicht aus.© Foto: Disney
Eins ist sicher: Der Zuckerschock bleibt im Disneyland nicht aus.

Schillernde Erinnerungen mit Sternchen-Zauber

Wenn ich eine Top-10-Liste meiner schönsten Kindheitserlebnisse zusammenstellen müsste, dann wäre mein Treffen mit Micky Maus vermutlich im oberen Drittel dabei. Ich war zwar schon 12, trotzdem ist der Tag im kalifornischen Disneyland in meinem Kopf in schillernden Farben und mit einer ordentlichen Prise Sternchen-Zauber abgespeichert.

Meiner drei Jahre jüngeren Schwester geht’s ähnlich. Also beschlossen wir im vergangenen Jahr, unseren Kindern einen Tag im Disneyland Paris zu Weihnachten zu schenken. Meine Zwillinge Elli und Theo (7) führten an Heiligabend mit Cousine Ida (9) und Cousin Henri (11) vor Glück ein Freudentänzchen auf, das uns die Tränen in die Augen trieb. Allein dafür lohnte sich unser Plan schon.

Weil der Park ja gerade seinen 30. Geburtstag feiert, habe ich passend dazu 30 Tipps aufgeschrieben, die ich selbst gern vor unserem Besuch bekommen hätte. Vielleicht könnt ihr damit Eure Reise optimieren, wenn ihr demnächst auch mal hinwollt.

1. Geht ins Disneyland, bevor Eure Kids in die Schule kommen

Fünf oder sechs halte ich für das perfekte Alter, also wenn die Kids noch so gerade eben in der magischen Phase stecken und euch nicht längst augenrollend erklären, dass unter den Micky-Kostümen doch eh stinknormale Menschen stecken. Die Kids können in diesem Alter zwar noch nicht alle Fahrgeschäfte nutzen, aber entscheidend ist hier schließlich eher der Disney-Trubel als der große Achterbahn-Spaß, den es auch in allen anderen Freizeitparks dieser Welt gibt. Pandemiebedingt habe ich diesen Slot mit meinen eignen Kids verpasst – macht aber nichts. Denn natürlich gibt's auch genug, das auch Grundschulkinder (wie meine Zwillinge und meine Nichte) und ältere Kids (wie mein Neffe) fasziniert.

2. Meidet die Wochenenden und Ferientage!

© Foto: privat
Unsere vier Kids (sehr aufgeregt) auf dem Weg zum Eingang.

Größter Vorteil, wenn ihr mit kleineren Kids unterwegs seid: Ihr könnt unter der Woche herkommen – oder außerhalb der Schulferien. Unser Samstag beginnt um 10 Uhr mit satten 95 Minuten vor dem Ticketschalter. Selbst meine Schwester, die die Tickets vorab online gebucht hat, passiert nur 10 Minuten früher das Drehkreuz. Und auch die nächsten Stunden geht wirklich gar nichts (nicht mal Pipi oder Essen) ohne Wartezeit: Es ist unfassbar voll. Versucht deshalb unbedingt, auf Werktage auszuweichen. Bei schulpflichtigen Kindern bieten sich Zeugniskonferenztage o.ä. an – alles, was außerhalb der normalen Ferien- und Feiertage liegt.  

3. Plant euren Besuch mit der Disneyland-App – und zwar im Vorfeld

In Sachen Umweltschutz sehr löblich, vor Ort aber erstmal ungewohnt: Man bekommt an der Kasse keinen Parkplan mehr ausgehändigt, weil das Disneyland papierfrei werden möchte. Stattdessen gibt’s QR-Codes, über die man sich die Disneyland-App herunterladen kann, in der es nicht nur die Karte mit all den Fahrgeschäften und Live-Angaben zu aktuellen Wartezeiten digital gibt, sondern auch die Möglichkeit, den kompletten Besuch zu durchplanen. Problem: In unserem Fall ist nicht nur das freie WLAN aufgrund der Vielzahl der Menschen überlastet, sondern auch die App. So scheitern wir mehrfach daran, einen Slot für die letzte noch verfügbare Show zu buchen "The Lion King", zusätzlich 15 Euro pro Person), auch die beliebtesten Restaurants sind längst ausgebucht. Kümmert Euch also unbedingt im Vorfeld, bis zu zwei Monate vorab sind alle Events und Extras buchbar.

