
Was können Eltern machen, wenn ihr Kind nicht mehr in den Kindergarten mag und wann gibt es einen Grund zur Sorge? Wir haben Diplom-Psychologe Wilfried Griebel vom Staatsinstitut für Frühpädagogik in München gefragt.
Herr Griebel, wie gehen Eltern damit um, wenn ihr Kind nicht mehr in den Kindergarten mag?
"Weigert sich das Kind, in den Kindergarten zu gehen, wenden sich Eltern am besten an die Erzieher. Sie können zum Beispiel besser einschätzen, wie sich das Kind im Kindergarten verhält und ob die Lustlosigkeit tatsächlich mit der Kita zu tun hat."
Was können andere Gründe sein?
"Vielleicht braucht das Kind gerade seine Eltern oder eine Pause. Es gibt verschiedene Gründe, warum Kinder nicht mehr in den Kindergarten möchten. Das sollten alle ernst nehmen. Vielleicht fragen sie sich, was los ist, während sie nicht daheim sind. Haben Angst, etwas zu verpassen. Zum Beispiel, wenn es ein Geschwisterchen gibt. Da helfen Gespräche oder viel Familienzeit am Wochenende. Wenn es gar nicht anders geht, können Eltern ihr Kind auch mal einen Tag daheim lassen."
Haben Sie noch einen abschließenden Rat?
"Gespräche. Zwischen Erziehern, Eltern und Kindern. Das beruhigt und es wird oft schnell klar, was eigentlich los ist. Und wenn Eltern Zweifel an der Qualität des Kindergartens haben: Bitten Sie darum, das Kind ein paar Stunden zu begleiten, und machen Sie sich ein Bild von der Atmosphäre. Sind die Erzieher aufmerksam und einfühlsam? Wie ist die Stimmung in der Gruppe?