FSK 0 - passt das wirklich?

Dreifach-Mama: "Warum ich mit meinen Kindern nicht in den neuen 'Paw Patrol'-Film gehe!"

"Paw Patrol – Der Mighty Kinofilm" läuft aktuell in den deutschen Kinos. Für viele Kinder wohl DAS Highlight! Warum unsere Autorin trotzdem sehr große Zweifel hat, ob sie den Streifen mit ihren Kindern schauen wird.

Skye von Paw Patrol© Paramount Pictures
Der "Paw Patrol - Die Mighty Kinofilm" läuft seit 28. September 2023 in den deutschen Kinos. 

In welcher Alterspanne finden sich die meisten, größten und lautesten Paw-Patrol-Fans? Ohne gesichterte Umfragewerte zu kennen, aber mit den Erfahrungswerten einer Dreifachmutter würde ich behaupten: Der Peak liegt zwischen zwei und fünf Jahren. Ab dann fällt die Beliebtheitskurve langsam aber sicher. Mein Großer ist jetzt sechs Jahre alt und frischgebackenes Schulkind: vom neuen Paw Patrol-Film auf dem Schulhof berichten? Eher uncool! Meine beiden gerade erst vier gewordenen Zwillingsjungs hingegen würden den Streifen mit großer Sicherheit noch gern gucken, vor allem im Kino. Aufregend, schließlich waren sie dort erst einmal zuvor. Ob ich den Film allerdings auf der großen Leinwand mit ihnen anschauen werde – das bezweifle ich ehrlicherweise ...

FSK 0 - was bedeutet das eigentlich? 

Offiziell ist "Paw Patrol – Der Mighty Kinofilm" ab 0 Jahren von der FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) freigegeben. Sollte doch eigentlich nichts gegen einen Besuch mit meinen Vierjährigen sprechen, oder!? Dass die FSK nicht immer die einzige Entscheidungshilfe sein sollte, weiß ich dank unser Autorin, Filmexpertin und Zweifachmama Silke Schröckert. Sie hat für ihren Artikel auf unserer Webseite recherchiert, ab welchem Alter Kinder eigentlich ins Kino gehen könnenund stellt fest: "Durch die Alterskennzeichnung  wird 'keine pädagogische Empfehlung oder ästhetische Wertung' abgegeben. Die freiwillige Kennzeichnung ist lediglich ein Richtwert und soll verhindern, dass Kinder oder Jugendliche Kinofilme ansehen, "die deren Entwicklung beziehungsweise deren Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit beeinträchtigen". Tatsächlich empfiehlt Silke selbst einen Kinobesuch sogar erst ab Schulalter. 

So viel steht fest: Ein ab null Jahren freigegebener Film kann die Gehirne unserer Klein-und Vorschulkinder durch viel zu schnelle Bildfolgen und die riesige Sprach- und Geräuschkulisse massiv überfordern. Von den (gruseligen) Handlungen ganz zu schweigen. Denn so manch Vierjährigen würden existenzbedrohende Meteoriten durchaus verängstigen. Doch genau DARUM geht es in dem neuen Paw-Patrol-Film ...

Davon handelt "Paw Patrol - Der Mighty Kinofilm"

Ein magischer Meteor schlägt in die Abenteuerstadt ein. Die wohl berühmtesten Welpen der Welt verwandeln sich in die mutigen Mighty Pups, dank Paw-Patrol-Superkräften. Was folgt: Bürgermeister Besserwisser, der Oberschurke der letzten Staffeln, bricht aus dem Gefängnis aus und verbündet sich mit der durchgeknallten Wissenschaftlerin Victoria Vance, um die Superkräfte der Paw Patrol zu stehlen! What!?? Natürlich lassen die Superhunde sich das nicht gefallen und werden versuchen, die Fieslinge in altbewährter Action-Manier aufzuhalten. 

Auch der Trailer verspricht ordentlich Krawall und Effekte

Etwas zu viele Feuerbälle, XXL-Bürgermeister und fliegende Objekte

Sicher, alles sehr unterhaltsam für Grundschulkids, wenn sie denn mitkommen ... und für die begleitenden Mamas und Papas. Klar: Jedes Kind hat eine andere "Schmerzgrenze", aber ich bin mir sicher: Für so manch kleinen Kinogast könnte die Flut an Feuerbällen, XXL-Bürgermeistern und fliegenden Objekten etwas zu viel auf einmal werden. Da kennt jede Mama ihre Kinder natürlich am allerbesten, aber es gilt ganz bestimmt auch für meine Jungs! Vor allem, wenn man die Länge des Films betrachtet. Eine zehn- oder zwanzigminütige Folge der Pfoten-Patrouille auf dem Fernseher können wir an einem ruhigen Sonntagnachmittag sicher besser verkraften als 95 Minuten voll von "spektakulärer, realistischer 3D-Computergrafik" wie es laut Pressemitteilung heißt. 

Tatsächlich mehren sich in den Medien Berichte über entsetzte Eltern und verängstigte Kinder nach dem Paw Patrol-Kinobesuch: "Papa, ich habe Angst" weint das Kind des Autoren von "Der Westen". Das Süddeutsche Magazin zweifelt: "'Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm' ist vermutlich nicht geeignet für Menschen mit einer Herzschwäche, hohem Blutdruck". RTL lässt die Medienpsychologin Prof. Dr. Eva-Maria Eick zu Wort kommen. Die warnt ausdrücklich davor, dass der Film zu lang und zu bedrohlich für die Kleinsten sei. Außerdem merkt sie an: "Kinder können noch nicht zwischen real und fiktiv unterscheiden."

Paw Patrol – erstmal nicht im Kino!

Puh, für uns erstmal klare No-Go-Signale, den Film noch nicht anzuschauen. Schade? Schade! Denn schließlich weiß ich ja, das hier zu Hause ganz große PP-Fans sitzen. Aber so warten wir vielleicht, bis der Film im Streaming angeboten wird, und werden ihn dann einfach aufteilen. In kleine Häppchen, vielleicht in drei Episoden!? Davon haben mit Sicherheit alle mehr. Und ich werde mich daneben setzen, bereit zum Ankuscheln.