
Was ist frühkindlicher Autismus?
Der Begriff frühkindlicher Autismus kann verwirrend sein. Denn: Diese Form von Autismus ist unabhängig vom Lebensalter. Sie wird aber bereits im Kleinkindalter festgestellt, zwischen 18 Monaten und drei Jahren, und ist in der Regel genetisch bedingt. Laut dem Hamburger Autismus Institut wird sie durch Störungen der sozialen Interaktion, der Kommunikation und Sprache sowie der Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten gekennzeichnet. Häufig weisen diese Kinder eine Intelligenzminderung auf – in 70 Prozent der Fälle auch eine geistige Behinderung. Jungen sind deutlich häufiger von autistischen Störungen betroffen, zwei bis dreimal mehr als Mädchen. Auch wenn die Anzahl von Menschen mit autistischen Störungen in den letzten Jahren gestiegen ist (wohl durch bessere Diagnostik), ist sie immer noch relativ gering. Neuen Studien zur Häufigkeit von Autismus-Spektrum-Störungen zufolge liegt die Prävalenz dieser bei 0,9 Prozent und bei frühkindlichem Autismus bei 0,3 Prozent. (Quelle: Oberberg Kliniken)
Kinderarzt nennt in diesem Video zehn typische Anzeichen für frühkindlichen Autismus:
- häufiges Im-Kreis-Drehen
- das Flattern der Hände
- das Drehen von Objekten
- spätes Erreichen der "Meilensteine", besonders der Sprache
- "Sensation Seeking", also neue Erfahrungen machen und dabei Risiken auf sich nehmen
- das Zeigen auf Dinge, statt zu sagen bzw. zu benennen, was sie wollen/brauchen ...
- eine niedrige Schmerzgrenze
- Die Kinder antworten häufig nicht auf ihren Namen und vermeiden dabei auch den direkten Blickkontakt.
- Sie habe eine intensive Bindung zu einzelnen Gegenständen und mögen keine Veränderung in der Routine.
- Sie sind häufig Picky Eater, also sehr wählerisch beim Essen.
Wichtig: Dr. Aaron Pfisterer ergänzt, dass Eltern sich bitte nicht verrückt machen sollten, wenn sie einzelne oder sogar mehrere dieser Anzeichen bei ihrem Kind feststellen. Eine Diagnose kann selbstverständlich nur der Kinderarzt im Rahmen einer genauen Untersuchung geben.