
Mauritius ist für jeden ein Begriff. Sei es die wohl berühmteste Briefmarke der Welt oder der Gedanke an ein Luxusreiseziel in der Karibik – doch wie viel ist wirklich über die Insel bekannt und ist sie für einen Familienurlaub geeignet?
Zuerst einmal die Fakten: Mauritius ist ein Inselstaat im Indischen Ozean. Blicken wir auf den afrikanischen Kontinent und lassen das Auge nach rechts schweifen, sehen wir als erstes Madagaskar. Wiederum weiter rechts ist dann, verhältnismäßig klein, Mauritius im Visier. Die Hauptinsel, auf der sich alles abspielt, hat lediglich eine Größe von circa 2.000 km². Zum Vergleich kommt das Saarland auf circa 2.600 km². Perfekte Größe für eine Reise mit Kind, da alles schnell erreichbar ist. Zur Orientierung: An der längsten Stelle von Norden nach Süden sind 64 Kilometer zu überbrücken. Mit dem Mietwagen dauert das eine Stunde und 45 Minuten. Von Westen nach Süden kommen wir auf 47 Kilometer und schaffen das in einer Stunde und 20 Minuten. Hört sich vielleicht winzig an, aber es gibt unendlich viel für eine Familie zu entdecken.
Der Weg ist das Ziel
Die Anreise ist bei der Planung des Urlaubs für die Familie ein entscheidender Faktor. Der Flug dauert etwas über zwölf Stunden. Das sollte aber kein K.-o.-Kriterium sein. Manche Reise in den Skiurlaub, oder nach Südeuropa mit dem Auto ist nicht viel kürzer. Wir haben uns für einen Flug mit Emirates (www.emirates.com) entschieden und diesen einfach runtergebrochen. Es ist problemlos möglich, bei der Buchung ohne Aufpreis einen Zwischenaufenthalt in Dubai einzugeben. Die Airline ist familienorientiert. Wir dürfen als Erstes mit Kindern an Bord gehen. In der Economy-Class sind auch hier die Sitze großzügig angelegt mit viel Beinfreiheit. Wichtig für Menschen, die groß gewachsen sind. Sofort ist eine Flugbegleiterin vor Ort, die unseren Kindern Activity-Bags überreicht, inklusive tierischer Kuscheldecke. Das Unterhaltungsprogramm ist direkt nutzbar und stößt auf große Begeisterung, sehr zur Freude der Eltern. Kindermenüs haben wir im Vorfeld bestellt und die sechs Stunden nach Dubai gehen fast zu schnell vorbei. Wir haben den Zwischenstopp eingeplant, auch für meinen Mann, und nutzen die Gelegenheit, die Stadt zu erkunden. Ausgeschlafen wird im Hotel, bevor es am Folgetag weitergeht. Die gleiche Taktik nutzen wir beim Rückflug. Ein großer Bonus für Reisen mit Kind ist, dass die Airline kostenlose Buggys am Flughafen zur Verfügung stellt. So kommen auch müde Mäuse schnell von A nach B. Entspannt und voller Elan starten wir unseren Familienurlaub auf Mauritius.
Süßes Resort-Leben

Wir wollen alle Möglichkeiten an Unterkünften austesten und fangen mit den Klassikern an. Resorts haben den Vorteil, dass hier wenig Eigeninitiative von der Familie erwartet wird. Unser erster Stopp ist das "The Westin Turtle Bay Resort and Spa" an der Westküste. Die ganze Familie ist beeindruckt. Ein Golfcart fährt uns zum Familienzimmer. Super bequemes Doppelbett für die Eltern und im gleichen Raum eine Schlafkoje für die Kinder. Die Terrasse hat Meerblick, aber noch viel interessanter ist der mächtige Baum mit den Flughunden vor uns. Der Kinderclub ist direkt gegenüber und Neala (sieben Jahre) ist begeistert vom vielfältigen Programm: Muschelsuche am Strand, Sega tanzen mit Kostümen und Tennisunterricht.
