Symptome und Hilfe

Wachstumsschmerzen bei Kindern: Was hilft?

Wenn es in den Beinen oder Armen nachts zieht und brennt, können Wachstumsschmerzen bei Kindern die Ursache sein. Wie Eltern die Symptome erkennen und was gegen Wachstumsschmerzen bei Kindern hilft, haben wir hier für euch zusammengefasst.

Wachstumsschmerzen sind Ruheschmerzen und treten ausschließlich abends oder nachts auf. © Foto: Getty Images/Westend61
Wachstumsschmerzen sind Ruheschmerzen und treten ausschließlich abends oder nachts auf.

Wachstumsschmerzen plagen Kinder meistens nachts. Betroffen sind vor allem Vier- bis Sechsjährige und Grundschulkinder. Bei einigen treten Wachstumsschmerzen aber auch schon vorher auf, im Alter von zwei bis drei Jahren. Laut Statistik leiden etwa 30 Prozent aller Kinder im Laufe ihrer Entwicklung darunter. 

Wachstumsschmerzen sind Ruheschmerzen und keine Belastungsschmerzen. Das bedeutet, sie treten üblicherweise nicht am Tag beim Laufen und Spielen auf, sondern in der Ruhe der Nacht. Der Grund: Kinder wachsen vor allem im Schlaf.

Kinder spüren Wachstumsschmerzen meistens in den Beinen

Am häufigsten tun Mädchen und Jungen bei Wachstumsschmerzen die Beine weh: Die Knie, Waden und Schienbeine schmerzen mal abwechselnd, mal beidseitig. Bei einigen Kindern sind auch die Arme betroffen. Bauchschmerzen oder Kopfschmerzen sind seltener der Fall. Typisch ist, dass die Stellen weder gerötet noch geschwollen und die Schmerzen am nächsten Tag komplett verschwunden sind. Halten die Schmerzen auch tagsüber an, treten sie regelmäßig auf, hat das Kind Fieber oder sind Eltern aus einem anderen Grund unsicher, sollten sie mit ihrem Sohn oder ihrer Tochter einen Arzt aufsuchen.

Gibt es Wachstumsschmerzen wirklich?

Kinder- und Jugendärzte diagnostizieren Wachstumsschmerzen immer nach dem Ausschlussprinzip. Das heißt: Erst wenn sich bei der Untersuchung nichts anderes feststellen lässt, handelt es sich um harmlose Gliederschmerzen. Rheuma, Knochentumore, -infektionen oder -verletzungen verursachen ähnliche Symptome. Diese können aber zum Beispiel mittels MRT oder Bluttests nachgewiesen werden. Wachstumsschmerzen hingegen können nicht per Test oder bildgebender Verfahren diagnostiziert werden – sie bleiben eine medizinische Schlussfolgerung, wenn ernsthafte Erkrankungen ausgeschlossen wurden.

Warum viele Kinder beim Wachsen Schmerzen haben, ist unklar, denn eigentlich tut Wachsen nicht weh. "Nach allem, was ich weiß, gibt es keine ordentlichen Studien zur Ursachenabklärung, nur Theorien und Spekulationen darüber, wie Wachstumsschmerzen entstehen", sagte Prof. Gerhard Binder, Wachstumsforscher und Oberarzt an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin in Tübingen kürzlich zur AOK.  

Was tun bei Wachstumsschmerzen?

Wenn dem Kind beim Einschlafen die Beine wehtun oder es gar nachts vor Schmerzen aufwacht, braucht es vor allem Trost. Beruhigende Worte und Liebkosungen helfen oft schon, um zurück in den Schlaf zu finden.

Eine Therapie gegen Wachstumsschmerzen gibt es nicht. Der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) empfiehlt Eltern einfache Hausmittel; sie können die schmerzenden Stellen massieren oder eine Wärmflasche auflegen. Manchen Kindern helfen auch Kühlpads. Das ist individuell unterschiedlich. "Wenn die Beschwerden sehr stark sind, kann auch ein leichtes Schmerzmittel verabreicht werden", so Professor Dr. Alexander Beck vom BVOU. Dies sollte aber in Absprache mit einem Facharzt geschehen.

Wie auch bei Muskelkater helfen Calcium und Magnesium möglicherweise gegen die Beinschmerzen. Die Mineralstoffe können als Saft oder Tablette eingenommen werden. Es gibt auch verschiedene naturheilkundliche Produkte wie Globuli oder Schüßler Salze mit entsprechenden Inhaltsstoffen. Viele Unternehmen, zum Teil aus der Homöopathie, haben ebenfalls Produkte gegen Wachstumsschmerzen bei Kindern im Sortiment, zum Beispiel Schmerzöl, Tonikum, Kautabletten oder Tropfen. Einigen Kindern helfen sie, die Wirksamkeit in Bezug auf Wachstumsschmerzen ist wissenschaftlich aber nicht belegt.

Wie auch bei Muskelkater helfen Calcium und Magnesium möglicherweise gegen die Beinschmerzen. Die Mineralstoffe können als Saft oder Tablette  eingenommen werden. Es gibt auch verschiedene naturheilkundliche Produkte wie Globuli oder Schüßler Salze mit entsprechenden Inhaltsstoffen. Viele Unternehmen, zum Teil aus der Homöopathie, haben ebenfalls Produkte gegen Wachstumsschmerzen bei Kindern im Sortiment, zum Beispiel Schmerzöl, Tonikum, Kautabletten oder Tropfen. Einigen Kindern helfen sie, die Wirksamkeit in Bezug auf Wachstumsschmerzen ist wissenschaftlich aber nicht belegt.

So viel wachsen Kinder

  • 25 Zentimeter wächst ein Baby im ersten Lebensjahr. Danach wird es deutlich weniger.
  • 10 Zentimeter gewinnen Kinder im Alter von eins bis vier jährlich dazu.
  • 5 Zentimeter schießen Grundschüler pro Jahr etwa in die Höhe.
  • 13 Zentimeter können Jungs jährlich in der Pubertät wachsen.
  • 7 Zentimeter sind es bei Mädchen pro Pubertätsjahr.

Autorin: Merle von Kuczkowski

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