4. Rüstet euch vorab mit Accessoires aus

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Schwestern im Schnäppchenshirt!

Glaubt mir: So gut wie KEIN Besucher ist im Disneyland OHNE irgendein Accessoire unterwegs. Viele Mädchen tragen Prinzessinnenkostüme, Jungs Superheldenanzüge oder zumindest ein Marvel-Shirt, gefühlt hat jede zweite Frau einen Minnie-Mouse-Stirnreifen mit aufgesetzten Ohren, viele Erwachsene sind sogar aufwendiger verkleidet. Wenn ihr nicht vor Ort ein zusätzliches Vermögen ausgeben wollt, weil eure Kids keine Außenseiter sein und sich in einem der Shops auf der Main Street ausstatten wollen, bringt euch ein cooles Outfit mit! Ich entdeckte vor unserer Reise eher zufällig bei H&M ein paar Minnie- bzw. Micky-Shirts, zahlte 6 x 9,99 Euro und damit insgesamt etwa ein Viertel von dem, was man vor Ort hätte hinlegen müssen.

5. Nehmt eine zweite Familie mit

Ihr kennt das: Wenn die Kids mit euch alleine sind, lassen sie sich eher "gehen", als wenn andere Kinder und Erwachsene in der Nähe sind. Wenn ihr das 1000-fache "Wie lange noch?" in der Schlange umgehen wollt: Nehmt euch Familienangehörige oder Freunde mit Kindern mit, damit die Kids beim Warten miteinander spielen können. Das ist bei unseren vier Kids (nicht nur) an diesem Tag Gold wert!

6. Überlegt euch Beschäftigung für die Warteschlangen

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Ida (links) und Elli spielen in der Warteschlagen das Klatschspiel "Damm-damm-deo"

Klar, das Warten gehört irgendwie auch dazu, steigert die Vorfreude und ohne geht’s in keinem Freizeitpark. Wir versuchen vor Ort, die Tatsache zu verdrängen, dass es eigentlich nicht im Verhältnis steht, zwei Stunden anzustehen, um drei Minuten Spaß zu haben. Hilfreich ist es auf jeden Fall, wenn ihr euch vorab auf die langen Wartezeiten einstellt, euch entsprechend vorbereitet und dann das beste draus macht. Wir haben ein Uno-Spiel im Gepäck, das zumindest die Zeit vor dem Ticketschalter überbrückt (gut dafür ist auch eine dünne Decke, auf die die Kids sich setzen können). Für sich schnell bewegende Warteschlangen sind aber Rate- oder Knobelspiele, die man auch im Gehen bzw. Stehen spielen kann, besser geeignet. Was natürlich immer geht: "Ich packe meinen Koffer (oder: meinen Disneyland-Rucksack)" und diverse Klatschspiele à la "Bei Müllers hat’s gebrannt-brannt-brannt".

7. Futtert erst die mitgebrachten (gesunden) Snacks auf, bevor ihr Naschis kauft

Wo wir schon beim Thema Rucksack sind: Packt euch ein bisschen Proviant ein, denn auch das Essen ist ziemlich teuer. Erklärt den Kids am besten, dass erst die eigenen Vorräte aufgebraucht werden, bevor ihr etwas kauft. Gut auch: Vor allem Obst und Gemüse einpacken, denn alles, was danach folgt, wird schätzungsweise ordentlich Zucker enthalten. Achtung: Wir hatten ein kleines Obstmesser dabei, das wir an der Sicherheitskontrolle entsorgen mussten. Auch Glasflaschen sind Tabu. Wenn ihr nicht zu viel schleppen wollt: Trinkflaschen könnt ihr in den Toilettenräumen auch mit Leitungswasser auffüllen, das ist gut trinkbar.

8. Startet mit einer Runde Bimmelbahn fahren

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Einsteigen bitte: Die Bimmelbahn umkreist einmal den gesamten Park.