Jeder Gast entscheidet, welche Art der Verpflegung er bucht. Das Frühstück lässt keine Wünsche offen, mittags sind wir meistens unterwegs, abends gibt es eine Auswahl von fünf Restaurants. Das ist sinnig, da das Resort schon etwas abgeschieden liegt. Der Strand ist direkt vor der Haustür und für unsere Reisezeit im europäischen Herbst Balsam auf der Seele. Einfach mal im 25 Grad warmen Wasser abtauchen. Tagsüber waren es immer angenehme 28 Grad mit einer leichten Brise. Kein Problem, die Kinder mit ausreichend Sonnenschutz laufen zu lassen. Wer mehr so der Poolmensch ist, hat hier ebenfalls alles richtig gemacht. Es gibt eine Poollandschaft mit flachem Wasser für Familien und einen Pool, den nur die Eltern nutzen können – Stichwort Kinderclub. Der Aufenthalt hat seinen Preis mit 800 Euro die Nacht.
Unser Tipp für einen Ausflug in der Umgebung ist das "L'aventure du sucre" – hier wird die Zuckergewinnung aus Zuckerrohr als entscheidender Wirtschaftszweig interaktiv und familenfreundlich dargestellt. Die Plantage ist immer noch aktiv und die Kinder können live erleben, wie und zu was der Rohstoff verarbeitet wird. Eine entsprechende deutsche App kann heruntergeladen werden. Am Ende werden die Geschmacksnerven getestet. Verschiedene Zuckersorten gibt es zum Probieren. Eine Familienkarte kostet knapp 20 Euro.
Hauptstadtfeeling Port Louis
Die Hauptstadt ist für den Kinderurlaub ebenfalls nur einen Katzensprung entfernt. Für alle Familien, die tiefer in die Geschichte der Insel eintauchen möchten, empfiehlt sich ein Besuch von Aapravasi Ghat – das Hindi-Wort für "Einwanderungsgrenze". Es war ein Lager für indische Einwanderer nach Mauritius in Port Louis. Ab 1834 diente es als Zwischenstation für 450.000 Menschen, die als Schuldknechte Arbeit auf den Zuckerrohrplantagen der Insel angenommen hatten und dort nach der Abschaffung der Sklaverei die Sklaven ersetzen sollten. Wie sich herausstellte, keine gute Option. 2006 wurde Aapravasi Ghat in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbe aufgenommen und steht in Mauritius unter Denkmalschutz. Das Thema Einwanderung wird so auch für europäische Kinder verständlich. Alle, die unbedingt einen Blick auf die "Blaue Mauritius" erhaschen möchten, sind im "Blue Penny Museum" gut aufgehoben. Viel Geschichte über die Insel, aber auf Kinder überschaubar abgestimmt.
Seitenwechsel – es geht in den Osten
Ein Resort haben wir an der Ostküste noch auf der Liste. "Longbeach – A Sun Resort". Sehr modern mit hellen, freundlichen Farben. Wir wohnen direkt am Strand mit allen Annehmlichkeiten. Kaffeemaschine im Zimmer, Meerblick, Pool maximal 100 Meter entfernt. Erneut mit hoch professionellem Kinderclub. Neala findet schnell Anschluss und liebt die Aktivitäten. Die Eltern kommen ebenfalls voll auf ihre Kosten mit Sport, Unterhaltung und Kulinarik. Auch hier für Frühstück top, mittags unterwegs, abends aufgrund der Lage eines der fünf Restaurants nutzen.
Flinke Finger im Traditionshandwerk

Wir erleben ein Musterbeispiel der funktionierenden Work-Life-Balance. Eine Dame, deren Familie seit Generationen im "Vacoas Leave weaving" tätig ist, hat sich, nachdem es kaum noch Arbeitsplätze im Dorf gab, mutig daran gemacht, ein kleines, eigenes Unternehmen zu gründen. Die Kunst des Flechtens der Fasern vom Schraubenbaum ist eine alte Handwerkskunst und vielen Einheimischen vertraut. So haben diverse Frauen aus der Nachbarschaft die Möglichkeit, ihre ganze Familie zu ernähren. Die Kinder der Flechterinnen dürfen die Mütter zum Arbeitsplatz begleiten, was sehr harmonisch ist. Für uns ein unvergessliches Erlebnis, einen halben Tag aktiv dabei zu sein. Wir lernen alles von Anfang an: Wie die Blätter zum Flechten präpariert werden, die richtige Arbeitspositition und natürlich die Technik. Die Kinder stellen sich geschickter an als wir Eltern und halten am Ende verschiedene Kreationen in den Händen, die wir als einmaliges Urlaubsandenken mitnehmen dürfen. Ein Angebot, dass durch "My Moris" ermöglicht wird. Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, Urlaubern einen Einblick in das "wahre" Mauritius zu bieten. Insbesondere für den Familienurlaub eine großartige Erfahrung, da die Kinder ganz aktiv etwas Neues erleben können.
