
Oliver Wnuk – zur Person
Update: 3. Januar 2022: Oliver Wnuk (geboren 1976) absolvierte in München eine Schauspielerausbildung. Bekannt wurde er durch TV-Rollen in der Serie "Stromberg" an der Seite von Christoph Maria Herbst. Seit 2010 spielt er den Kommissar Feldmann in der ZDF-Serie "Nord Nord Mord". Oliver Wnuk, der in Berlin lebt, hat aus einer früheren Beziehung eine Tochter. Seit 2007 waren Oliver Wnuk und die Schauspielerin und Sängerin Yvonne Catterfeld (geboren 1979) ein Paar. 2014 wurden sie Eltern ihres Sohnes Charlie. Weihnachten 2021 gaben Catterfeld und Wnuk ihre Trennung bekannt.
Heute ist alles anders
September 2020: Für mich ist es immer wieder faszinierend, mit welcher Selbstverständlichkeit unsere Kinder die Welt so hinnehmen, wie sie ist. Es ist gut, dass eine neue Generation ganz frei von unnötig verängstigter Voreingenommenheit an vieles rangeht. Für unseren Sohn ist es vollkommen selbstverständlich, dass sein Vater und seine Mutter beide arbeiten. Und er sieht es ja auch bei seinen Freunden, wo es genauso normal ist. Ich bin in Konstanz, also in einer sehr reichen Region aufgewachsen. Wenn da eine Mutter Anfang der 1980er-Jahre gearbeitet hat, dann hieß es, "denen muss es wohl echt schlecht gehen, wenn die Frau arbeiten muss ..."
Füreinander da sein
Ich bin nicht unbedingt ein Freund davon, ein Kind schon mit wenigen Monaten in die Kita zu geben. Wir haben uns Zeit damit gelassen, aber natürlich auch weil wir es uns erlauben konnten. Ich fand diese Zeit wunderbar – auch weil ich meinen bescheidenen Teil dazu beitrage, dass wir ein Kind haben. Für mich persönlich ist das das, was bleibt: dass man die Menschen, die einem nahe sind, mitprägt und dass man füreinander da ist.
Der Weihnachtspost auf den Instagram-Profilen von Oliver Wnuk und Yvonne Catterfeld, mit dem sie ihre Trennung bekannt gaben, sieht harmonisch aus. Und zeigt, dass Weihnachten auch schön sein kann, wenn man kein Paar mehr ist ...
"Es wird sehr spannend sein"
Ich lerne mich als Vater immer wieder selber neu kennen, wenn Vorlieben und Charakterzüge in den Kindern auftauchen, die ich von mir selber kenne. Ich sehe es bei meinem Sohn mehr als bei meiner Tochter: Er hat wie ich eine große Affinität zu Zahlen und zum Rechnen. Es wird sehr spannend sein zu sehen, wie sich bei beiden Kindern die Vorstellungen entwickeln, was sie mal machen wollen.
Es kommt nicht auf die Noten an
Beim Thema Schule bin ich relativ entspannt. Mir kommt es nicht so sehr auf die einzelnen Noten an, sondern darauf, dass die Kinder eine Leidenschaft für etwas entwickeln – der Grundstock für die Wahl eines Berufes. Die Frage, die sie sich eines Tages stellen müssen, lautet: Was will ich erreichen – was ist meine Berufung, was ist meine Leidenschaft?
Kinder müssen ihren Weg selbst finden
Ich kenne das von mir, als ich 15, 16 Jahre alt war: Nach den ersten Momenten auf der Bühne wusste ich: Ich will das machen, bis ich umkippe! Ich muss gestehen, dass ich das Künstler-Sein peinlichst ausgelebt habe: mit blondierten Haaren, Kajalstift um die Augen und Zigaretten der Marke Gauloises Blondes im Mund. Talentmäßig konnte ich das damals überhaupt noch nicht untermauern, aber ich wollte es unbedingt: Schauspieler sein. Heute kann ich verstehen, dass meine Eltern nicht glücklich damit waren. Aber: wichtig ist, dass Kinder ihren Weg selber finden. Eltern sollten, trotz großer Sorgen und Zweifel, ihre Kinder dabei nicht mit einem Rucksack voller Erwartungen belasten. Sie haben es ohnehin schwerer als wir, sich zu orientieren. Popper oder Punks, Antifa oder Grüne – das waren unsere Entscheidungen.
"Ich fände das sehr anstrengend"
Heute haben es die Kinder schon im sozialen Umgang miteinander schwerer. Wenn es bei uns damals in der Schule Streit gab, ist man hinterher nach Hause, hat draußen gespielt, ist schlafen gegangen, und am nächsten Tag war das Ganze vergessen. Aber mit Social Media muss man sich ständig positionieren, das läuft pausenlos. Von manchen Jugendlichen bekomme ich mit, dass ihre WhatsApp-Gruppen praktisch 24/7 am Laufen sind – ich fände das sehr anstrengend.
Ein Leben ohne unnötige Sorgen
Was ich an meinen Kindern bewundere – und was ich von ihnen lernen möchte –, das ist ihre positive Einstellung zum Leben. Ich bin auch kein Optimist, aber der Generation meiner Eltern habe ich immerhin schon einmal voraus, nicht immer das Schlimmste zu befürchten: Es hieß immer, das mach mal nicht, da kann das und das passieren ... Meine Kinder sind da völlig anders. Es ist auch ihr gutes Recht, sich keine unnötigen Sorgen zu machen – das ist ja auch mein Job als Vater: sichere Räume zu schaffen, solange wir darauf Einfluss haben.
Autor: Rolf von der Reith
Film-Tipp: "Das Leben ist kein Kindergarten"

Im Film "Das Leben ist kein Kindergarten" arbeitet Oliver Wnuk nach einem abgebrochenen Medizinstudium als Erzieher in einer Kita und kümmert sich zu Hause vorrangig um die Kids. Seine Ehefrau Juliana (Meike Droste) pendelt als Ärztin nach Zürich. Als beiden eine neue berufliche Herausforderung angeboten wird, müssen sie entscheiden, wie das Familienleben weitergehen soll ...