
Wie sagt man so schön? Eltern wachsen mit ihren Kindern. Mit jeder Entwicklungsphase, die ein Kind durchläuft, lernen auch die Erwachsenen etwas dazu. Kein Wunder, dass Mama und Papa im Rückblick oftmals einiges anders machen würden. Hinterher ist man schließlich immer schlauer …
Eltern-Coach Christel von "survivingtothriving"geht es da genauso. Bei Instagram veröffentlichte die zweifache Mutter ganz offen und ehrlich die Fehler im Umgang mit ihren beiden Söhnen, die sie rückblickend am meisten bereut. "Ich gestehe meine Fehler ein", erklärt sie. "Ich habe einen langen Weg hinter mir, auf dem ich gelernt habe, meine Emotionen zu regulieren. Und ich habe auch meinen Kindern viel darüber beigebracht. Aber ich habe alle möglichen Entscheidungen getroffen, die den Fortschritt wirklich verlangsamt haben."
Damit spricht sie vielen Eltern aus der Seele. Schließlich sind gerade Wutanfälle und hochkochende Emotionen ein Thema, das viele Eltern an ihre Grenzen treibt und vor viele Fragen stellt.
Häufige Fehler im Umgang mit kindlichen Emotionen
Christels Post wurde sicherlich nicht ohne Grund von vielen tausend Eltern gelesen, geliked und kommentiert. Durch ihr offenes Bekenntnis gibt sie vielen anderen das Gefühl, mit ihren Sorgen und Problemen nicht allein zu sein. Und sie gibt anderen Eltern die Chance, aus ihren Fehlern zu lernen.
Hier sind 9 Fehler im Umgang mit den Gefühlen ihrer Kinder, die Christel heute nicht mehr machen würde:
- Ich dachte, reguliert zu sein bedeutet, dass man keine Emotionen zeigt, also habe ich die Emotionen meines Kindes unterdrückt, vor allem wenn es um unwichtige Dinge ging.
- Ich habe direkt darauf eingegriffen, um meine Kinder zu korrigieren, anstatt ihnen Zeit zu geben, ihre Gefühle zu verstehen.
- Ich habe mich oftmals so verhalten, dass meine Kinder sich für bestimmte Gefühle schuldig fühlten oder sich dafür schämten. Nicht mit Absicht, aber so ist es passiert.
- Ich dachte, wenn ich den Wutanfall ignoriere, verschwindet er. Doch das machte alles oft noch viel schlimmer.
- Ich versuchte oft, meine Kinder zu korrigieren, anstatt sie zu verstehen, und das machte ihre Emotionen intensiver, weil sie sich nicht verstanden fühlten.
- Ich habe unrealistisch hohe Erwartungen gesetzt und dachte, dass meine Kinder perfekt in der Regulierung sein müssten.
- Ich habe versucht, meinen Kindern Vorschriften zu machen, mit wenig bis gar keiner Erklärung.
- Ich habe nie mit ihnen über Emotionen gesprochen, wenn sie ruhig waren.
- Meine Kinder dachten, ihre Emotionen seien falsch, weil wir oft unangemessen darauf reagiert haben.
Was sie heute besser machen würde:
- Ich würde ihre emotionalen Ausbrüche nicht mehr unterdrücken – egal wie albern ich sie finde.
- Ich würde schneller lernen, meine eigenen Gefühle zu regulieren, um meinen Kindern Stabilität zu geben.
- Ich würde meinen Kindern nicht mehr das Gefühl geben, dass sich sich für ihre Emotionen schämen und schuldig fühlen müssen.
- Ich würde mich öfter zu ihnen setzen, wenn sie schwierige Emotionen durchmachen.
- Ich würde richtig zuhören, um Probleme zu verstehen und an der Wurzel zu packen.
- Ich würde daran denken, dass Kinder Struktur und Wiederholung brauchen, um ihre Gefühle zu verstehen, und wäre geduldig und verlässlich.
- Ich würde dafür sorgen, dass wir mehr offene Gespräche über Gefühle führen würden, um ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, mit ihren Emotionen umzugehen.
- Ich würde ihnen in ruhigen Momenten beibringen, wie man Gefühle reguliert, und nicht erst dann, wenn sie aufgebracht sind.
- Ich würde meinen Kindern den Unterschied zwischen Emotionen und Reaktionen erklären.