
Skoliose kommt zwar nur bei etwa drei Prozent der Bevölkerung in Deutschland vor, ist aber die vierthäufigste chronische Erkrankung. Im späteren Leben kann sie sehr unangenehme Folgen haben. So geht sie mitunter mit starken Rückenschmerzen einher und führt dadurch schlimmstenfalls zur Berufsunfähigkeit.
Frühe Behandlung ist entscheidend
Doch eine frühe Diagnose und Behandlung im Kindesalter kann die Symptome abmildern. Mädchen und Frauen sind statistisch gesehen etwas häufiger betroffen als Jungen und Männer. Bei Kindern und Jugendlichen zeigt sich die Skoliose am häufigsten im Alter zwischen zehn und vierzehn Jahren. Daher ist es gut, wenn ein Kinderarzt oder Orthopäde den Nachwuchs in der Wachstumsphase regelmäßig auch auf Skoliose untersucht.
Risikofaktoren für Skoliose beim Kind
Es gibt einige Faktoren, die ein höheres Risiko bedeuten, an Skoliose zu erkranken. Dazu gehören:
- die Erkrankung trat bereits bei anderen Familienmitgliedern auf = familiäre Disposition
- (frühere) neurologische Erkrankungen des Kindes
- ein niedriger Body-Mass-Index
Drei-Minuten-Selbsttest, um Skoliose beim Kind zu erkennen
Anzeichen auf die Erkrankung können Eltern in Bezug auf ihr Kind ganz easy zu Hause feststellen. Das macht ihr mit diesen drei Schritten, die der Chefarzt Dr. Jens Seifert der Fachklinik Hohwald im sächsischen Neustadt mit seinem Team entwickelt hat:
- Fragt euch, ob in der direkten Verwandtschaft jemand einen auffallend krummen Rücken hat.
- Schaut euch den Rücken eures Kindes an, wenn es gerade und aufrecht steht. Ist er flach?
- Bittet euer Kind, sich mit nacktem Rücken nach vorne zu beugen. Sind beide Seiten des Rückens gleich hoch? Erkennt ihr eine Buckelbildung? Könnt ihr nur auf der einen Seite Rippen sehen?
Sollten diese drei Punkte auffällig sein, bleibt erst mal ruhig und lasst es von einem Skoliose-Experten abklären. Euer Kinderarzt kann euch sicher einen Kontakt vermitteln.