Junge spielt unter dem Schultisch am Smartphone.© iStock/skynesher
Ohne Smartphone in der Schule lernen Kinder besser.

Dass Smartphone-Verbote an Schulen einen messbaren Effekt auf das soziale Wohlbefinden und die Lernleistungen von SchülerInnen haben, ist wenig verwunderlich. 

Was ein Smartphone-Verbot an Schulen wirklich bringt – die Studienergebnisse

Smartphones sind in unserer heutigen Gesellschaft allgegenwärtig. Ein Smartphone-Verbot an Schulen, wie es in anderen Frankreich, Italien, Großbritannien und den Niederlanden bereits existiert, wird hierzulande kontrovers diskutiert. Man weiß, dass Smartphones das Lernumfeld stören und ihre Konzentration verringern. Andererseits hält man es für wichtig, digitale Kompetenzen auch in der Schule beizubringen. 

Prof. Dr. Klaus Zierer, Professor für Schulpädagogik an der Universität Augsburg, wollte es genauer wissen und hat die Effekte mit seinem Team wissenschaftlich untersucht. Das klare Ergebnis: Ein Smartphone-Verbot an Schulen verbessert das soziale Wohlbefinden der Lernenden und steigert sogar ein wenig die Lernleistungen. 

Dieses Ergebnis bestätigt die Erfahrungen vieler Lehrkräfte vor Ort: Das Smartphone in der Tasche oder auf dem Tisch kann Lern- und Bildungsprozesse verhindern. Zudem verschlechtern Smartphones das soziale Klima in Schulen, indem sie zwischenmenschliche Konflikte befeuern.

So wird Tobias Böttger, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Schulpädagogik-Professors, in einer Pressemitteilung der Universität Augsburg zitiert. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Education Sciences veröffentlicht. 

Ein Verbot muss pädagogisch begleitet werden

Die Autoren weisen aber auch daraufhin, dass ein einfaches Verbot nicht hilfreich und sinnvoll wäre. Es müsse pädagogisch begleitet werden, um eine Medienkompetenz angemessen zu schulen. Prof. Dr. Klaus Zierer:

Es wichtig, mit ihnen über das Verbot zu sprechen, Regeln zu erklären und zu reflektieren und schrittweise Handlungsspielräume zu eröffnen, um sie so Schritt für Schritt in eine Medienmündigkeit zu führen.

Ziel müsse es sein, "einen verantwortungsvollen Umgang mit Smartphones zu fördern und gleichzeitig ihre negativen Auswirkungen zu minimieren", so Tobias Böttger. Um die langfristigen Auswirkungen von Smartphones besser zu verstehen und soziale und akademische Vorteile zu verstärken, seien weitere Studien nötig.