Kinderwelt für Eltern erklärt

Pokémon-Karten: Mit diesem Wissen punktet ihr bei euren Kids!

Sind eure Kids auch im Pokémon-Fieber? Und ihr habt keinen Schimmer, was es mit diesen Sammelkarten auf sich hat? Unserer Autorin ging es auch so. Daher hat sie sich schlau gemacht und diesen kleinen Guide für euch entwickelt.

Viele Kids lieben Pokémon-Karten. © Foto: iStock/apilarinos
Viele Kids lieben Pokémon-Karten.

Mein Sohn liebt Sammelkarten. Schon seit Jahren. Vor allem Ninjago-Karten. In der Vorschule fing es an. Es dauerte etwas, bis wir herausfanden, warum in der Pause plötzlich gefühlt alle großen Kinder mit ihm tauschen wollten: Er hatte die neuesten, heiß begehrten Karten, während sie ihm die älteren Karten aus den Vorjahren unterjubelten. Ihm war das egal, er ging einfach danach, welche Motive er mochte. Und so war es auch mit den Pokémon-Karten. Da sie auf gut Deutsch schweineteuer sind, hatte er nicht viele davon. Hin und wieder bekam er mal eine geschenkt. Und dann kam er eines Tages weinend von der Schule nach Hause: Er hatte seine Lieblingskarte mit der kleinen Schildkröte drauf eingetauscht. Weil er ein so verlockendes Angebot bekommen hatte: drei Karten für eine ... Leider hatte er zu spät realisiert, wie sehr er an dieser bestimmten Karte hing. Was also tun? Konnten wir doch unmöglich immer neue dieser teuren Packs kaufen, in der Hoffnung, dass irgendwann seine geliebte Karte dabei wäre. Ich dachte, er würde schon darüber hinwegkommen und seine eingetauschte Karte vergessen. Oder sie irgendwann mit jemandem zurücktauschen können. Doch Pustekuchen. Immer wieder wurde er zwischendurch traurig, wenn er an die Karte dachte. Und dann kam eines Tages die Erlösung: Ein Telefonat mit seinem Cousin ergab, dass er diese Karte mehrfach hatte. Und meinem Sohn eine schicken könnte. Einfach so. Was für ein Glück! Die Welt war wieder in Ordnung.

Sammelkarten mit emotionalen Auswirkungen

Diese kleine – wahre – Geschichte zeigt, wie emotional es mitunter zugehen kann, wenn die Kinder im Sammelfieber sind. Ich erfuhr ebenfalls von meinem Sohn, dass man die Ninjago-Karten nicht nur sammeln, sondern auch ein Spiel mit ihnen spielen kann. Dafür liegt jedem Pack eine Anleitung bei. Und man braucht noch ein Spielfeld, das man – wie sollte es anders sein – kaufen kann. Ehrlicherweise hat mein Sohn immer mal versucht, mir das Spiel zu erklären. Doch vermutlich, weil ich so wenig Interesse daran habe, habe ich es nie verstanden. Das Sammelfieber übrigens auch nicht. Wie blöd ist es bitte, sein ganzes Taschengeld für Karten auszugeben, von denen einem ständig welche fehlen, während man andere doppelt und dreifach hat ... Doch auf Kinder übt das offenbar einen großen Reiz aus. Ich habe auch schon von einem Jungen gehört, der sich über die Charaktere auf den Karten ständig neue Geschichten ausgedacht und sie erzählt hat. Wenn das also die Kreativität fördert, haben sie vielleicht doch ihre Daseinsberechtigung.

Tappt auch ihr im Dunkeln, was die Sammelkarten eurer Kinder angeht? Der folgende Guide soll euch einen kleinen Überblick geben, damit ihr bei euren Kindern mitreden könnt, wenn es um Pokémon-Karten geht.

Der ultimative Pokémon-Karten-Eltern-Guide

Das müsst ihr unbedingt wissen, um bei euren Kids groß rauszukommen:

  1. Was bedeutet der Name "Pokémon"? Das Wort stammt aus dem Japanischen und wurde vom Englischen "pocket monster", also "Taschenmonster", abgeleitet. Das Franchise-Unternehmen gibt es schon recht lange, im Jahr 2021 feierte es sein 25. Jubiläum. Es gibt von Pokémon inzwischen nicht nur Sammelkarten, die man für ein Spiel verwenden kann, sondern auch eine TV-Zeichentrickserie (auf Toggo und bei Netflix), Video-Spiele (für Nintendo Switch, z. B. "Pokémon Purpur" (etwa 55 Euro), das am 18. November erscheint und bereits jetzt vorbestellbar ist, oder der Klassiker "Pokémon. Let's go Pikachú" (etwa 45 Euro)), natürlich Kuscheltiere und vieles mehr.
  2. Wie viele Pokémon-Karten gibt es? Hier variieren die Daten, die man im Netz findet. Offenbar sind inzwischen sind mehr als 7.000 – laut Wikipedia sogar 14.000 – verschiedene Pokémon-Karten auf dem Markt. Etwa vierteljährlich kommen neue dazu. Ihr könnt eurem Kind also schon mal schonend beibringen, dass es unmöglich ALLE sammeln kann.
  3. Wer ist der rätselhafte Pikachu, von dem ständig die Rede ist? Pikachu ist der wohl bekannteste Pokémon. Das gelbe, hasenähnliche Fantasietier ziert oft die Verpackung der Karten, ist das Maskottchen des Franchise-Unternehmens und Kernfigur in Videospielen und Animes.
  4. Was macht man eigentlich mit Pokémon-Karten? Kleinere Kinder sammeln meist einfach die Karten. Wenn sie selbst lesen können, möchten viele Kids auch das Sammelkarten-Spiel spielen. Dafür baut man sich ein Kartendeck auf, das 60 starke Karten beinhaltet, mit denen man andere schlagen kann.
  5. Welche unterschiedlichen Kartentypen gibt es? Es gibt zunächst die Pokémon-Charakterkarten, die immer eine der Figuren aus dem Videospiel repräsentieren. Die Trainerkarten dienen zu Unterstützung. Und die Energiekarten dienen als Energiequelle für die Attacken oder Angriffe der einzelnen Pokémon. Einige neuere Pokémon-Karten haben zwei Typen eines Pokémon. Im Angriff entscheidet dann der Typ über den Effekt der Attacke. Zusätzlich gibt es glitzernde bzw. schimmernde Karten, die besonders wertvoll und beliebt sind.
  6. Welche Informationen findet man auf den Pokémon-Karten? Neben der Unterscheidung zwischen Charakter-, Energie- und Trainerkarten ist jeder Pokémon einem Typ (z. B. Feuer, Wasser, Metall, Drache etc.) zugeordnet. Zudem gibt es eine Information darüber, wie weit entwickelt der Charakter bereits ist: Befindet er sich noch in der Ursprungsform, Phase 1 oder Phase 2? Das sieht man in der linken oberen Ecke der Karte. Die Figuren auf den schimmernden Karten können sich nicht entwickeln – sie sind bereits die stärksten Karten im Spiel. (Was die weiteren Infos auf den Karten angeht, findet ihr Aufschlussreiches unter den folgenden Punkten.)
  7. Was bedeutet KP auf den Karten? KP steht für Kraftpunkte, also im Prinzip für die Lebenskraft eines Pokémon. Solange der Wert höher als 0 ist, kann der Pokémon kämpfen.
  8. Was heißt es, wenn mein Kind EX oder GX Karten haben will? Diese Buchstabenkombination steht auf einigen Karten direkt neben dem Namen der Figur. Es sagt aus, dass diese Charaktere kraftvoller sind. Daher lieben Kinder diese Karten. Da diese Karten auch noch schimmern, ist das natürlich ein besonderes Highlight.
  9. Was sind Boosterpacks? Ein Boosterpack, oder auch Erweiterungsset genannt, besteht aus zehn Karten. Darunter häufige und nicht so häufige Karten, eine seltene Karte und eine Energiekarte. Ein Pack mit zehn Karten kostet im Laden ungefähr 5 Euro – diese Karten sind also wesentlich teurer als beispielsweise die Ninjago-Karten (da kostet ein Pack mit fünf Karten 1 Euro). Es gibt auch ganze Themendecks mit 60 Karten zu kaufen. Übrigens: Kollektionen und Starterboxen mit diversen Extras gibt es mitunter für Preise zwischen 24 und 60 Euro ...
  10. Woran erkennt man eine seltene Pokémon-Karte? In der unteren linken Ecke (manchmal rechts) findet ihr ein Zeichen: Ein Kreis bedeutet, dass die Karte häufig ist. Eine Raute heißt, die Karte gibt es nicht so häufig. Findet ihr unten links (manchmal auch rechts) einen Stern, handelt es sich um eine seltene Karte.
  11. Was ist Pokémon Go? Hierbei handelt es sich um ein virtuelles Spiel fürs Smartphone oder Tablet. Mithilfe des GPS-Signals des jeweiligen Gerätes wird der Spieler virtuell auf einer Landkarte platziert, wobei "echte" Objekte in der Umgebung Teil der virtuellen Spielwelt werden. Es geht darum, Pokémon zu fangen, zu entwickeln und sie virtuell gegen andere kämpfen zu lassen. Offiziell ist das Spiel, das man sich auf sein Gerät herunterladen kann, ab sechs Jahren freigegeben.

Reichen euch diese Infos nicht aus und wollt ihr noch tiefer einsteigen? Dann schaut am besten im "Pokewiki" nach, das wir hier für euch verlinkt haben.

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