
Der Mensch besteht aus Milliarden winziger Wunderwerke, die Krankheitserreger bekämpfen, Kinder wachsen lassen und dafür sorgen, dass sich unsere Haut regelmäßig erneuert: Zellen. Damit sie diese Aufgaben erfüllen können, laufen in ihnen komplexe biochemische Prozesse ab. Nur, wenn diese einwandfrei funktionieren, sind wir gesund. Hier setzt das vor mehr als 140 Jahren entwickelte Konzept von Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler (1821-1898) an: Der Oldenburger Arzt und Homöopath ging davon aus, dass wir krank werden, wenn die Zellen nicht ausreichend mit Mineralien versorgt oder diese nicht richtig verteilt werden.
Die "12 Salze des Lebens" sind körpereigene Salze
Er entwickelte die "12 Salze des Lebens“ (siehe unten) – Salze, die auch im menschlichen Körper vorkommen. Sie sollen den Mineralstoffhaushalt wieder ins Gleichgewicht bringen und dafür sorgen, dass die Zelle das entsprechende Mineral vermehrt aufnehmen und verwerten kann. Auf diese Weise, so Schüßlers Annahme, kann der Mensch von allen Krankheiten geheilt werden. Die zwölf Mineralstoffe sowie die später entwickelten zwölf „Ergänzungsmittel“ sollen gegen zahlreiche Beschwerden helfen, können aber auch vorbeugend oder als Kur eingenommen werden.
Schüßler Salze haben ein anderes Wirkprinzip als Globuli
Zwar gehören Schüßler-Salze, die es als Tabletten, Lotion und Salbe gibt, zu den homöopathischen Arzneimitteln. Im Unterschied zu Globuli beruht Dr. Schüßlers Mineralsalztherapie jedoch nicht auf dem Ähnlichkeitsprinzip, nach dem ein Mittel, dass beim Gesunden bestimmte Krankheitssymptome hervorruft, ähnliche Symptome beim Kranken heilen kann. Gemein ist beiden alternativen Therapieformen, dass Kinder besonders gut auf sie ansprechen und sie gut verträglich sind. Denn: Sie haben kaum Nebenwirkungen.
Schüßler Salze sind verdünnt
Schüßler Salze sind wie in der klassischen Homöopathie potenziert, also verdünnt: die Salze Nr. 1, 3 und 11 in der Regel als D12-, die übrigen Salze als D6-Potenz. Kinder unter zwölf Jahre nehmen bei akuten Beschwerden ein- bis zweistündlich eine, zur nachfolgenden Behandlung und bei chronischen Beschwerden drei bis viermal täglich eine Tablette. Was Eltern wissen müssen: Die Wirksamkeit von Schüßler-Salzen ist bisher wissenschaftlich nicht bewiesen. Sie können die schulmedizinische Therapie daher nicht ersetzen, sondern nur ergänzen. Am besten besprechen Eltern die Möglichkeiten mit ihrem Kinderarzt.
Das sind die "12 Salze des Lebens"
- Calcium fluoratum – Bindegewebe, Haut, Gelenke. Hilft u. a. bei Anpassungsschwierigkeiten, Bänderschwäche, Schielen.
- Calcium phosphoricum – Knochen und Zähne. Hilft u. a. bei Wachstums- und Zahnungsschmerzen.
- Ferrum phosphoricum – Immunsystem. Hilft u. a. bei akuten Verletzungen, leichten Verbrennungen, beginnenden Infekten mit trockener Schleimhaut.
- Kalium chloratum – Schleimhäute. Hilft u. a. bei Entzündungen der Schleimhäute von Nase, Bronchien, Magen, Gelenken.
- Kalium phosphoricum – Nerven und Psyche. Hilft u. a. bei Fieber ab 38,5 C, innerer Unruhe, allgemeiner Erschöpfung.
- Kalium sulfuricum – Entschlackung. Hilft u. a. bei chronischen Entzündungen von Nase, Nasennebenhöhlen, Bronchien mit gelblichem Sekret, chronischen Hautentzündungen.
- Magnesium phosphoricum – Muskeln und Nerven. Hilft u. a. bei Bauchkrämpfen, Krampf- und Reizhusten, Hyperaktivität, Migräne.
- Natrium chloratum – Flüssigkeitshaushalt. Hilft u. a. bei wässrigem Schnupfen, wässrigem Durchfall, (Sonnen-) Allergie.
- Natrium phosphoricum – Stoffwechsel. Hilft u. a. bei Verdauungsstörungen, saurem Aufstoßen nach dem Stillen oder Füttern, sauerriechendem Stuhl und Urin.
- Natrium sulfuricum – Innere Reinigung. Hilft u. a. bei Neurodermitis, nässenden Hautausschlägen, Juckreiz, Blähungskoliken und galligen Durchfällen.
- Silicea – Haut, Haare, Bindegewebe. Hilft u. a. bei brüchigem Haar und brüchigen Nägeln, trockener, dünner Haut, wenn das Kind ängstlich oder schreckhaft ist.
- Calcium sulfuricum – Gelenke. Hilft u. a. bei Bindehaut-, Mittelohr- und Mandelentzündung.