Die Main Street Station der "Disneyland Railroad" findet ihr direkt hinter dem Haupteingang. Die Bahn fährt "einmal um den Pudding", so bekommt ihr einen guten Überblick. Wenn ihr unterwegs Lust bekommt, auszusteigen, geht das an vier verschiedenen Haltestellen. Die gesamte Runde dauert ungefähr 30 Minuten.

9. Steigert euch Stück für Stück!

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Super für einen sanften Start: die sich drehenden Teetassen.

Insgesamt gibt es fünf Bereiche: die Main Street, das Adventureland, das Frontierland, das Discoveryland und das Fantasyland. Letzteres eignet sich super als Anlaufpunkt Nr. 1 nach der Bimmelbahnfahrt. Denn hier gibt’s die eher harmlosen Fahrgeschäfte, sie sich nicht nur für die Minis bestens eignen, sondern auch als Einstieg für die Grundschulkids noch lustig sind. Wir haben mit der kleinen Märchen-Achterbahn begonnen, aber auch die sich drehenden Teetassen oder die fliegenden Dumbos sind nett. Für die Größeren ist der Spaß dann noch steigerungsfähig, für die Kleinen kann’s hier mit vielen weiteren bunten Attraktionen weitergehen.

10. Bucht euch die Überholspur (wenn ihr Geld dafür übrig habt)

In der App habt ihr die Möglichkeit, die Warteschlangen zu umgehen. Allerdings kostet das mit bis zu 18 Euro pro Person und Attraktion jeweils nochmal ein kleines Vermögen zusätzlich zum Ticketpreis. Wenn ihr eine Achterbahn unbedingt fahren wollt und es zeitlich nicht anders passt, ist diese Option gut – uns sind die 108 Euro (für uns sechs) schlicht zu viel, um schneller (aber auch nicht komplett ohne Wartezeit, man steht in der Regel trotzdem 10-20 Minuten an) an drei Minuten Spaß zu kommen.

11. Schaut euch die Disney-Parade zur Halbzeit an

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Achtung: bei der Parade wird's richtig voll. Sichert euch frühzeitig einen Platz in Reihe 1!

Unbedingtes Muss, das ihr euch nicht entgehen lassen solltet: die Disney-Parade, bei der die beliebtesten Disney-Figuren u.a. auf großen Wagen (die ein bisschen an Straßenkarneval erinnern) und zu lauter Musik Party machen. Sie findet mehrfach am Tag statt. Tipp: Plant die Parade in der Mitte des Tages als Highlight ein, wenn die Kids schon ein bisschen was erlebt haben, aber noch nicht zu groggy sind. Die beste Aussicht gibt’s in der Mitte der Central Plaza, von hier habt ihr alles im Blick (und nicht wie wir Anfänger das Schloss, das mit Wasserfontänen etc. auch mit eingebunden wird, im Rücken).

12. Einmal durchatmen, bitte!

Nach der Parade ist eine Verschnaufpause sinnvoll, damit die Kids die farbenfrohen Eindrücke verarbeiten und ggfs. etwas essen können. Wir haben im "Hakuna Matata" Chicken Nuggets mit Pommes für die Kinder geholt (je 15 Euro), dazu Salat für uns Mamas (7,50 Euro), saßen draußen entspannt an einem runden Holztisch gleich am Wasser. Wenn ihr Kleinkinder dabei habt, ist jetzt ein guter Punkt für ein Schläfchen im Buggy (siehe Punkt 20).

13. Reserviert euch einen Tisch im Restaurant

Keine Lust auf Fastfood? Dann bucht euch einen Tisch in einem der Restaurants (bitte im Voraus, siehe Tipp Nr. 3), hier gibt’s teils All-you-can-eat-Buffets, teils normalen A-la-carte-Service.

14. Ausweichmöglichkeit: das Disney-Village!

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Theo vor dem Plan des Disneyvillage.

Wenn ihr nicht bereit seid, die happigen Preise in den Restaurants zu bezahlen (z.B. 38 Euro pro Person fürs Buffet im "Hunters Grill"), könnt ihr auch auf das Disney Village vor dem Disneyland ausweichen. Hier gibt es Ketten wie McDonalds und Vapiano. Ihr müsst den Park dafür aber kurzzeitig verlassen und riskiert beim Einlass erneute Warteschlangen.

