Wusstest du schon ...?

Schellack in Schokobons und anderen Süßigkeiten (Ja, der aus dem Nagellack!)

Er überzieht Süßigkeiten, wie unsere geliebten Schokobons, mit Glanz. Steckt aber gleichzeitig in Nagellack, Haarspray, sogar in Zigaretten und auf Möbeln: Schellack! Sein Ursprung lässt nicht nur Vegetarier und Veganer erschauern. 

Shellack in Schokobons© privat
Schokobons glänzen dank Schellack. Igitt oder egal?

Schellack kenne ich tatsächlich eigentlich nur aus dem Nagelstudio. Wenn die Farbe mal ein paar Tage länger halten sollte, habe ich mich für die robustere Lackform entschieden. Und wurde nicht enttäuscht. Aber dass die Substanz auch in Süßigkeiten, wie zum Beispiel in Schokobons steckt, das habe ich erst vor Kurzem gelernt – in diesem Instagram-Post – und mich ehrlicherweise etwas geekelt:

Was genau ist Schellack überhaupt?

Als ich dann anfing zu recherchieren, was genau Schellack eigentlich ist und vor allem, woraus er produziert wird, wurde es nicht gerade appetitlicher: Shellack ist ein natürliches Harz. Es dient der Industrie als Glanz-, Überzug- und Bindemittel. So weit, so gut. Nun aber: Gewonnen wird es aus dem Sekret weiblicher Lackschildläuse! Sie leben in riesigen Kolonien auf asiatischen Bäumen, an denen sie saugen.

Zum Schutz ihrer Eier sondern die weiblichen Läuse ein Sekret ab, das die Äste bis zu einem Zentimeter dick umkrustet. Zweimal jährlich werden die Äste geerntet und der Brutlack abgekratzt. Der darin enthaltene rote Farbstoff (Laccainsäure) wird mit verdünnten Laugen ausgewaschen und anschließend das Wachs mit Hypochlorit und Aktivkohle gebleicht. Für ein Kilo Schellack benötigt man 300.000 Läuse.

So ist es auf der Website des Deutschen Zusatzstoffmuseums nachzulesen. Na, wer hat jetzt noch Lust auf Schoki? Tatsächlich steckt Schellack in nicht wenigen Süßigkeiten, auf der Zutatenliste auch als E904 gekennzeichnet. Aber auch der Glanz auf Äpfeln, Orangen oder Zitronen kommt oftmals davon.

Ist Schellack denn giftig?

Dass die Süßigkeiten-Industrie, ja die Lebensmittel-Industrie als solche, nicht gerade dafür bekannt ist, immer nur die gesündesten und reinsten Lebensmittel herzustellen, ist wohl jedem klar. Tatsächlich ist der Konsum von Schellack aber vollkommen unbedenklich und ungiftig. Trotzdem lässt der Gedanke mich nicht los: eine Nagellack-Substanz auf meinen Naschis!? Daran werde ich nun wohl immer denken müssen, wenn ich die kleinen Drops weglutsche ... oder eben nicht mehr.

Auch in diesen (bekannten) Süßigkeiten steckt Schellack:

  • Trolli – Saure Glühwürmchen

  • Mentos

  • M&Ms

... aber sogar im Obstgarten und in der Müller Milch steckt Schellack drin. Hättest du es gewusst? 

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