
Laue Sommerabende muss man zelebrieren! Und am besten geht das mit einem Lagerfeuer. Wenn es langsam dunkel und vielleicht ein wenig kühler wird, könnt ihr das Feuer anzünden und nach Lust und Laune vielleicht sogar Stockbrot, Marshmallows und Popcorn machen. Jede Wette, dass eure Kinder dieses kleine Freiluftabenteuer lieben werden! Je nach Alter könnt ihr eure Kids auch schon in die Vorbereitung miteinbeziehen: Stöcke sammeln, Stockbrotteig kneten ... Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude!
Worauf ihr bei einem Lagerfeuer mit Kindern unbedingt achten solltet
- Sogenannte Wärme- und Gemütlichkeitsfeuer sind im eigenen Garten grundsätzlich erlaubt, wenn dabei ein Grill, eine Feuerschale oder ein Feuerkorb bis zu einem Durchmesser von einem Meter verwendet wird. Die Feuerstelle muss begrenzt sein, sprich: Ihr dürft nicht einfach ein paar Bretter auf dem Rasen anzünden.
- Nehmt am besten trockenes Holz, damit nicht so viel Rauch entsteht. Ansonsten gibt es oft Ärger mit den Nachbarn.
- Gartenabfälle dürfen grundsätzlich nicht verbrannt werden.
- Lagerfeuer in der freien Natur sind in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich geregelt. Fragt bei einem solchen Vorhaben immer vorab bei der Gemeinde- oder Stadtverwaltung nach. Oft sind Feuer im Freien nicht erlaubt oder an strenge Regeln geknüpft.
- Stellt immer einen Eimer Wasser zum Löschen bereit.
- Nach dem Lagerfeuer solltet ihr die Restglut vollständig mit Sand bedecken und sicherstellen, dass nichts mehr brennt.
- Feuer und Flammen sind immer faszinierend für Kinder. Gerade kleine Kinder, die die Gefahr noch nicht richtig einschätzen können, müssen immer unter Aufsicht stehen. Ansonsten drohe schlimme Verbrennungen.
Feuer machen: So geht's!
Damit euer Lagerfeuer so richtig gut brennt, solltet ihr es in einer bestimmten Art aufschichten. Wie genau das funktioniert, zeigen wir euch hier Schritt für Schritt:
- Glühpunkt: Legt euch dort, wo ihr Feuer machen wollt, Anmachholz zurecht: ein Bündel Reisig, so dünn wie Streichhölzer, und eines mit doppelt so dicken Zweigen, dann Zweige so dick wie ein kleiner Finger, der Daumen, zwei Daumen und schließlich wie euer Handgelenk. Das müssen trockene Zweige sein, die ganz leicht brechen. Jedes Feuer beginnt mit einem Glühpunkt, einem Funken oder einer kleinen Flamme.
- Zunder: Sobald ihr ein Stückchen glühende verkohlte Baumwolle oder Holz habt, könnt ihr darauf leicht entzündlichen Zunder wie trockenes Stroh, Watte vom Rohrkolben oder ein verlassenes Vogelnest legen. Blast nun, bis der Zunder entflammt.
- Dünne Zweige: Jetzt geht es darum, aus der ersten kräftigen Flamme ein stabiles Feuer zu machen. Dafür braucht ihr die Zweige in sieben verschiedenen Stärken (wie in Schritt 1 beschrieben). Greift sie mit einer Hand und legt sie auf das Feuer. Tut dasselbe mit dem zweiten Bündel Zweige. Legt das zweite Bündel kreuzweise auf das erste, damit es Abstand hat und die Luft gut zirkulieren kann.
- Anmachholz: Legt jetzt das daumendicke und das doppelt so dicke Anmachholz kreuzweise auf das Bündel. Alles auf einmal, also nicht Hölzchen für Hölzchen. Stapelt es richtig schön auf, damit viel Sauerstoff drankommt. Schließlich legt ihr armdicke Zweige darauf, auch wieder kreuzweise, sodass es etwa wie ein Hashtag aussieht.
- Scheite: Das Feuer ist erst stabil, wenn die armdicken Zweige richtig brennen und eine gute Grundlage glühender Kohlen da ist. Dann könnt ihr dicke Scheite auflegen.