Tea Time im Indischen Ozean
Unser Tipp für die ganze Familie ist ein Besuch der einzigen Teefabrik auf Mauritius: "Bois Cheri". Wir erleben den ganzen Weg eines Teeblattes von der Ernte bis hin zum fertigen, abgepackten Endprodukt. Alles im laufenden Betrieb der Fabrik und mit einmaligen Einblicken. Unser Guide kennt sich bestens aus, da er seit 40 Jahren dort beschäftigt ist. Sehr spannend, denn sowohl Kinder als auch Eltern lernen viel Neues kennen. Von der Fabrik aus geht es durch unberührte Natur zum Landhaus auf dem Gelände. Gelegen auf einem Hochplateau mit atemberauben Blick bis zum Meer, wird hier die Teeverkostung durchgeführt. Auf jedem Tisch stehen die unterschiedlichsten Teesorten aus eigener Produktion bereit. Wir haben alle viel Spaß, herauszufinden, welche Sorte zum persönlichen Favoriten wird. Auf der Panoramaterrasse gesellen sich immer wieder die freilaufenden Hirsche des Anwesens zu uns, die begeistert von den Kindern gefüttert werden.
Unsere kleine Farm...
… ist eigentlich riesig. Die Besitzer wollten sich vor einigen Jahren den Traum von einer eigenen Farm erfüllen und kauften Land – viel mehr als ursprünglich angedacht. So können heute auf La Vieille Cheminee nicht nur sie selbst diesen magischen Ort erleben, sondern der Familienurlaub kann in einer der sechs Lodges gebucht werden. Alle Häuser sind landestypisch geschmackvoll eingerichtet. Die meiste Zeit haben wir auf unserer Wohn-Esszimmer-Terrasse mit Kamin verbracht. Es gibt eine voll ausgestatte Küche für alle Familien, die sich selbst versorgen möchten. Einkäufe können ganz bequem im kleinen Laden an der Rezeption erledigt werden. Alternativ kann man Frühstück buchen, das direkt auf den eigenen Esstisch gebracht wird.

Am schwarzen Brett wird kundgetan, welches Hauptgericht für den Folgetag vorbereitet wird. Unsere Familie fand alle Gerichte so interessant, dass wir immer etwas bestellt haben. Jedes Mal gibt man an, wie viele Portionen gewünscht sind. Das Drei-Gänge-Menü wird dann in den eigenen Kühlschrank geliefert. Maximale Flexibilität für uns und jedes Mal ganz besonders lecker. Genug Appetit hatten wir immer, nachdem wir auf den ausgeschilderten Wanderwegen die Farm erkundet haben. Das ultimative Highlight für Neala waren jedoch die Pferde. Die Kinder können sich auf der Farm bedenkenlos frei bewegen. Schnell war eine neue Freundin gefunden, mit der sie entweder im Stall oder auf den Wiesen unterwegs war. Die Mädels waren im siebten Himmel bei den geführten Ausritten. Genau die richtige Unterkunft für einen Kinderurlaub.
In unmittelbarer Nähe der Farm gibt es die "Curious Corner of Chamarel". Das war ein Tipp der Familie, mit der wir uns angefreundet haben. Kurios geht es hier wirklich zu. Die ganze Anlage besteht aus optischen Täuschungen, die sich auf den ersten Blick nicht immer erschließen. Zum Glück gibt es die freundlichen Mitarbeiter. Sie begleiten uns die ganze Zeit, erklären, was zu tun ist und machen Fotos mit unserer Kamera. Die Ergebnisse auf den Bildern sind erstaunlich: Wir kleben unter der Decke in einer Küche, stehen am Rand eines Fahrstuhlschachts oder kämpfen mit Kraken.
Götterdämmerung an der Pilgerstätte

Mauritius ist das Land, das wie kaum ein anderes die unterschiedlichsten Kulturen beherbergt. Ein nachhaltiger Eindruck für den Familienurlaub. Die Insel ist ein Musterbeispiel dafür, dass Menschen unterschiedlichster Herkunft und Glaubensgemeinschaft friedlich miteinander zusammenleben können. Hier treffen Hindus, Muslime, Christen und Buddhisten aufeinander.