15. Habt Feuchttücher und Desinfektionszeug (und Masken) zur Hand

In den Restaurants und Toilettenhäusern gibt es Desinfektionsspender – unterwegs ist aber oft keiner in der Nähe (oder leer), wenn man einen braucht. Deshalb Feuchttücher und Desinfektionszeug einpacken, damit die Kids auch zwischendurch etwas snacken und Schokoeisschnuten beseitigt werden können. Im Übrigen gehörten zu unserer "Schutzausrüstung" auch sechs FFP2-Masken*. Frankreich hat offiziell so gut wie keine Corona-Maßnahmen mehr – umso vernünftiger ist es, zumindest sich selbst zu schützen. Denn Abstand zu halten ist in den meisten Warteschlangen unmöglich.

16. Mülltüte oder kleine Box für Abfall einpacken

Ähnlich wie mit den Desinfektionsspendern ist es mit Mülleimern, die m.E. etwas sparsam gesät sind. Um nicht (wie ich) ständig Papierchen & Co. in der Hand halten zu müssen, packt euch eine kleine Mülltüte ein oder nutzt eine leere Brotbox für den Abfall unterwegs.

17. Trefft Micky & Co.!

© Foto: Disney
Die meisten Disney-Figuren stehen für ein kurzes Date zur Verfügung.

Mein eigenes Kindheits-Highlight aus dem Disneyland konnte ich meinen Kids leider aufgrund des großen Ansturms nicht bieten – unter zwei Stunden Wartezeit war das am Tag unseres Besuchs nicht drin. Tipp für euer Micky-Meeting: ladet euch zusätzlich die App "Lineberty" herunter, hier könnt ihr Termine mit den Disney-Figuren buchen, auch Donald, Goofy & Co. treffen. Insidern zufolge hilft es, hier mehrfach am Tag zu aktualisieren, denn ab und zu tun sich weitere Slots für eigentlich längst schon vergriffene Termine auf.

18. Vergesst die Powerbank nicht

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Vorteil: Durch den leeren Handy-Akku gab's mehr Qualitytime mit den Kids.

Ich schäme mich für diese Zeilen etwas, weil ich als Reporterin eigentlich wirklich IMMER eine Powerbank in der Handtasche habe, seitdem es die praktischen Dinger gibt. Ausgerechnet bei dieser Reise erholte sich das gute Stück aber am heimischen Ladegerät, wo es vergessen wurde. Folge: Der Tag ist nicht einmal halb um – da bleibt der Bildschirm meines iPhones schwarz. Vorteil: Ich konzentriere mich mehr auf die Kids als auf Videos für Insta und Bilder für die Familien-Whatsapp-Gruppe, Fotos kann ich auch mit meiner richtigen Kamera noch schießen. Später erfahre ich übrigens, dass man mobile Akkus auch am Eingang leihen kann. 

19. Gönnt euch die Foto-Flat für's Erinnerungsalbum

Ihr seid nicht so der Selfie-Typ, wollt aber trotzdem ein paar schöne Erinnerungen an den Disney-Tag haben? Dann könnt ihr überlegen, euch den Foto-Pass zu kaufen: Für einen Fixpreis von 79,99 Euro bekommt ihr alle Bilder, die an den verschiedenen Attraktionen von euch entstehen (auch die mit den offenen Mündern und aufgerissenen Augen in der Achterbahn). Pro-Tipp: Kauft für die ganze Familie nur einen Foto-Pass und seht zu, dass ihr immer zusammen drauf seid.

20. Bringt euren eigenen Buggy mit

Im Disneyland gibt’s Buggys zu leihen – die Modelle sind allerdings sehr schlicht. Wenn ihr eurem Mini den gewohnten Komfort bieten wollt, bringt euren eigenen Buggy mit. Kinderwagen gibt es im Übrigen keine. Für Babys eignet sich aber auch aus Platzgründen ohnehin eher ein Tragetuch bzw. eine Trage. Und bei so viel Trubel fühlt sich euer Mini-Me vermutlich auch besser aufgehoben, wenn es kuschelig nah bei euch ist.

