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Ohrenschmerzen beim Fliegen: Mit diesem Trick gelingt der Druckausgleich bei Kindern

Fliegen mit Baby oder Kleinkind kann zur Herausforderung werden, wenn die Ohren beim Starten und Landen schmerzen. Wir zeigen euch, mit welchen einfachen Tricks ihr euren Kindern den Druckausgleich erleichtern könnt. 

Eine Mutter tröstet ihr Kind im Flugzeug, das Ohrenschmerzen hat. © iStock/RyanJLane
Gerade kleine Kinder leiden beim Fliegen oft unter Ohrendruck. 

Vielen Eltern graut es davor mit einem Baby oder Kleinkind zu fliegen. Nicht nur, weil sie die Kleinsten auf engem Raum stundenlang beschäftigen müssen, sondern auch, weil sie den Ohrendruck beim Start und bei der Landung fürchten. Gelingt der Druckausgleich nicht, führt das zu Ohrenschmerzen und mitunter zu heftigem Weinen. 

Tatsächlich ist es für Kinder schwieriger als für Erwachsene den Druckausgleich beim Fliegen hinzubekommen. Das liegt an der sogenannten Eustachischen Röhre, die das Mittelohr mit dem Nasenrachenraum verbindet. Bei Babys und Kindern ist sie kürzer und enger als bei Erwachsenen, was den Druckausgleich erschwert. Hinzu kommt, dass kleine Kinder oft unter Atemwegsinfektionen leiden, die die Eustachische Röhre zuschwellen lassen. 

Wie kann man kleinen Kindern beim Druckausgleich helfen? 

Um Ohrenschmerzen zu vermeiden, sollte der Druck vor und hinter dem Trommelfell möglichst gleichmäßig gehalten werden. Die Eustachische Röhre muss beim Starten und Landen also ständig geöffnet werden und das gelingt am besten durch regelmäßiges Schlucken, Kauen oder Gähnen. Babys sollten beim Start oder der Landung also am besten gestillt werden, ein Fläschchen oder einen Schnuller bekommen. Sind die Kinder schon ein bisschen größer, kann man sie animieren, ein Getränk mit möglichst kleinen Schlucken zu trinken. Oder einen Bonbon zu lutschen. 

Auch das sogenannte Valsalva-Manöver kann man Kindern bestenfalls schon spielerisch vor dem Abflug beibringen. Dazu atmet man tief ein, schließt dann den Mund und hält sich die Nase zu. Nun versucht man, gegen diesen Druck Luft in die Nase zu blasen. Meistens knackt oder ploppt es daraufhin im Ohr – dann hat der Druckausgleich funktioniert.  

Ganz wichtig: Weder Babys noch Kinder sollten den Start oder die Landung über schlafen. Denn der Druckausgleich kann nur durch regelmäßiges Schlucken oder Kauen stattfinden.

Hilft Nasenspray bei Ohrendruck im Flugzeug? 

Bei kleinen Babys empfehlen viele Ärzte proaktiv Nasentropfen vor dem Start und der Landung zu geben – etwa eine halbe Stunde vorab. Der Grund: Babys atmen in den ersten Monaten ausschließlich durch die Nase. Und ist diese verstopft, kann der Druckausgleich nicht funktionieren. Auch bei leichten Erkältungsbeschwerden kann man Kindern den Druckausgleich mit Nasenspray erleichtern. Wichtig: Hat das Kind vor dem Flug Ohrenschmerzen oder leidet gar an einer Mittelohrentzündung, darf es nicht fliegen. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Barotrauma, also zu einer Druckverletzung des Ohres, kommen, die zu starken Ohrenschmerzen, Druckgefühl im Kopf und Schwindel führen kann. Wenn Eltern sich unsicher sind, ob ihr Kind flugtauglich ist, sollten sie am besten vorab mit einem Kinderarzt sprechen. 

Wie funktionieren Ohrstöpsel für Kinder beim Fliegen? 

Wenn Eltern wissen, dass ihre Kinder Probleme mit dem Druckausgleich haben, können sie ihnen spezielle Ohrstöpsel zum Fliegen besorgen. Diese dürfen Kinder ab einem Jahr verwenden. Sie sitzen im Gehörgang und bilden eine kleine Luftkammer vor dem Trommelfell. Dadurch wird der veränderte Außendruck langsamer ins Ohr gelassen, was zu einem erleichterten Druckausgleich führen soll.

Trick einer Flugbegleiterin gegen Ohrenschmerzen bei Kindern im Flugzeug

Ähnlich wie die Ohrstöpsel funktioniert übrigens auch dieser Hack, den eine Flugbegleiterin bei Instagram geteilt hat. In zwei Pappbecher werden Servietten gedrückt, die mit heißem Wasser getränkt sind. Die Pappbecher kann euer Kind sich dann jeweils auf ein Ohr halten – und schwupps nimmt der Druck ab. 

ich habe es auf einem Flug nach Dubai sogar schon live erlebt, dass eine Stewardess einem Kind, das bei der Landung bitterlich geweint hat, diese "Micky Mäuse" angeboten hat. Und es hat tatsächlich funktioniert. 

Wenn eure Kinder also Problem mit dem Druckausgleich haben, fragt am besten bei den Flugbegleitern nach, ob sie euch mit diesen "Micky Mäusen" aushelfen können. Achtet dabei aber bitte unbedingt darauf, dass eure Kinder sich nicht mit dem heißen Wasser verbrühen können.