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Wespen- und Bienenstich bei Kindern
Wespen und Bienen interessieren sich eigentlich nicht für uns Menschen, dafür aber sehr für unser Essen. Bienen sind in der Regel nicht aggressiv und stechen nur zur Verteidigung. Wespen hingegen gehen auch aktiv zum Angriff über, um an Nahrung zu kommen.
Wie schützt man sich am besten?
Speisen und Getränke beim Essen unter freiem Himmel abdecken, Kinder aus Strohhalmbechern trinken lassen. Essensreste auf Kleidern, an Händen und im Gesicht immer sofort entfernen. Nicht nach Wespen schlagen oder sie anpusten – das macht sie erst recht angriffslustig.
Woran erkennt man einen Wespen- oder Bienenstich?
Beide Stiche sind schmerzhaft, die Einstichstelle häufig geschwollen und gerötet. Weil Bienen nur einmal zustechen können, bleiben Stachel und Hinterteil in der Haut stecken. Wespen ziehen ihren Stachel wieder heraus und können mehrfach zustechen.
Was hilft?
Den Bienenstachel sofort, aber vorsichtig mit einer Pinzette entfernen. Denn am Stachel hängt eine Blase, die auch nach dem Stich noch Gift in die Haut pumpt. Bienen- und Wespenstiche sollten umgehend gekühlt werden – mit einem kalten Lappen oder einem Kühlpad. Auch gut: Ein in zu gleichen Teilen Essig und Wasser getränktes Tuch lindert den Juckreiz, eine aufgeschnittene Zwiebel auf der Einstichstelle verhindert das Anschwellen und wirkt entzündungshemmend.
Wann zum Arzt?
Gefährlich wird es, wenn Kinder eine Wespe oder Biene verschluckt haben. Ein Stich in Mund oder Hals kann dazu führen, dass die Schleimhäute anschwellen und das Kind Atemnot bekommt. In diesem Fall müsst ihr sofort den Notarzt alarmieren. Bis er eintrifft, sollte euer Kind aufrecht sitzen und möglichst einen Eiswürfel lutschen, um die Einstichstelle von innen zu kühlen. Abkühlung von außen verschaffen kalte Umschläge, die auf den Hals gelegt werden. Leidet euer Kind in den ersten 24 Stunden nach dem Stich unter Erbrechen, Fieber und Ausschlägen, deutet das häufig auf eine Allergie gegen Insektengift hin – auch dann müsst ihr sofort der Notarzt verständigen. Er kann Kortison gegen die allergische Reaktion spritzen. Ist bei eurem Kind eine Bienen- oder Wespengiftallergie bekannt, solltet ihr das Notfallset, das ihr vom Arzt bekommt, immer mit euch führen.
Mückenstich bei Kindern
Nur die weiblichen Stechmücken saugen unser Blut. Sie brauchen es als Nahrung für ihre Brut. Durch die steigenden Temperaturen breiten sich hierzulande auch tropische Mücken immer weiter aus. Das Risiko, sich mit Dengue-Fieber, Malaria oder einer anderen gefährlichen Infektionskrankheit anzustecken, ist laut Experten aber sehr gering.
Wie schützt man sich am besten?
Durch helle, lange Kleidung, parfümfreie Cremes und Badezusätze sowie Anti-Mückensprays. In der Wohnung Fliegenschutzgitter und ggf. ein Moskitonetz über dem Bett anbringen. Lichtquellen in der Dämmerung und bei Dunkelheit meiden, bei Ausflügen Abstand von stehenden Gewässern halten. Für längere Outdoor-Touren bietet sich speziell imprägnierte Mückenschutz-Kleidung (z. B. von Vaude oder Reima) an, die Insekten zuverlässig auf Abstand hält.
Woran erkennt man einen Mückenstich?
An der typischen geröteten Schwellung und dem Juckreiz.
Was hilft?
