Outdoor-Erlebnis

Zelten im Garten mit Kindern: Alles, was ihr wissen solltet!

Eine Nacht im Zelt zu verbringen, ist für Kinder ein tolles Erlebnis. Und dafür müssen Familien nicht extra einen Kurzurlaub planen. Auch im Garten lassen sich allerlei Abenteuer erleben.

Familie baut ein Zelt im Garten auf.© Getty Images/portishead1
Zelten im Garten ist für Kinder ein tolles Erlebnis.

"Papa, hörst du auch dieses Rascheln?“ Max sitzt plötzlich kerzengerade im Zelt und schaut sich vorsichtig nach allen Seiten um. So eine Nacht in der Wildnis kann natürlich schon ganz schön aufregend sein. Gut, das mit der Wildnis ist ein etwas übertriebener Begriff, denn in Wirklichkeit schlafen wir alle in einem Zelt mitten auf dem heimischen Rasen. Aber lauscht man den nächtlichen Geräuschen, könnte man sich tatsächlich im Urwald wähnen.

Kurzurlaub im eigenen Garten

Die Idee für ein Zeltabenteuer im Garten kam ganz spontan, als wir bei einem Besuch in einem Kaufhaus durch die Camping-Abteilung liefen. Ein geeignetes Zelt, das wussten wir, könnten wir von unseren Nachbarn ausleihen, die schon geübte Camper waren. Das war schon die halbe Miete, um die eigenen vier Wände und das Kinderzimmer für eine Nacht gegen eine Freiluft-Bleibe einzutauschen. Alles andere wie Isomatten und Lammfelle als Schutz vor der Bodenkälte, Schlafsäcke, Decken und Mückenschutz hatten wir selbst, sodass dem Miniurlaub vor der eigenen Haustür so gut wie nichts mehr im Wege stand.

Stockbrot grillen

Der Sommer meinte es dieses Jahr gut, denn die Tage waren sonnig und warm und auch die Nachtluft war angenehm lau, also wurde kurzentschlossen das kommende Wochenende für den spontanen Campingausflug festgelegt. Die Vorfreude und Aufregung bei den Kindern war kaum zu bremsen. Schon die Vorbereitungen waren ein echtes Abenteuer, denn als Erstes stand ein Ausflug in den Wald auf der Tagesordnung, um geeignete Stöcke zum Stockbrot grillen zu finden. Im Anschluss galt es, genug Grillgut für die hungrige Meute zu erbeuten und den Teig für das Brot vorzubereiten.

Das Zelt im Garten, unsere kuschlige Höhle

Jetzt wartete nur noch die größte Herausforderung  auf alle – der Aufbau des Zeltes. Doch dank der ausführlichen Einweisung durch den Nachbarn und dem perfekten Teamwork ließ sich das geräumige Zelt kinderleicht aufstellen und konnte sofort mit allerlei Kissen, Decken, Schmusetieren und Schlafsäcken ausgestattet werden. "Eine richtig kuschelige Höhle", freute sich Max, der ebenfalls beim Zeltaufbau geholfen hatte, nicht ohne Stolz. 

Gitarrenklänge am Lagerfeuer

Richtig gemütlich wurde es bei Einbruch der Dämmerung, als unser kleines Lagerfeuer, das wir, um den Rasen zu schonen, in einem Kugelgrill entfachten, zu knistern und zu flackern begann. Alle freuten sich schon auf leckere gegrillte Würstchen und frisch gebackenes Stockbrot, und zum Nachtisch durften alle ihre Marshmallows ganz im Stil der Peanuts verträumt in die Glut halten. Wenn man den Kindern glauben darf, war das mit Abstand das Beste, das sie je gegessen hatten, und unter freiem Himmel schmeckte alles natürlich doppelt gut. Die perfekte Lagerfeuerromantik kehrte ein, als alle zusammen in Begleitung von Papas Gitarre ein paar Lieder zum Besten gaben.

Kostenlos in fremden Gärten zelten

Kennt ihr "Couchsurfing"? So etwas Ähnliches gibt es inzwischen auch fürs Zelten. Menschen stellen dafür ihren Garten kostenlos für eine Nacht zur Verfügung. Ein Portal ist beispielsweise "1NiteTent". Hier könnt ihr entweder euren Garten zur Verfügung stellen, oder selbst nach Orten suchen, an denen ihr eine Nacht kostenlos zelten könnt. Es gibt auch Apps, die helfen, diese sind allerdings eher für Camper, Wohnmobile oder Wohnwagen gedacht. Da gibt es zum Beispiel diese:

Taschenlampen für die Nachtwanderung

Nach dem Essen war eine kleine Nachtwanderung geplant, und so gingen wir alle mit Taschenlampen bewaffnet auf Erkundungstour durch die Naschbarschaft. Bereits im Vorfeld hatten wir kleine Rätsel und Aufgaben auf der Strecke hinterlegt, die gemeinsam zu lösen waren, um den Spannungsfaktor noch ein wenig zu erhöhen. Eine nächtliche Schnitzeljagd – das hatten unsere Kinder noch nie erlebt – und sie wurde ein voller Erfolg. 

Als zu später Stunde die Äuglein langsam vor Müdigkeit zuzufallen drohten, krabbelten alle schnell in ihre Schlafsäcke und kuschelten sich aneinander. Max zauberte mit der Taschenlampe noch lustige Schattenfiguren an die Zeltwand, während alle anderen der Gute-Nacht-Geschichte lauschten. Nur ab und an wurde diese vom Schrei eines Käuzchens oder dem Rascheln des Windes und dem Zirpen des Grillen unterbrochen, sodass die Kids immer wieder gespannt den Atem anhielten. Eine Nacht in freier Natur ist eben ein echtes Abenteuer!

Was braucht man, um mit Kindern im Garten zu zelten?

  • Organisiert ein wasserfestes Zelt (meistens haben diese zwei Schichten, zum Beispiel ein Moskitonetz innen und eine Plane außen) in der geeigneten Größe. Für eine Nacht im Garten muss das Zelt nicht besonders groß sein, es sollten alle genügend Platz haben, um gemütlich schlafen zu können.
  • Eine isolierende Unterlage ist sehr wichtig, da es nachts generell frischer wird und die Kälte von Boden sonst schnell zu Auskühlung führt. Hierzu eignen sich Isomatten, selbst aufblasbare Matten, Lammfelle oder auch Luftmatratzen.
  • Jeder braucht einen passenden Schlafsack, der für die Temperatur angemessen ist.
  • Insbesondere wenn ihr kein Moskitonetz über dem Zelt habt, empfiehlt es sich, Mückenschutzmittel aufzutragen.
  • Ein paar Taschenlampen für Nachtwanderungen, Schattenspiele, aber auch für diejenigen, die sich nachts den Weg zur Toilette suchen müssen, sind ein Muss.
  • Kuscheltiere, Knabbereien, Geschichtenbücher oder Spiele machen das Zeltabenteuer komplett.
  • Das praktische am Zelten im Garten ist: Hat man etwas Wichtiges vergessen, holt man es einfach noch aus dem Haus. 

Ist Zelten im eigenen Garten erlaubt? 

Auf dem eigenen Grundstück zu zelten, ist grundsätzlich kein Problem. Das gilt auch für gemietete Gärten mit alleinigem Nutzungsrecht. Bei einem Gemeinschaftsgarten müsst ihr euch vorab die Erlaubnis des Vermieters einholen und dann im besten Fall auch noch einmal mit den anderen Mietern Rücksprache halten.