21. Nutzt den Babyswitch!

Apropos Baby: Wenn ihr mit Säugling unterwegs seid, müsst ihr euch nicht zwei Mal anstellen. Ihr könnt zusammen warten – und wenn ihr an der Reihe seid, fährt erst der eine, dann der andere. Das funktioniert auch, wenn ihr mehrere Kinder habt, nicht zusammen in eine Reihe passt oder kleine Kinder lieber mit einem Elternteil warten wollen.

22. Mut zur Lücke: Verzichtet auf die "Pirates-of-the-Caribbean"-Bahn

Während in Europa ein Krieg tobt, wie es ihn Jahrzehnte nicht gab, finde ich es mehr als unpassend, mit einem Boot durch eine wilde Schießerei zu schippern. Schon klar, dass es hier um Piraten und nicht um Politik geht, trotzdem erscheint mir der Mehrwert für die Kids bei dieser Attraktion eher im Minus-Bereich. Es ist ziemlich gruselig für Kleinkinder (eine Altersbeschränkung gibt es nicht), selbst Theo drückt auffallend fest meine Hand – und zu erklären, wieso besoffene Schweine mit den Suffköppen in der Gosse liegen, fällt mir auch etwas schwer. Demnach: Mut zur Lücke, die Wartezeit lohnt sich an dieser Stelle wirklich überhaupt nicht.

23. Geht in der Dämmerung zum Schloss

© Foto: Disney
Wunderschön! Das Disney-Schloss am Abend

Das Disneyschloss gehörte zu den Dingen, auf die sich unsere Kids am meisten gefreut hatten – wir schießen gefühlte 200 Fotos auf der Schlossbrücke und rundherum. Der absolute Wow-Moment aber kommt, als wir in der Dämmerung gegen 19.30 Uhr an dem weltberühmten Bau vorbeilaufen. Das Schloss ist bereits beleuchtet, der Himmel gibt alles mit seinem organge-roten Farbverlauf am Horizont. Wirklich wunderschön, selbst wenn man nicht auf Kitsch steht.

24. Lasst euch ins All schießen

© Foto: Disney
Eindeutiger Gewinner unserer Kids: Die Hyperspace-Mountain-Achterbahn.

Tatsächlich ist der Abend überhaupt die beste Zeit, denn erstmals warten wir in einer Schlange weniger als 60 Minuten. Die Kids lieben die "Big Thunder Mountain"-Achterbahn (ab 1,02m Körpergröße) im Froniterland, die aber von der Starwars-Variante "Hyperspace Mountain“ (Looping-Achterbahn im Dunkeln, die einen ganz schön durchrüttelt, ab 1,20m Körpergröße) eindeutig noch getoppt wird. "Das war die beste Achterbahnfahrt meines Lebens", schwärmt mein Neffe Henri, und Elli setzt einen drauf: "Das war das beste überhaupt in meinem Leben!!" Wir lachen. Spätestens jetzt ist der Wartezeiten-Ärger verflogen.  

25. Haltet bis zum Feuerwerk durch!

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Warten auf das große Finale mit Lichtshow und Feuerwerk? Lohnt sich!

Nach so viel Adrenalin zählen wir zu den letzten, die sich noch bei Peter Pans Flug anstellen dürfen – ein Super-Ausklang. Es ist 21.30 Uhr, als wir (nach der Pommes-Chicken-Kombi vom Nachmittag mit mütterlich schlechtem Gewissen) im "Caseys Corner" Hotdogs (für den Rekordpreis von je 10 Euro) ordern. Eigentlich sind die Kids längst durch, das (Drohnen-)Feuerwerk will trotzdem keiner verpassen. Obwohl wir am Schloss näher dran wären, stellen wir uns ganz an den Anfang der Main Street, um nach dem Spektakel schnell am Ausgang zu sein. Es folgen ein paar Ohhhhs und Ahhhhs bei der Lichtershow und den funkelnden Punkten am Himmel – dann ist Schicht im Schacht. Elli schläft auf meinem Arm ein, Theo schleppt sich mit letzter Kraft zum Hotel.