Zu keinem Zeitpunkt hatten wir auf der Reise das Gefühl, das wir uns unsicher fühlen mussten. Die größte Glaubensgemeinschaft bilden die Hindus (48 Prozent). Ihre heiligste Pilgerstätte auf der Insel ist Ganga Talao, auch als Grand Bassin bekannt. Rund um den Kratersee finden wir am Ufer Hindu-Statuen und kleinere Tempel. In einem Tempel findet eine Zeremonie statt, der wir mit dem nötigen Respekt beiwohnen. Als Familie erleben wir gemeinsam, wie unterschiedlich ein Glaube zelebriert werden kann.
Wildes Inselleben

Für den abwechslungsreichen Kinderurlaub sollte ein Besuch in der "Casela World of Adventures" nicht fehlen. Der Park hat das richtige Angebot für alle Altersgruppen. Es gibt viele Zoogehege, üppige Grünanlagen, Spielplätze und den hoch im Kurs stehenden Streichelzoo. Neala hat richtig viel Freude, die Riesenschildkröten und die Giraffen zu füttern – ein ganz besonderes Erlebnis.
Der Safaripark nimmt einen großen Teil des Parks ein. Mit Trucks geht es durch verschiedene Tiereiche. Einen Adrenalinkick gibt es für die Kinder auf der Sommerrodelbahn, oder auf der Riesen-Gummireifen-Piste. Ab sechs Jahren darf man auch beim Zip-Lining im bergigen Teil der Anlage mitmachen. Mit einem Geschirr geht es 400 Meter in luftiger Höhe kreuz und quer an einem Drahtseil durch die Natur. Casela hat soviel zu bieten, dass es sich definitiv lohnt, hier einen ganzen Tag zu verbringen.
One-million-dollar-Feeling für einen Tag
Eine Besonderheit, die Mauritius zu bieten hat, ist der "Champ de Mars", die älteste Pferderennbahn der Südhalbkugel. Vielleicht war der ein oder andere schon einmal auf einem Reitturnier oder hat eine Rennbahn besucht. Die Wahrscheinlichkeit, je in den Genuss zu kommen, das Geschehen aus einer Loge mit direktem Blick auf die Ziellinie zu beobachten, ist meist dem Adel oder einem sehr gut betuchten Klientel vorbehalten. In der "Crown Lodge" erfüllen wir uns dieses Märchen. Der Fahrdienst holt die Gäste von der Unterkunft ab und bringt diese nach dem Renntag auch wieder zurück. Dem Anlass entsprechend haben wir uns ein wenig schick gemacht. Vor Ort trifft man das "Who is Who" der Region: Politik, Prominenz, Unternehmer. Meist in Anzügen und die Damen auch gerne standesgemäß mit Hut. In unserer Loge gibt es den ganzen Tag Getränke und fantastisches Essen. Das ultimative Highlight sind natürlich die Plätze vor der Loge, mit dem direkten Blick auf den Zieleinlauf vor unserer Nase. Die Stimmung ist elektrisierend und mitreißend. Schnell haben auch die Kinder verstanden, das am Eingang der Loge die besten Plätze sind, um im Führring die Pferde vor dem Rennen unter die Lupe zu nehmen. Jeder aus der Familie wählt seinen Favoriten, um diesen dann lautstark auf der Bahn anzufeuern. Wir fühlen uns wie Könige. Jaques, der Gastgeber der Loge, ist immer präsent, erklärt den Kindern viel und gibt jedem Gast das herzliche Gefühl, etwas ganz Besonderes zu sein. Das Doppel-Daumen-hoch-Erlebnis des ganzen Urlaubs.
Unterwegs auf dem Indischen Ozean
Ein Mauritius-Urlaub, ohne auf dem Wasser zu sein, ist für uns undenkbar. Das Angebot von "Fun Adventure" macht uns neugierig. Die Seakarts sehen aus wie ein PS-starker Autoscooter für das Wasser. Klingt nach Abenteuer. Kinder ab sechs Jahren dürfen mitfahren. Das Personal gibt uns eine ausführliche Einführung an Land, und natürlich bekommen wir Schwimmwesten. Dann geht es auch schon los. Drei Personen haben auf einem Seakart Platz. Ich fahre zuerst auf dem Beiboot mit. Zwischendurch tauschen wir durch. Ein Riesenspaß für Eltern und Kinder – und ein einmaliges Erlebnis. Insgesamt preschen wir eine Stunde an den südwestlichen Stränden und der Küste entlang. Das Grinsen auf den Gesichtern hält noch wesentlich länger.