Wenn die Mücke zusticht, spritzt sie ihren Speichel in die Haut, um die Blutgerinnung zu verhindern. Auf den Speichel reagiert das Immunsystem mit der Ausschüttung von Histamin. Quaddeln bilden sich, es juckt. Daher: nicht kratzen, sondern kühlen. Dazu etwas Spucke oder Wasser auf dem Stich verreiben. Durch die Feuchtigkeit wird die Haut gekühlt und juckt weniger. Durchs Kratzen können die Stiche unangenehm werden, weil der Körper dann mehr Histamin ausschüttet, das den Juckreiz verstärkt. Gewürznelkenöl hat sich als Hausmittel bewährt, spezielle Gele aus der Apotheke kühlen und blockieren die Stellen im Körper, die das Juck-Signal weiterleiten.
Wann zum Arzt?
Mückenstiche sind in der Regel harmlos. Das Aufkratzen des Stiches kann jedoch zu einer bakteriellen Infektion führen, wenn Schmutz in die Wunde kommt. Auch wenn die Stiche stark anschwellen und heiß werden, sollte ein Arzt aufgesucht werden – eventuell handelt es sich um eine allergische Reaktion.
Bremsenstiche bei Kindern
Bremsen sehen Stubenfliegen recht ähnlich, sie sind aber ein wenig größer und leider auch gefährlicher. Im Frühjahr und Sommer begegnet man ihnen vor allem an Seen oder auf Weiden.
Wie schützt man sich am besten?
Beim Baden und im Uferbereich solltet ihr besonders wachsam sein und euer Kind ggf. mit Anti-Insektenspray einsprühen, das explizit auch gegen Bremsen wirkt. Auch häufiges Duschen bzw. Waschen kann helfen, da Bremsen von Schweißgeruch angezogen werden.
Woran erkennt man einen Bremsenstich?
Sie sind zum Glück nicht so häufig wie Mücken- oder Wespenstiche. Denn Bremsen reißen beim Blutsaugen kleine Löcher in die Haut. Der Stich bzw. Biss ist daher viel schmerzhafter als der von einer Mücke, die einen Saugrüssel benutzt. Häufig zeigen sich an der Einstichstelle dicke Quaddeln, die stark brennen und jucken.
Was hilft?
Kühlung kann Linderung verschaffen, effektiver ist jedoch Hitze. Die Bremse injiziert beim Stechen ein Protein in die Haut, das die Schwellung und den Juckreiz auslöst. Dieses Protein wird ab 40 Grad jedoch unschädlich. Eine Wärmflasche, ein Kirschkernkissen oder ein in heißes Wasser getauchter Teelöffel können also schnell Linderung verschaffen. Ganz wichtig: Euer Kind darf dabei natürlich keine Verbrennungen erleiden. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann sich einen speziellen Insektenstift* besorgen. Die Metallspitze erwärmt sich und wird für wenige Sekunden auf die Einstich- stelle gehalten. So ein Stift hilft übrigens auch bei Stichen von Wespen, Bienen, Mücken und Hornissen. Wenn euer Kind häufig zerstochen wird, kann so ein Stift gute Dienste leisten.
Wann zum Arzt?
Starke Schwellungen, Schockzustände und Atemnot – bei einer allergischen Reaktion auf das Bremsengift kann ein Stich unter Umständen lebensbedrohlich sein. Solltet ihr eines dieser Symptome bei eurem Kind beobachten, bitte sofort den Notarzt alarmieren.
Früh übt sich ...
Insekten sind eigentlich friedliebende Zeitgenossen. Sie stechen nur aus Notwehr, wenn man sich in ihrer Gegenwart zum Beispiel hektisch bewegt oder nach ihnen schlägt. Geht also mit gutem Beispiel voran und bleibt ruhig, wenn sich eine Wespe oder Biene nähert. Kleinen Kindern solltet ihr zudem möglichst früh beibringen, den Mund immer geschlossen zu halten, wenn ein Insekt am Kopf oder im Gesicht herumschwirrt.
Autorin: Jana Kalla