Verständlich erklärt

Minecraft – was ist das überhaupt? Ein Guide für Eltern

Ab einem gewissen Alter kennen wohl alle Kids das Spiel Minecraft. Und Eltern fragen sich: Was passiert da, und ist es kindgerecht? Mit diesen Antworten seid ihr gewappnet.

Minecraft auf dem Smartphone© Getty Images/SOPA Images/Kontributor
Minecraft kann auch auf dem Smartphone gespielt werden.

Bei uns hieß es früher noch "daddeln", heute sprechen die Kids von "zocken". Die Rede ist von Spielen an Computer, Konsole, auf dem Smartphone oder Tablet. All diese Möglichkeiten hat man auch mit dem Spiel "Minecraft" – viele Kids spielen es einfach auf dem Smartphone. Was es mit dem Phänomen Minecraft auf sich hat, lest ihr hier.

Minecraft im Überblick

Das Minecraft-Spiel wurde ursprünglich im Jahr 2009 veröffentlicht und von einem schwedischen Programmierer entwickelt. Die Minecraft-Welt besteht im Prinzip aus Würfeln. Der Spieler erschafft mit würfelförmigen Elementen Konstrukte wie Gebäude etc. Außerdem kann man die Spielwelt erkunden, um Ressourcen zu sammeln, Rohstoffe abzubauen (= "mine"), in neue Gegenstände zu verwandeln (= "craft"), und um gegen Monster zu kämpfen. 

Nutzergenerierte Inhalte sorgen für neue Spielmodi und andere Modifikationen. Minecraft ist ein außerordentlich erfolgreiches Computerspiel und gilt als das bisher meist verkaufte. Von der freiwilligen Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) ist es ab sechs Jahre freigegeben. Die PEGI (Pan European Game Information) empfiehlt das Spiel ab sieben. 

In den unterschiedlichen Welten bestehen die Würfel oder Blöcke, die in einem Raster angeordnet sind, etwa aus Holz, Erde oder Erzen. Diese Blöcke können aufgenommen und woanders wieder abgesetzt werden. Kombiniert man sie auf eine bestimmte Art, kann man aus ihnen Gegenstände, Werkzeuge, Waffen, Rüstungen etc. bauen. 

Die 3 Spielwelten von Minecraft

Im Minecraft gibt es drei Spielwelten. Die Landschaft besteht aus Bergen, Wäldern, Meeren, Flüssen, Ebenen und Höhlen. Im Spiel gibt es einen zwanzigminütigen Tag-Nacht-Rhythmus. 

  • Die Oberwelt: Hier startet der Spieler und hier verbringt er auch die meiste Zeit. Sie ähnelt unserer "echten" Welt. Rohstoffe, die man später im Spiel benötigt, kann man hier finden.
  • Der Nether: Diese Dimension, die der Hölle ähnelt, ist nur durch Netherportale erreichbar. Mit hier zu findenden Rohstoffen kann man einen Boss, den Wither, erschaffen. Außerdem gibt es andere Monster als in der Oberwelt und keine Tages- und Nachtzeiten. Der Nether ist voll von Lava, die die Spielerfigur töten kann. 
  • Das Ende ist nur durch ein Endportal in der Festung erreichbar. Hier kann man einen Boss, den Enderdrachen, besiegen. Wird der Drache besiegt, erhält der Spieler Erfahrungspunkte, und das Endportal, durch das diese Spielwelt verlassen werden kann, wird aktiviert. 

Die 5 Modi in Minecraft

Innerhalb der fünf Modi kann man zwischen vier Schwierigkeitsgraden wählen. Das Erscheinen von Monstern kann man beispielsweise auch komplett ausschalten. Alle fünf Modi kann man einzeln oder im Mehrspielermodus spielen.

  • Kreativmodus: Dieser Modus ist für das Erstellen großer Bauwerke am besten geeignet. Spieler haben unbegrenzt Ressourcen und Gegenstände zur Verfügung. Sie können fliegen und Blöcke sofort abbauen. Die Spielfigur kann keinen Hunger bekommen und keinen Schaden erleiden – das erleichtert das Bauen schwieriger Bauwerke.
  • Überlebensmodus: Hier verfügt die Spielerfigur über eine Gesundheitsleiste, die durch Angriffe von Monstern, Ersticken, Erfrieren, Ertrinken oder durch Stürze aufgebraucht wird. Die Spielerfigur muss regelmäßig essen, um die Hungeranzeige aufzufüllen. Außerdem gibt es eine Anzeige über die Stärke der Rüstung. Es gilt zunächst, sich ein sicheres Nachtversteck zu bauen, um Zombies und anderen Monstern zu entkommen. 
  • Abenteuermodus: Dieser Modus ähnelt dem Überlebensmodus. Blöcke können nur unter bestimmten Bedingungen platziert und abgebaut werden. Der Spieler kann aber mit Gegenständen wie Kisten und Schaltern interagieren. Dieser Modus ist für Welten, die von anderen Spielern erstellt wurden, gedacht. Der Ersteller entscheidet, welche Gegenstände mit welchen "Funktionen" hier existieren. Eigene Welten und Spielmodi können erstellt werden. 
  • Hardcoremodus: Hierbei handelt es sich um eine Spezialform des Überlebensmodus. Hier kann eine Spielfigur nach dem Tod nicht wiederbelebt werden.
  • Zuschauermodus: Der Spieler kann nicht mit der Spielfeld interagieren, aber durch Blöcke, Figuren und Kreaturen hindurchfliegen und die Welt quasi aus Kameraperspektive betrachten. 

Ab welchem Alter ist Minecraft tatsächlich geeignet?

Das kommt auf den Modus an, in dem gespielt wird, und auch auf weitere Einstellungen. Laut der Medieninitiative "Schau hin" sind Kreativ- und Abenteuermodus verhältnismäßig harmlos. Im Überlebens- und Hardcoremodus geht es mehr um Angriffe und Attacken. In Minecraft wird nichts erklärt und es wird wenig vorgegeben. Die Spieler müssen die Welten also erst kennen- und einzuschätzen lernen.

Vor allem jüngere Kinder sollten anfangs beim Spielen von erfahrenen Spielern begleitet werden, um entscheidende Mechanismen erklärt zu bekommen. 

Auch Bildungseinrichtungen wie Schulen setzen Minecraft ein, um Fähigkeiten wie Kreativität, räumliches Denken, Organisation, Planung, Lösungsfindung und Frustrationstoleranz zu schulen.