Die nördlichen Inseln von Mauritius mit dem Catamaran "becruisen"

Nicht weniger Spaß gemacht hat unsere Reise zu den nördlichen Inseln von Mauritius. Der Tipp für die Buchung ist die Website von "Catamaran Cruises Mauritius". Das Unternehmen hat eigene Boote und arbeitet mit anderen Katamaran-Vermietern zusammen, die es sehr sorgfältig auswählt. Sowohl Komfort als auch die Sicherheitsbestimmungen entsprechen dem modernsten Standard. Das ist uns beim Familienurlaub wichtig. Während unseres Ausflugs sehen wir auch andere Katamarane, die vielleicht nicht durch einen TÜV kommen würden und zudem auch völlig überladen sind. Besonders angenehm ist für unsere Familie, dass wir reichlich Platz haben und ganz zauberhafte Crewmitglieder. Getränke und Snacks werden durchgängig gereicht. Lecker ist das frisch zubereitete Grillbuffet.
Die Badestopps an den unbewohnten Inseln sind der Hit für die Kinder. Unterwegs beim Segeln gibt es sogar Live-Musik, was die schon gute Stimmung noch weiter unterstützt. Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, kann sein Hotel an Land gegen ein schwimmendes eintauschen. Die Katamarane können von Familien (bis zu acht Personen) privat gemietet werden. Bis zu einer Woche geht es über den Indischen Ozean, wer mag kann tauchen. Verpflegung und Crew inklusive.
Entspannt in den eigenen vier Wänden
Als wir den Familienurlaub planten, waren wir komplett baff, als wir uns die Ferienwohnungen und Häuser angeschaut haben. Ich glaubte an einen Fehler bei der Anzeige der Preise. Für 30 Euro pro Nacht gab es eine riesige Auswahl an Familienunterkünften ohne Pool, für 50 Euro gab es diesen mit dazu. Etwas Vergleichbares in Europa zu finden, gestaltet sich für die Sonnendestinationen als schwierig. Wir haben uns für die Poolvarianten entschieden und die ganze Familie war gespannt, ob unsere Urlaubsunterkünfte in der Realität den Bildern und Beschreibungen standhalten würden. Vor Ort werden unsere Erwartungen noch übertroffen. In Grand Baie entscheiden wir uns für ein Reihenhaus. Wachpersonal am Eingang der Wohnanlage, eigener Parkplatz und der Pool direkt vor der Terrasse. Auf drei Etagen gibt es drei Schlafzimmer, drei Bäder, zwei Balkone, voll ausgestattete Küche und Wohnzimmer. Klimaanlage und WLAN inklusive. Zum Einkaufszentrum fahren wir drei Minuten.

Die Auswahl an traumhaften Stränden mit warmen türkisfarbenen Wasser im Umkreis von 20 Minuten ist riesig. Unser erklärter Liebling wird Mont Choisy: tolle familiäre Atmosphäre und kein Mangel an Schatten spendenden Bäumen. Die Küche bleibt tagsüber kalt, weil das Angebot der Foodtrucks unschlagbar ist: Die Betreiber bringen die Speisekarten direkt zum Strandlaken, nehmen die Bestellung auf und kurz darauf genießt man das leckere Essen. Die Preise bewegen sich zwischen drei und fünf Euro pro Gericht. Die Kinder teilen sich meistens eine Portion, da diese sehr großzügig bemessen ist. Im Südwesten der Insel entscheiden wir uns für eine Ferienwohnung in Flic en Flac. Hier genau das gleiche Spiel: alles Bestens! Zum Strand und Supermarkt laufen wir lediglich fünf Minuten. Wenn die Kinder gleich nach dem Frühstück auf der Terrasse ins erfrischende Nass wollen, springen sie einfach in den Pool, der genau vor unserer Nase liegt.
Fazit unseres Mauritius-Urlaubs ist: Eine absolut geeignete Destination für eine Familienreise. Die Flüge sind zwar teurer als zu europäischen Zielen, rechnet man aber die übrigen Kosten zusammen, ist es durchaus günstiger für die Reisekasse. Eltern mit Kindern sind überall herzlich willkommen, es ist einfach, sich mit dem Mietwagen fortzubewegen, und Sicherheitsbedenken gibt es keine.