26. Ihr wollt das volle Programm? Dann schlaft unter Mickys Ohren  

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Schlummern im Mickey-Zimmer: Elli und Theo im "Disney's Newport Bay Club"-Hotel

Wer nach dem vollen Tag keinen weiten Weg haben will, kann eins der Disney-Hotels buchen. Das schönste der Disneyhotels, das als das Flagschiff gilt und sich gleich über dem Eingang erhebt, wird aktuell renoviert, soll sich zum Königreich der Figuren aus "Dornröschen", "Cinderella", "Die Eiskönigin" & Co. verwandeln. Wann es neu eröffnet wird, steht noch nicht fest. Wir sind im "Disney’s Newport Bay Club", das etwa sieben Fußminuten entfernt vom Haupteingang liegt. Praktisch also, dass wir nach dem Feuerwerk mit einem schlafenden und einem halb-schlafenden Kind nicht mehr in die Bahn steigen müssen, sondern in unsere gemütlichen Betten im Micky-Style fallen konnten. Vorteil (von dem wir leider erst im Nachhinein erfahren): Die Disneyhotel-Gäste werden morgens schon kurz vor offizieller Öffnung in den Park gelassen, haben zwei Stunden exklusiven Zugang zu den Attraktionen.

27. ...oder: Spart Geld fürs Familienschwein und bucht eine externe Unterkunft

Mag sein, dass die Disney-Hotels für Hardcore-Fans das Paradies sind – für uns hat es sich nicht gelohnt. Dafür, dass man eigentlich ohnehin nur zum Schlafen hier ist (wir haben z.B. weder den Pool noch sonst irgendetwas im Hotel genutzt), sind die Preise für etwas in die Jahre gekommenen US-Kitsch mit mehreren Hundert Euro pro Nacht ganz schön happig. Bei Airbnb gibt es reichlich Alternativen, bei Seiten wie Travelcircus findet ihr immer wieder Pakete mit Park-Tickets und externen Hotels.

28. Zieht eure bequemsten Schuhe an

Ob es das Hotel ums Eck ist oder nicht: Neue, noch nicht eingelaufene Sandalen für die Kids, hohe Hacken für die Mamas? Bitte bloß nicht. Das vielleicht wichtigste für euren Tag im Disneyland sind gute Schuhe. Das Disneyland ist 2230 Hektar groß – unser Schrittzähler zeigt uns am Abend 31.420 Schritte an. Wir sind mehr als 20 Kilometer, also fast einen ganzen Halbmarathon gelaufen!

29. Ihr wollt wiederkommen? Dann könnte sich eine Jahreskarte lohnen

© Foto: Disney
Die "Walt Disney Studios" sind gleich neben dem Disneyland.

Ein Tag reicht tatsächlich nicht einmal im Ansatz aus, um alles zu sehen. Denn: Neben dem Disneyland wartet mit den "Walt Disney Studios" noch ein zweites riesiges Gelände mit diversen Attraktionen und Shows. Falls eure Zeit zu knapp war und ihr noch einmal wieder kommen wollt, könnt ihr wie in vielen Freizeitparks euer Ticket am Ende des Tages gegen eine Jahreskarte eintauschen. Die gibt's ab 209 Euro und ist im Verhältnis zu den Eintrittspreisen (ab 82 Euro für Kids, ab 89 Euro für Erwachsene) tatsächlich günstig.

30. Zeigt euren Minis den Eiffelturm

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Große Freude: Elli und Theo fanden den Eiffelturm richtig gut.

...denn der wird sie mindestens genauso beeindrucken wie das Disneyland. Wir haben keine Zeit für eine echte Städtetour, aber für den Aufzug bis zur obersten Aussichtsplattform (276 Meter) des weltberühmten Turms reicht es, anschließend gibt's eine Fahrrad-Rikschatour über die Champs-Élysées samt Umrundung des Arc de Triomphe. Das Stadtzentrum ist zwar ca. 50 Kilometer entfernt, aber innerhalb einer knappen Stunde mit der Bahn "RER A" zu erreichen. Für uns der perfekte Abschluss des gemeinsamen Wochenendes. 

Und so landet letzteres hoffentlich eines Tages ebenfalls auf der Top-10-Liste der Kindheitserinnerungen von Elli, Theo, Henri und Ida...

Autorin: Claudia Weingärtner

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