Essen am Lagerfeuer mit Kindern: 6 leckere Rezept-Ideen
1. Stockbrot
Stockbrot-Teig ist leicht herzustellen. Denkt nur dran, dass er durch die Hefe immer noch ein wenig Zeit zum Gehen benötigt. Das folgende Rezept reicht für ca. acht bis zehn Stockbrote und muss ungefähr eine halbe Stunde ruhen.
- 400 g Mehl
- 1 Päckchen Trockenhefe
- 300 ml Wasser
- 1 Prise Salz
- 1 Prise Zucker
Wenn ihr es eilig habt, könnt ihr auch einfach fertigen Pizzateig nehmen. Weitere Tipps, z. B. welche Stöcke sich für Stockbrot eigenen, haben wir im folgenden Artikel für euch zusammengefasst >>>
2. Popcorn
Auch Popcorn könnt ihr über offenem Feuer zubereiten: Zwei Metallsiebe mit Eisendraht an einen langen Zweig binden (eins obendrauf und eins untendrunter, sodass sich eine Kugelform ergibt). Maiskörner hineingeben und ins Feuer halten, bis die Körner aufpoppen. Mit Butter und Zucker oder Salz mischen.
3. Kartoffeln aus der Glut
Kartoffeln einzeln in Alufolie wickeln und ins Feuer legen. Darauf achten, dass sie nicht im heißesten Teil des Feuers liegen, sonst verkohlen sie. Nach ca. 20 Minuten (ganz dicke Knollen brauchen länger) herausholen. Mit Schmand, Mayo oder Käse essen.
4. Schoko-Bananen
Ungeschälte Bananen aufschneiden. Die Öffnung mit Marshmallows und Schokostückchen füllen. Bananen einzeln in Alufolie wickeln und ins Feuer legen.
5. Geröstete Maiskolben
Auch Maiskolben sind bei Kindern durch ihren süßen Geschmack sehr beliebt. Und am Lagerfeuer sind sie wirklich ruck, zuck fertig. Die frischen Maiskolben aus der Gemüseabteilung kocht ihr am besten vorab für ca. 30 Minuten mit etwas Zucker (nicht mit Salz – das macht die Körner hart!). Es gibt aber auch schon vorgegarte Kolben. Nach dem Abkühlen könnt ihr sie auf lange Spieße stecken und über der Glut knusprig rösten. Anschließend vom Spieß nehmen, in die Seiten jeweils eine kleine Gabel stecken, mit Butter bestreichen und ggf. ein wenig salzen. So lassen sie sich einfach abknuspern.
6. Marshmallows
Marshmallows sind Klassiker am Lagerfeuer. Nehmt am besten die ganz großen – je kleiner sie sind, desto schneller leichter verbrennen sie. Spießt sie auf einen Stock, wendet sie über der Glut und zieht sie – nach dem Abkühlen – ab. Achtung: Kleine Kinder können sich an Marshmallows leicht verschlucken und sogar daran ersticken, wie wir euch im folgenden Artikel erklären >>>
Lieder fürs Lagerfeuer mit Kindern
Zum Lagerfeuer gehören natürlich nicht nur Stockbrot und Marshmallows, sondern auch ein paar Lieder, die ihr gemeinsam singen könnt.
Ältere Kinder stehen auf Klassiker mit eingängigen Refrains, die man gut mitsingen kann. Dazu gehören zum Beispiel "Wonderwall" von Oasis, "Take me home, country roads" von John Denver, "Nothing else matters" von Metallica, "Let it be" von "The Beatles", "Lemon Tree" von Fools Garden oder "Imagine" von John Lennon.
Auch bei kleineren Kindern sind Lieder willkommen, die sie bereits kennen und schon oft gesungen haben. Dann fällt das Mitsingen leichter. Wie wäre es zum Beispiel mit den folgenden Liedern: "The wheels on the bus", "If you're happy and you know it", "Die Affen rasen durch den Wald", "Auf der Mauer, auf der Lauer" oder "Old Mac Donald had a farm".
Letztlich kommt es auch darauf an, welche Lieder eure Kinder gerade gerne hören. Wenn also der Titelsong von "Frozen" bei euren Kindern total angesagt ist, wird er auch am Lagerfeuer für ordentlich Stimmung sorgen.
Autorinnen: Petra Heimann, Jana Kalla