
Wahrscheinlich sind sich die meisten Mamas und Papas in Sachen Brotdose einig: Lecker, gesund und sättigend sollte ihr Inhalt sein. Und im Idealfall den Geschmack des Kindes treffen, um zu vermeiden, dass am Nachmittag alles unangerührt retourniert wird. Und trotzdem: Über Brotdosen können Eltern diskutieren, als ob sie der ultimative Messwert gelungener Erziehung wären. Mit Naschi oder ohne. Auf Vollkorn oder Weißtoast. Ja, darüber können sich die Gemüter im Elternchat der Kita-Gruppe oder in den Kommentarspalten auf Social Media erhitzen. Das musste auch eine vierfache Jungsmama jüngst unter einem ihrer Postings auf Instagram erleben. Da ging es allerdings nicht primär um den Inhalt der Box, sondern vor allem um den Empfänger.
"Ich glaube, in dem Alter ist es gesund, sich seine Dose selbst zu richten."
"Und sich dann wundern, wenn der 15-Jährige noch mit 30 zu Hause wohnt und Mami immer noch seine Wäsche macht. Und keine Beziehung eine Zukunft hat, weil keine Frau Bock hat Mami Nr. 2 zu sein 🤣"
"Erziehe deine Kinder zur Selbstständigkeit!"
..hieß es da unter diesem Reel auf dem Instagram-Account von @the.rahalz.
Wenn Mama ihrem Teenie noch die Brotdose macht ...
Die vierfache Mutter und Lehrerin betreibt Social-Media-Kanäle, auf denen sie regelmäßig die Brotdosen für ihre Jungs ablichtet: Auf Instagram erreicht sie damit fast 7.000 Menschen. Auf TikTok sogar über 82.000. Doch – wenig verwunderlich – nicht alle Kommentare unter ihren Postings sind freundlich oder wohlwollend. Es gibt auch immer wieder Kritik. In diesem Fall ging es ausnahmsweise mal nicht um den Inhalt der Box. Sondern um das Alter ihres Sohnes, für den die Brotdose bestimmt war. Ein 15-jähriger Teenager solle laut einiger Kommentare doch bitte seine Brotzeit alleine vorbereiten. Alles andere würde Kinder nur unnötig verwöhnen und Unselbständigkeit vorprogrammieren.
Viel Beifall für die Teenie-Brotdose
Doch viele Stimmen halten auch dagegen und supporten Familie Rahalz. Eine kommentierende Mama schreibt, dass sie ihrer 15-jährigen Tochter auch immer noch die Brotdose vorbereite. "Als ich sie vor einiger Zeit aus Spaß fragte, ob sie sich nicht auch allein ihre Brote schmieren kann, antwortete sie: 'Das ist doch unser Ritual. Du machst mir mein Frühstück und ich meinen Kindern später ihres.'
Wir hinterlassen Spuren. Mit einer simplen Brotdose."
Einige weisen in den Kommentaren auch darauf hin, dass sie sich selbst damals in ihrer Schulzeit über eine solch liebevoll gestaltete Brotzeit gefreut hätten. "Wie lieb von dir! Ich habe mit 12 schon keine Brotdose mehr mitbekommen 😢 und dann einfach in der Schule nie etwas gegessen. Im Unterricht haben alle meinen knurrenden Magen gehört", berichtet eine Instagram-Nutzerin. Eine weitere Mutter ergänzt: "Gerade in der schweren Teenie-Phase denkt man oft an das 'Früher' zurück. Erwachsen werden wir alle früh genug . Ein bisschen Liebe und Fürsorge schadet niemandem."
"Ein essbares Hab-dich-lieb😍❤️👏", nennt es eine Mami wertschätzend.
Einige Eltern sprechen auch den Punkt an, dass Teenies in dem Alter immer häufiger gar keine Brotdose mehr haben wollen und sich lieber mit Fast Food oder Snacks vollstopfen. Wie toll ist es da, wenn eine gesunde Box den Hunger stillt – statt Chips und Cola. "Meine Kinder sind 15 und 17 Jahre alt. Sie bekommen jeden Tag so eine Dose mit. Bei der Vielfalt kommen sie nicht auf die Idee ihr Taschengeld für irgendwas am Kiosk vor der Schule zu holen", schreibt eine Mama.
Nun würde uns interessieren: Wie seht ihr das Thema? Denn klar ist: Ein Richtig oder Falsch gibt es bei dem Thema natürlich wie bei so vielen anderen nicht.
