Zelten im Garten ist für Kinder ein tolles Erlebnis.© Foto: Getty Images
Zelten im Garten ist für Kinder ein tolles Erlebnis.

"Papa, hörst du auch dieses Rascheln?“ Deniz sitzt plötzlich kerzengerade im Zelt und schaut sich vorsichtig nach allen Seiten um. So eine Nacht in der Wildnis kann natürlich schon ganz schön aufregend sein. Gut, das mit der Wildnis ist ein weitläufiger Begriff, denn in Wirklichkeit schlafen wir alle in einem Zelt mitten auf dem heimischen Rasen. Aber lauscht man den nächtlichen Geräuschen, könnte man sich tatsächlich im Urwald wähnen.

Kurzurlaub im eigenen Garten

Die Idee für ein Zeltabenteuer im Garten kam ganz spontan, als wir bei einem Besuch in einem Kaufhaus durch die Camping-Abteilung liefen. Ein geeignetes Zelt, das wussten wir, könnten wir von unseren Nachbarn borgen, die schon geübter Camper waren.  Das war schon die halbe Miete, um die eigenen vier Wände und das Kinderzimmer für eine Nacht gegen eine Freiluft-Bleibe einzutauschen. Alles andere wie Isomatten und Lammfelle als Schutz vor der Bodenkälte, Schlafsäcke, Decken und Mückenschutz hatten wir selbst, so dass dem Miniurlaub vor der eigenen Haustür so gut wie nichts mehr im Wege stand.

Stockbrot grillen

Der Sommer meinte es dieses Jahr gut, denn die Tage waren sonnig und warm und auch die Nachtluft war angenehm lau, also wurde kurzentschlossen das kommende Wochenende für den spontanen Campingausflug festgelegt. Die Vorfreude und Aufregung bei den Jungs war kaum zu bremsen.  Schon die Vorbereitungen waren ein echtes Abenteuer, denn als erstes stand ein Ausflug in den Wald auf der Tagesordnung, um geeignete Stöcke zum Stockbrot grillen zu finden. Im Anschluss  galt es, genug Würstchen beim Metzger für die hungrige Meute zu erbeuten und den Teig für das Brot vorzubereiten.

Das Zelt, unsere kuschlige Höhle

Jetzt wartete nur noch die größte Herausforderung  auf alle – der Aufbau des Zeltes. Doch dank der ausführlichen Einweisung durch den Nachbarn und dem perfekten Teamwork ließ sich das geräumige Zelt kinderleicht aufstellen und konnte sofort mit allerlei Kissen, Decken, Schmusetieren und Schlafsäcken ausgestattet werden. "Eine richtig kuschelige Höhle", freute sich Deniz, der ebenfalls beim Zeltaufbau geholfen hatte, nicht ohne Stolz. 

Gitarrenklänge am Lagerfeuer

Richtig gemütlich wurde es bei Einbruch der Dämmerung, als unser kleines Lagerfeuer, das wir, um den Rasen zu schonen, in einem Kugelgrill entfachten, zu knistern und zu flackern begann. Alle freuten sich schon auf leckere gegrillte Würstchen und frisch gebackenes Stockbrot und zum Nachtisch durften alle ihre Marshmallows ganz im Stil der Peanuts verträumt in die Glut halten. Wenn man den Kindern glauben darf, war das mit Abstand das Beste, das sie je gegessen hatten, und unter freiem Himmel schmeckte alles natürlich doppelt  gut. Die perfekte Lagerfeuerromantik kehrte ein, als alle zusammen in Begleitung von Papas Gitarre ein paar Lieder zum Besten gaben.

Mit Taschenlampen durch die Nacht

Nach dem Essen war eine kleine Nachtwanderung geplant, und so gingen wir alle mit Taschenlampen bewaffnet auf Erkundungstour durch die Naschbarschaft. Bereits im Vorfeld hatten wir kleine Rätsel und Aufgaben auf der Strecke hinterlegt, die gemeinsam zu lösen waren, um den Spannungsfaktor noch ein wenig zu erhöhen. Eine nächtliche Schnitzeljagd – das hatten die Jungs noch nie erlebt. Als zu später Stunde die Äuglein langsam vor Müdigkeit zuzufallen drohten, krabbelten alle schnell in Ihre Schlafsäcke und kuschelten sich aneinander. Deniz zauberte mit der Taschenlampe noch lustige Schattenfiguren an die Zeltwand, während alle anderen der Gute-Nacht-Geschichte lauschten. Nur ab und an wurde diese vom Schrei eines Käuzchens oder dem Rascheln des Windes und dem Zirpen des Grillen unterbrochen, so dass die Kids immer wieder gespannt den Atem anhielten.  Eine Nacht in freier Natur ist eben ein echtes Abenteuer!

Kleine Checkliste fürs Zelten im Garten:

  • Organisiere ein wasserfestes Zelt in der geeigneten Größe. Für eine Nacht im Garten muss das Zelt nicht besonders groß sein, es sollten alle genügen Platz haben, um gemütlich schlafen zu können.
  • Eine isolierende Unterlage ist sehr wichtig, da es nachts generell frischer wird und die Kälte von Boden sonst schnell zu Auskühlung führt. Hierzu eignen sich Isomatten, Lammfelle oder auch Luftmatratzen.
  • Jeder braucht einen passenden Schlafsack, der für die Temperatur angemessen ist.
  • Insbesondere wenn du kein Moskitonetz über dem Zelt hast, empfiehlt es sich, Mückenschutzmittel aufzutragen.
  • Ein paar Taschenlampen für Nachtwanderungen, Schattenspiele aber auch für diejenigen, die sich nachts den Weg zur Toilette suchen müssen, sind ein Muss.
  • Kuscheltiere, Knabbereien, Geschichtenbücher oder Spiele machen das Zeltabenteuer komplett.
  • Das praktische am Zelten im Garten ist:  Hat man etwas wichtiges vergessen, holt man es einfach. 
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